ZitatAlles anzeigenTrainer Marco Kurz und die Spieler des 1. FC Kaiserslautern bewahren auch nach der vierten sieglosen Partie in Folge die Ruhe. Aber das Punkte-Polster des Aufsteigers wird immer dünner. Die Chancenverwertung ist derzeit mangelhaft. Am Samstag im Spiel beim Hamburger SV sind wieder Effizienz und kontinuierliche Konzentration gefragt.
Von Oliver Sperk und Torben Müller
Ein Punkt aus den jüngsten vier Spielen in der Fußball-Bundesliga: Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern hat seinen kleinen Bonus, den ihm die beiden Siege zu Saisonbeginn beschert hatten, aufgebraucht und trudelt nach dem 0:1 (0:1) am Sonntag zu Hause gegen Hannover 96 Richtung Abstiegszone.
„Es ist nicht so, dass wir Hurra schreien", sagt FCK-Trainer Marco Kurz vor der nächsten schweren Aufgabe am Samstag (15.30 Uhr) beim Hamburger SV besonnen, „aber wir arbeiten ruhig weiter. Uns ist nicht bange." Einiges zu kritisieren hat der Fußball-Lehrer in puncto Torabschluss seiner Mannschaft in den vergangenen vier sieglosen Spielen, insbesondere bei Standardsituationen, bei Eckbällen und Freistößen. So könnten die Lauterer Innenverteidiger, der 1,94 Meter große Martin Amedick und der 1,90 Meter große Rodnei, nach sechs Spieltagen mindestens jeweils schon zwei Treffer auf dem Konto haben. Sie gingen jedoch bislang leer aus - wie am Sonntag, als Amedick zwei gute Kopfballchancen nach Standards von Christian Tiffert hatte, und Rodnei eine Riesenmöglichkeit zum 1:1-Ausgleich auf fünf Metern überhastet vergab.
Der Vorlagenkönig der vergangenen Aufstiegssaison, Alexander Bugera, sitzt derzeit nur auf der Bank. Zufall, dass aus der Stärke der vergangenen Runde jüngst eine Schwäche geworden ist? Amedick glaubt nicht, dass die mangelhafte Ausbeute im neuen Schützen der Ecken und Freistoßflanken ihre Ursache hat: „Tiffi schlägt die Flanken gut, das Timing ist gut, nur muss jetzt auch mal einer reingehen. Wir müssen einfach weiter daran arbeiten", meint der FCK-Kapitän und sagt selbstkritisch: „Bei den Standards sind wir schon in den vergangenen Partien nah dran. Wir sehen uns da auch in der Pflicht."
Trainer Kurz sagt mit Blick auf die drei Großchancen der Innenverteidiger gegen das überraschend stark gestartete 96-Team, dem eine echte Möglichkeit zum Sieg reichte: „Die Abläufe passen, das Timing stimmt, das liegt in diesen Fällen durchaus an der Abschlussqualität."
Hannovers Torwart Florian Fromlowitz, der Ex-FCK-Keeper, entschuldigte sich nach dem Spiel bei seinem Lehrmeister, dem FCK-Torwarttrainer Gerry Ehrmann, der den gebürtigen Lauterer zur Gratulation einmal kräftig-herzlich drückte, für den schmeichelhaften Sieg seines Teams.
Der Überraschungsdritte muss indes am Freitag gegen St. Pauli auf Didier Ya Konan verzichten. Der Angreifer erlitt in Kaiserslautern eine Innenbanddehnung im Knie. Auch der Einsatz des Siegtorschützen Mohammed Abdellaoue ist ungewiss. Die Diagnose bei ihm: Schädelprellung. Bei seinem 1:0 profitierte der 24-Jährige davon, dass Oliver Kirch und Florian Dick wie in Dortmund die rechte Seite in einer entscheidenden Szene nicht dicht bekamen und Manuel Schmiedebach ruhig flanken konnte.
FCK-Stürmer Srdjan Lakic weiß, dass sein Team die Lehrstunden im Fach Kaltschnäuzigkeit derzeit teuer bezahlt. Der Kroate betont: „Wir müssen effektiver spielen; das ist wichtig in der Ersten Liga." Die nächste Chance, es besser zu machen, bietet sich am Samstag beim HSV.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzische Volkszeitung