ZitatAlles anzeigenDer FCK kehrt nach vier Jahren in die Erste Liga zurück Das mobilisiert die Fans. Auch beim Training. Über 100 Kiebitze kamen gestern auf den Betzenberg. Die Gespräche kreisten um die Frage, wie sich der Verein in der Ersten Liga schlagen wird. Das Thema Abstieg spielte dabei keine Rolle.
Von Peter Knick
Wer könnte es den Fans auch verdenken, dass sie mit großen Erwartungen und Hoffnungen der neuen Runde entgegensehen und ihrem FCK eine Menge zutrauen. Das brachte auch Nicole Moos, die gestern mit ihrem Sohn Joshua und Hund Sky zu den Zaungästen zählte, zum Ausdruck. „Der FCK hat eine erstklassige Mannschaft und wird mit dem Abstieg nichts zu tun haben', sagte die Rülzheimerin mit großer Überzeugung. Sie hält es für durchaus „realistisch", dass die Betzenberger zum Saisonende auf dem zehnten Platz stehen. Der Wiederaufstieg der Lauterer in die Bundesliga habe sie glücklich gemacht, und sie bedauere es sehr, dass sie keine Karte für das erste Heimspiel gegen die Bayern bekommen habe.
Auch für Alexandra, eine junge Frau, die zusammen mit ihrem Freund aus dem Hunsrück angereist war, um Trainer Marco Kurz und seinen Schützlingen beim Training zuzuschauen, war der Aufstieg des FCK so etwas wie eine Erlösung. In den Zweitligajahren der Roten Teufel habe sie aus lauter Enttäuschung gar nicht mehr die Bundesliga verfolgt, erzählt sie und zeigt sich im Hinblick auf die neue Saison grenzenlos optimistisch. „Der FCK wird Meister", sagt sie lachend und erinnert an 1998, als der FCK unter dem damaligen Trainer Otto Rehhagel das Kunststück fertig brachte, im Jahr nach dem Aufstieg Deutscher Meister zu werden.
Stefan Elsen, der Freund der enthusiastischen FCK-Anhängerin, teilt diesen Optimismus nicht. Vielmehr befürchtet er, dass die Lauterer vor keiner leichten Saison stehen und sieht sie um den Klassenverbleib kämpfen. Angesichts des ersten Ligaspiels der Roten Teufel am 21. August in Köln ist aber auch er zuversichtlich. „Gegen den 1. FC Köln gewinnen wir ja immer."
Bevor die Roten Teufel in Köln loslegen, müssen sie erst einmal das Pokalspiel beim VfL Osnabrück bestreiten. „Das wird bestimmt eine knappe Geschichte", vermutet Marco Kaiser, den sein T-Shirt als FCK-Anhänger ausweist. Freudentränen habe er in den Augen gehabt, als er am Morgen vor dem Fritz-Walter-Stadion gestanden und sich vorgestellt habe, dass seine Mannschaft hier jetzt wieder gegen die großen Mannschaften der Liga spielen werde.
Auch Marco Kaiser ist in Sachen Optimismus nicht gerade zurückhaltend. So ist er sich ziemlich sicher, dass der FCK 30 Punkte in der Vorrunde holt und zwölf davon gleich in den ersten vier Spielen. Dass der Rekordmeister von der Isar der zweite Saisongegner ist, macht dem Südpfälzer keine Angst, und er raunt: „Wenn wir die Bayern schlagen, kann alles passieren."
Bei all diesem überschäumenden Hoffen und Wünschen macht sich dann aber auch die Realität bemerkbar, in Form eines Stoßseufzers. „Oh, Amri!", entfuhr es einem jungen FCK-Fan, als der Neuzugang Chadli Amri in aussichtsreicher Position den Ball über das Tor von Keeper Marco Knaller donnerte. Nur wenn die Stürmer treffen, können die Wünsche der Fans in Erfüllung gehen.
Kurz vor zwölf beenden die Spieler dann das Training. Auf dem Weg zur Nordtribüne geben sie bereitwillig Autogramme und lassen sich ablichten. Besonders begehrt war Srdjan Lakic" Namenszug. Der Stürmer weiß, wie wichtig die Fans für ihn und seine Mannschaftskameraden in der neuen Saison sind, und sagt: „Sie geben uns durch ihre Unterstützung zusätzliche Qualität."
Quelle: Die Rheinpfalz