ZitatAlles anzeigen1. FC Kaiserslautern gewinnt im DFB-Pokal 3:2 beim VfL Osnabrück - Wechsel zeigen Wirkung
Von Horst Konzok
Wie wichtig: Srdjan Lakic erzielt kurz vor Schluss der regulären Spielzeit das 1:1 für den FCK.
In der Nachspielzeit die Verlängerung erzittert, dank Joker Erwin „Jimmy" Hoffer den Freitags-Pokal-Krimi beim Zweitligisten doch noch 3:2 (1:1, 1:1, 0:1) glücklich gewonnen. Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern steht in der 2. DFB-Pokalrunde.
Freitag, der 13. - und das beim Pokal-Schreck VfL Osnabrück. Wer da mit Aberglauben die Stiefel schnürt ... Zu sehen war von den Roten Teufeln 45 Minuten lang außer Fehlpässen und einigen rüden Fouls nichts.
Anders der VfL, der mit der Leidenschaft auftrat, die der FCK gerne auf seine Werbefahnen schreibt. Die Osnabrücker beherrschten dank schneidiger Zweikampfstärke zunächst die Szenerie. Folgerichtig die Pausenführung durch einen Sonntagsschuss: Sebastian Tyrala traf in der 20. Minute hart, flach und äußerst platziert aus 30 Metern. FCK-Torhüter Tobias Sippel war geschlagen, parierte sechs Minuten vor der Halbzeit aber geistesgegenwärtig gegen den freien Benjamin Siegert. Schon nach fünf Minuten konnte der VfL führen, doch Rodnei klärte im Flug per Kopf vor Kotuljac. Nach dem folgenden Eckstoß schlug der schwache Chadli Amri Björn Lindemanns Schuss vor der Linie weg.
Der FCK wirkte schlafmützig, Alexander Bugera als sei er gar nicht auf dem Platz: Probleme in den Laufduellen gegen Siegert, ohne Pass-Sicherheit. Krönung der Lauterer Unzulänglichkeit der kurz ausgeführte Eckball Christian Tifferts, der Bugera nicht erreichte. Für die folgende Textilbremse gegen Matthias Heidrich quittierte Bugera Gelb (34.).
Der FCK blieb eine lange Halbzeit ohne Torchance! Nur ein Schussversuch Jiri Bileks neben das Tor des fast arbeitslosen Berbig deutete Angriffsbemühen der Lauterer Papiertiger an. Resultat unzulänglichen Aufbauspiels waren zwei in der Luft hängende Spitzen: Immer wieder kamen nur lange Bälle auf den mit dem Rücken zum Tor stehenden Srdjan Lakic, Ilian Micanski und Amri ließen mangelhafte Abstimmung erkennen. Die Laufwege als Fremdworte! „Wir waren in der ersten Halbzeit unerklärlich nervös, hatten eine unglaubliche Fehlerquote. Es war ein glücklicher Sieg in einem typischen Pokalspiel", sagte FCK-Trainer Marco Kurz.
Besser wurde das Spiel des Bundesligisten nach den Einwechslungen von Leon Jessen für Bugera und Jan Moravek für Amri. Kirch kam nun über links, Tiffert rückte nach rechts, Moravek belebte die Zentrale. Die Signale, nicht kampflos untergehen zu wollen, kamen von Srdjan Lakic. Hätte Sippel in der 89. Minute aber nicht gegen den freien Momo Diabang pariert, die Partie wäre entschieden gewesen.
In der zweiten Minute der Nachspielzeit dann aber die kalte Dusche für die Gastgeber: Nach Amedicks Kopfballzuspiel zimmerte Lakic, nun herausragend spielend, das Runde halbhoch ins Netz - Verlängerung.
Mit Jessen und Kirch kam nun Druck über die linke Seite, immer wieder sorgten Lakic und Hoffer für Gefahr. „Jimmy" Hoffer, die Leihgabe, zeigte sich dann als eiskalter Torjäger: Nach Lakic-Vorarbeit gelang ihm das 2:1 (106.), dann wühlte der Österreicher den Ball zum 3:1 ins Netz (111.). „Es ist ein überragendes Gefühl, von der Bank zu kommen und zwei Tore zu schießen. Das ist Gold wert", meinte er. Björn Lindemanns 2:3 (115.) überstand der konditionell überlegene FCK.
So spielten sie
VfL Osnabrück: Berbig - Schnetzler, Barletta, Nickenig, Krük - Siegert, Tyrala, Heidrich (108. Adler), Lejan (90. Gorka) - Lindemann, Kotuljac (69. Diabang)
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Amedick, Rodnei, Bugera (63. Jessen) - Kirch, Bilek, Tiffert, Amri (63. Moravek) - Micanski (74. Hoffer), Lakic
Tore: 1:0 Tyrala (20.), 1:1 Lakic (90.+ 2), 1:2 Hoffer (106.), 1:3 Hoffer (111.) , 2:3 Lindemann (115.) - Gelbe Karten: Krük, Schnetzler, Tyrala - Amri, Bugera, Moravek, Rodnei - Beste Spieler: Tyrala, Heidrich, Nickenig - Amedick, Hoffer, Sippel, Lakic - Zuschauer: 15.500 - Schiedsrichter: Kinhöfer (Herne).
Die Noten:
Sippel 2,5
Dick 3
Amedick 2
Rodnei 4
Bugera 5
Kirch 3
Bilek 4
Tiffer 4
Amri 5
Lakic 3
Micanski 5
Jessen 3
Moravec 3
Hoffer 2
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau