ZitatAlles anzeigenSonderausstellung „Fußball bewegt" im Dynamikum
„Wenn man sich das so anschaut und sieht, dass da noch die Nähte richtig rausgestanden haben, dann müssen das früher zum Teil wohl noch bessere Techniker gewesen sein, als die Fußballer heute", sagt Pierre de Wit, Fußball-Profi des 1. FC Kaiserslautern, schmunzelnd, nachdem er gemeinsam mit FCK-Teamkollege Ivo Ilicevic im Pirmasenser Mitmach-Museum „Dynamikum" einen Blick auf den original WM-Ball von 1954 geworfen hat.
Die Sonderausstellung „Anstoß - Fußball bewegt" im Dynamikum schauten sich die beiden gestern an, so weit es die knapp bemessene Zeit eines Fußball-Profis kurz vor dem Erstliga-Start zuließ.
Das Sportgerät mit dem die FCK-Ikonen Fritz und Otmar Walter sowie Horst Eckel, Werner Kohlmeyer und Werner Liebrich 1954 Deutschland erstmals zum Fußball-Weltmeister machten, hat im Grunde nichts mehr gemein mit dem Ball, mit dem de Wit und Ilicevic in dieser Saison klar kommen müssen. „Torfabrik" heißt der erste einheitliche Ball in der Bundesliga-Geschichte. „Nach ein, zwei Wochen hat man sich daran gewöhnt. Ich glaube die Torhüter brauchen noch etwas länger", sagt de Wit zu den Flugeigenschaften des aktuellen Sportgerätes.
Wie sich diese bei Fußbällen in den vergangenen Jahren verändert haben, dazu könnte ihm Peter Habermeyer einiges erklären. Habermeyer gehört ein Großteil der Ausstellungsstücke, die Bälle und ihre Flugeigenschaften kennt er. Das hat viel mit Physik und Chemie zu tun. Aber der dicht gedrängte Terminkalender eines Fußball-Profis lässt für lange Erklärungen keine Zeit. Wenn beide privat mal nach Pirmasens kommen möchten, hole er das gerne nach, versichert Habermeyer den beiden. Er hatte dabei geholfen, die Spieler nach Pirmasens zu bekommen.
Die sind zum ersten Mal im Dynamikum. Im Schnelldurchlauf geht es an einigen Ausstellungsstücken vorbei zur Sonderausstellung, die einen Blick in die Geschichte der Sportart ermöglicht, die sie zu ihrem Beruf gemacht haben.
„Sport war mein Lieblingsfach", sagt Ilicevic, der in Aschaffenburg zur Schule ging. Naturwissenschaften, bekennt der 23-Jährige „waren nicht so mein Ding. Mathematik ging noch." Und auch sein ebenfalls noch 23-jähriger Teamkollege Pierre de Wit, der in Köln die Schulzeit verbrachte, bekennt, dass Sport in der Schule deutlich mehr Spaß gemacht hat als Naturwissenschaften.
Im Dynamikum waren gestern weder sportliche, noch naturwissenschaftliche Fähigkeiten der beiden gefragt: schreiben war angesagt. Denn ihre Autogramme waren bei den Fans sehr begehrt.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pirmasenser Rundschau