ZitatAlles anzeigenDer 1. FC Kaiserslautern schlägt in einem Testspiel in Herxheim den Drittligisten SV Wehen Wiesbaden mit 3:0. Trainer Marco Kurz lobt den Spielwitz von Pierre de Wit.
VON ANDREAS BÖHM
HERXHEIM. Wie das nun mal so ist bei den durch die Länderspielpause bedingten Testkicks inmitten einer Bundesliga-Saison: Sie sind dazu da, Reservisten „ins Laufen zu bringen", wie FCK-Trainer Marco Kurz es gestern nannte, oder von Blessuren Genesene an eine höhere Belastung heranzuführen. So begannen auch die „Roten Teufel" recht experimentell. Die Zentrale der Vierer-Abwehrreihe bildeten Mathias Abel und Thanos Petsos, links verteidigte Alexander Bugera, davor bekleideten Bastian Schulz und Pierre de Wit die beiden Sechser-Positionen. Schulz spielte 90 Minuten durch, de Wit trabte nach 79 Minuten vom Rasen, leicht am Oberschenkel lädiert.
Als Vorbereiter besaß de Wit direkt zwar keinen Anteil an den Treffern von Ilian Micanski (16., 65.) und Chadli Amri (38.) - bei diesen bisweilen herrlich herausgespielten Toren assistierten Adam Nemec, Micanski und Danny Fuchs. Und doch wirkte er im Mittelfeld präsent, agil und engagiert. Wie dicht er an der Ersten Liga dran sei, das sei „eine relative Frage", die er so nicht beantworten könne, sagte der 23-Jährige, doch habe er in der U23-Formation in kurzer Zeit vier Begegnungen über 90 Minuten bestritten, er fühle sich gut und sei schmerzfrei. Drei Kreuzbandrisse hat er schon überwinden müssen, eine große Bürde für einen so jungen Spieler. Er werte seine Berücksichtigung gegen Wehen deshalb als „grünes Licht", nun wolle er um seine Chance kämpfen. Wann diese kommt, vermag niemand zu orakeln, auch Marco Kurz nicht, der de Wit gestern Spielwitz attestierte. „Mal sehen, wann wir ihn in den Kader nehmen", sagte der Trainer, „das kann in einer Woche sein, aber auch erst in einem Monat."
Der 1. FC Kaiserslautern besaß ein klares Chancenplus und verjuxte etliche Hochkaräter, auch der Gast allerdings hatte seine Möglichkeiten. Gerade am Anfang offenbarte der FCK manche Probleme an den Schnittstellen der Abwehrkette. Mathias Abel beispielsweise hatte bei einem Kurz-vor-Ultimo-Tackling gegen Boskovic Glück, dass er im Strafraum nicht das Bein des ehemaligen Lauterers erwischte (28.). Menga, nachdem der FCK bei einem schnell ausgeführten Freistoß geschlafen hatte, und Sailer prüften Tobias Sippel (30., 38.). „Es gab Momente, die waren sicher nicht optimal", bekannte Marco Kurz, fügte aber flugs hinzu, dass er zufrieden sei und seine Mannschaft eine sehr ordentliche Leistung geboten habe; schließlich sei der Gast Dritter der Dritten Liga gewesen, ein starker, ambitionierter Kontrahent demnach. Die Ex- FCK-Fraktion in Wiesbadener Reihen übrigens wurde kaum aktenkundig; Fabian Schönheim und Danko Boskovic in Abschnitt eins noch eher als Marcel Ziemer und Steffen Bohl nach dem Wechsel.
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick (46. Kirch), Petsos, Abel (62. Amedick), Bugera - Schulz, de Wit (79. Tiffert) - Rivic (62. Fuchs), Micanski (74. Lakic), Amri (42. Walch) - Nemec
SV Wehen Wiesbaden: Gurski (46. Laux) - Neppe (69. Szimayer), Lanzaat (56. Salem), Hübner (46. Döring), Schönheim (46. Jordan) - Boskovic (46. Bohl), Fießer (46. Wolf) - Menga (59. Alebert), Janjic (46. Ziemer), Mintzel (46. Billick) - Sailer (46. Türker)
Tore: 1:0 Micanski (16.), 2:0 Amri (38.), 3:0
Micanski (65.) - Beste Spieler: Micanski,Nemec, Sippel, Fuchs - Laux, Mintzel, Menga - Zuschauer: 800 - Schiedsrichter: Christ (Kaiserslautern). (aboe)
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau