ZitatAlles anzeigenFCK-Altstar Pirrung kommt mit Enkelin ins Stadion
Eigentlich möchte er sich nur noch rar machen. Doch dieses Spiel will Josef Pirrung (61) unbedingt noch erleben. Trotz der Schmerzen,und obwohl er kaum noch Energie in seinem Körper hat:
Am Freitag, wenn sein FCK gegen Bayern die Rückkehr in die Bundesliga auf dem Betzenberg feiert,wird die Lautern-Legende auf der Nordtribüne des Fritz-Walter-Stadions sitzen.Trotz seines schweren Schicksals.
Vor etwa vier Jahren erhielt Pirrung die Schock-Diagnose: Krebs. Die Öffentlichkeit meidet der ehmalige Bundesliga-Spieler seitdem völlig. Schon zuvor hatte er sehr zurück gezogen gelebt. Mit dem Teamkollegen von damals hat er selten Kontakt. "Seppl", wie Josef Pirrung stets genannt wird, "war ein Teamkollege,wie man ihn sich wünscht.
Er war für jeden Spaß zu haben", sagt Klaus Toppmöller (59). "Ich erinnere mich genau, wie wir oft in der Sauna saßen, danach noch etwas trinken waren." Toppmöller, der dank 108 Toren in 204 Bundesliga-Spielen für Kaiserslautern ebenfalls zum Helden der FCK-Fans wurde, stand bei Pirrungs größtem Spiel mit auf dem Platz: Das 7:4 gegen den FC Bayern.
Am 20. Oktober 1973, vor fast 37 Jahren. "3:0 und 4:1 hatte Bayern geführt", sagt Toppmöller, der das 2:4 erzielte. "Am Ende gewannen wir dank sechs Toren in der zweiten Halbzeit. Absolut unglaublich."
Pirrung traf damals dreimal. Zum 1:3, 3:4 und 4:4. Heute hat der Held der größten Aufholjagd,die die Fans auf dem Betzenberg je erlebten, keine Kraft mehr. Die Neuauflage des größten Sieges gegen Bayern möchte er aber im Stadion sehen.
Sich den Traum, noch ein Spiel mit seiner Enkelin anzuschauen, unbedingt erfüllen. Wie bei Pirrung, schlägt auch das Herz der Elfjährigen für den FCK. Zwei Plätze auf der Nordtribüne hat ihr Opa für diesen Freitag reserviert. Dort wird er neben anderen Klub-Legenden wie Horst Eckel (78 ), Hans-Peter Briegel (54) oder Martin Wagner (42) platz nehmen. "Das ist eine tolle Geste von Seppl. Sie verdeutlicht den einmaligen Geist des FCK", sagt Eckel, der mit Kaiserslautern zweimal Deutscher Meister (1951 / 1953) wurde und für Deutschland 1954 den Weltmeister-Titel gewann. Pokale gewann Pirrung keine. Zwei Spiele machte er für Deutschland. Für den FCK stand er 304-mal (61 Tore) in der 1,Liga auf dem Platz - nie für einen anderen Klub. "Unsere Mannschaft war früher wie eine Familie", sagt Toppmöller.
"Es nimmt mich mit, wenn ich an das Schicksal von Seppl denke. Ich kann verstehn, dass er nicht mehr so gerne unter Leute geht." Am Freitagag aber macht Pirrung eine Ausnahme. Für seine Enkelin. Und für seinen Klub.
Quelle: http://Sport-Bild
Übernommen von einem User von Roteteufel.de,der den Bericht freundlicherweise aus der Sport-Bild abgetippt hat.