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Stets mit viel Herz dabei: FCK-Trainer Marco Kurz.
Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern will heute im Heimspiel gegen Hannover 96 ein anderes Gesicht zeigen als bei der 0:5-Klatsche zuletzt in Dortmund. Die Tore hüten zwei Ehrmann-Schüler. [/b]
VON OLIVER SPERK
Es soll eine Art Wiedersehensfeier werden. Wenn Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern heute (17.30 Uhr) zum Abschluss des sechsten Bundesliga-Spieltags auf Hannover 96 trifft, wollen die 40.000 zu der Partie erwarteten Zuschauer einige ihnen bekannte Fußballer erleben.
Da ist nicht nur der 24 Jahre alte 96-Torwart Florian Fromlowitz, der 16 Jahre lang, von 1992 bis 2008, für den FCK spielte. Ein Wiedersehen wollen die Fans der Roten Teufel auch mit den FCK-Profis feiern, die sie am vergangenen Samstag nach einer starken Leistung beim 2:2 gegen die TSG 1899 Hoffenheim Richtung Dortmund verabschiedet haben.
Dort, im Revier der Schwarz-Gelben, präsentierten sich die Lauterer am Mittwoch nach ordentlichem Beginn nicht mehr so, wie sie die Zuschauer bisher in dieser Saison erlebt haben. Das soll heute wieder anders werden, verspricht FCK-Trainer Marco Kurz; die Roten Teufel wollen heute wieder ihre wahren Gesichter zeigen, nicht die von Dortmunder Fußballkunst und schwarz-gelber Traumkulisse verschüchterten. „Jeder war in seiner eigenen Welt, die Spieler haben sich auf dem Platz nicht gegenseitig geholfen", sagt Kurz beim kritischen Blick zurück. „Das war eine schlechte Partie, das war mies, das war es dann aber auch, ich wundere mich über die Riesenaufregung", betont Kurz, „wir sind als Aufsteiger noch im Entwicklungsprozess, und es wird die harte Saison werden, auf die ich immer hingewiesen habe." Torwart Tobias Sippel meint zur Lektion vor 70.000: „Das war ein Schlag ins Gesicht."
Nach der eiskalten Dusche wollen die nach erfolgreichem Saisonbeginn ernüchterten Aufsteiger gegen die vor der Spielzeit ebenso als Abstiegskandidaten gehandelten, aber mit zehn Punkten aus fünf Spielen stark gestarteten Hannoveraner heute wieder mutig und selbstbewusst auftreten. Schonungslose Analyse, aber keine Panikmache - der typische und zuletzt zumeist Erfolg bringende Tenor beim FCK unter Marco Kurz. Der 41-Jährige stellt nicht die Tatsache in den Vordergrund, dass sein Team seit vier Wochen nicht mehr gewonnen hat, sondern dass der Außenseiter aus der Pfalz schon sieben Punkte als Basis im Abstiegskampf auf dem Konto hat. Das 0:5 habe sich die ganze Mannschaft eingebrockt, sagt Kurz, einzelne Sündenböcke und einen Grund, das Team komplett umzustellen, sieht er nicht.
Der zuvor leicht erkältete Stürmer Srdjan Lakic, der gestern beim Abschlusstraining wieder dabei war, sagt: „Ich habe vor der Saison damit gerechnet, dass es auch bittere Niederlagen geben wird. Das gehört eben auch zum Fußball dazu. Gegen Hannover haben wir jetzt eine neue Chance, Punkte zu holen."
Die beiden ehemaligen U21-Nationalkeeper Sippel und Fromlowitz, die heute die Tore im ihnen so vertrauten Fritz-Walter-Stadion hüten, kennen sich seit mehr als zehn Jahren, seit der gemeinsamen Zeit in der Trainingsgruppe von FCK-Torwartlegende Gerry Ehrmann. Auch in der für Fromlowitz so schweren Zeit nach dem Tod seines Vorgängers im 96-Tor Robert Enke standen „Tobi" und „Flo" telefonisch in Kontakt. Vor dem ersten Duell der beiden sagt Sippel: „Mal gucken, wer gewinnt. Ich hoffe natürlich wir."
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau