ZitatAlles anzeigenDer 1. FC Kaiserslautern startet die Mission Klassenerhalt mit einem 3:1 (0:1)-Sieg beim 1. FC Köln. Zur Bundesliga-Rückkehr treffen Srdjan Lakic (2) und der eingewechselte Ivo Ilicevic.
VON HORST KONZOK
KÖLN. Die Kölner, die ihren Heimkomplex besiegen wollten, gar die Kabine gewechselt hatten, waren bedient. „70 Minuten war es in Ordnung, dann haben wir verdient verloren", gestand der zerknirschte FC-Coach Zvonimir Soldo.
Welch ein Auftakt! Nach 87 Sekunden sieht der Kölner Kapitän Youssef Mohamad geschichtsträchtig Rot: Es ist der schnellste Platzverweis der Bundesliga-Geschichte! Die Quittung, ausgestellt von Schiedsrichter Felix Brych, nach der Notbremsung Erwin Hoffers.
Nach acht Minuten aber feiern die Kölner das erste Saisontor: Nach einem unerklärlichen Fangfehler Tobias Sippels staubt Milivoje Novakovic ab - 1:0. Ein Tor, aber aus Abseitsposition. „Das passiert. Wichtig war seine Reaktion. Tobias hat das abgehakt und dann sehr gut gespielt", lobte FCK-Trainer Marco Kurz den 22-Jährigen, der fünf Minuten vor der Pause mit einem fantastischen Reflex das 2:0 Petits verhinderte.
Dass der FCK ab der 2. Minute in Überzahl war, blieb zunächst ohne Wirkung. Den kurzen Belagerungszustand überstand der FC schadlos, eine Direktabnahme Christian Tifferts (10.) entschärfte Mondragon - viel mehr brachten die Lauterer vor der Pause nicht auf die Strecke.
„Wir haben ein sehr unnötiges Tor gefressen. Aber gegen einen Unterzahl-Mannschaft musst du eine breite Brust haben, sauberes Passspiel zeigen. Davon war in der ersten Halbzeit nichts zu sehen. Die Mannschaft hat sich dann aber gesteigert und verdient gewonnen", lobte Marco Kurz.
FC-Trainer Soldo hatte nach der Führung und der Dezimierung seiner Mannschaft den offensiv ausgerichteten Mittelfeldmann Taner Yalcin durch Kevin Pezzoni ersetzt, der neben McKenna in der Abwehrkette Dienst tat. Petit und Martin Lanig sorgten zunächst für die Spielkontrolle, als ihre Kräfte nach einer Stunde schwanden, wurden die Lauterer dominant. Unter Druck gerieten die Kölner, als Leon Jessen Alexander Bugera ersetzte, die linke Seite merklich belebte, und Wirbelwind Ivo Ilicevic für Oliver Kirch kam. Die Flügelzange Tiffert/Ilicevic griff - und Srdjan Lakic traf. In der 70. Minute feuerte der Stürmer den Ball aus 17 Metern aus der Drehung zum Ausgleich in die Maschen. In der 84. erhöhte Lakic nach einem klasse Pass von Adam Nemec und Ilicevic-Zuspiel auf 2:1, ehe Ilicevic nach genialem Pass Tifferts zum 3:1 traf (88.).
„Wir hätten schon in der ersten Halbzeit mutiger spielen müssen", meinte FCK-Kapitän Martin Amedick, der souverän arbeitete. An seiner Seite hatte sich Rodnei nach fehlerhaftem Start gesteigert. Stark in der Defensive, erst in der Schlussphase konstruktiver im Aufbau: Jiri Bilek, der neben dem in Balleroberung überzeugenden Jan Moravek spielte, dem es nicht immer gelang, den finalen Ball an den Mann zu bringen.
1. FC Köln: Mondragon - Brecko, Mohamad, McKenna, Salger - Lanig, Petit (85. Ehret) - Yalcin (14. Pezzoni), Jajalo - Novakovic, Podolski (78. Freis)
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Amedick, Rodnei, Bugera (46. Jessen) - Tiffert, Bilek, Moravek (78. Nemec), Kirch (46. Ilicevic) - Hoffer, Lakic
Tore: 1:0 Novakovic (8.), 1:1 Lakic (70.), 1:2 Lakic (84.), 1:3 Ilicevic (88.) - Gelbe Karten: Podolski - Dick, Jessen - Rote Karte: Mohamad (2.) - Beste Spieler: Petit, Lanig - Lakic, Tiffert, Amedick - Zuschauer: 49.200 - Schiedsrichter: Brych (München).
Die Noten:
Sippel 3,5
Dick 3
Amedick 2,5
Rodnei 3
Bugera 4
Tiffer 2,5
Bilek 3
Moravek 3
Kirch 4
Lakic 1,5
Hoffer 3
Jessen 3
Illicevic 2,5
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau