ZitatAlles anzeigenFCK-Boss Stefan Kuntz und Trainer Marco Kurz monieren fehlende Gier im Abschluss. Routinier Alexander Bugera zeigt sich nach seinem spielentscheidenden Fehler selbstkritisch .
VON OLIVER SPERK
FREIBURG. „Jede Woche das Gleiche. Du spielst gut und verlierst, das kotzt mich langsam an", sagte Florian Dick gestern Nachmittag nach der fünften Niederlage in Folge des Bundesliga-Aufsteigers 1. FC Kaiserslautern niedergeschlagen, als er sich recht mühsam Richtung Mannschaftsbus bewegte. Der FCK-Rechtsverteidiger verletzte sich bei der 1:2 (1:1)-Schlappe am hinteren Oberschenkel und musste vor der Pause ausgewechselt werden.
Zum dritten Mal verloren die im Abschluss wieder viel zu harmlosen Lauterer nach einer 1:0-Führung noch mit 1:2. Wie in Mainz, dann in Hamburg und nun gestern in Freiburg. „Wir sind gut ins Spiel gekommen und haben dann den Sieg wieder hergeschenkt", sagte Alexander Bugera enttäuscht. Der Linksverteidiger durfte erstmals seit dem ersten Spieltag wieder von Anfang an ran. Allerdings unterlief dem 32-Jährigen ein ähnlich folgenschwerer Fehler der Sorte, die auch seinem Konkurrenten Leon Jessen unterlaufen waren. Beim Freiburger 2:1-Siegtreffer durch Stefan Reisinger konnte Bugera den Ball erst nicht wegköpfen und lief dann in die falsche Richtung. „Das ist sehr ärgerlich", meinte Bugera, „durch einen blöden Stellungsfehler mache ich persönlich das Spiel kaputt." Die Selbstkritik spricht für ihn.
Ebenfalls eine Parallele zum 1:2 in Hamburg: Die Torlatte verhinderte ein besseres Resultat für die Roten Teufel. Srdjan Lakic (80.) hatte mit einem Kopfball einmal mehr kein Glück. „Wir müssen effektiver werden" - erneut musste FCK-Kapitän Martin Amedick diese Forderung an diesem späten Herbstnachmittag wiederholen. Um dann emotionaler zu werden. „Es ist unglaublich", sagte der Innenverteidiger verärgert, „dass wir das Spiel 60 Minuten lang im Griff haben und Freiburg mit zwei Flanken zu zwei Toren kommt. Ich bin bitter enttäuscht, dass wir schon wieder nichts geholt haben."
Für einen einmal mehr guten Start konnte sich der Bundesliga-Aufsteiger nicht belohnen. Früh erzielte der für Erwin Hoffer in die Startelf gerückte Jan Moravek sein drittes Bundesliga-Tor, sein erstes für die Lauterer (8.). „Es war schön, das Tor zu machen", sagte der 20-Jährige nach seinem zweiten Einsatz in der FCK-Startelf, „leider bedeutet dieses Tor nichts." Trainer Marco Kurz kritisierte an seiner Mannschaft gestern vor allem die fehlende Gier nach Toren.
Auch FCK-Chef Stefan Kuntz fand deutliche Worte: „Das ist das Schlimmste für einen Spieler, wenn gesagt wird, es fehlten Gier und Galligkeit. Das muss drin sein in einem Spieler, wenn er Bundesligaprofi sein will." Der Ton wird rauer nach der fünften Schlappe in Serie.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau