ZitatAlles anzeigenHinrunde für FCK-Pechvogel beendet?
Tradition trifft Tradition, Erfolglosigkeit trifft Erfolglosigkeit: Seit sieben Bundesliga-Spieltagen haben der 1. FC Kaiserslautern und Borussia Mönchengladbach nicht mehr in der Bundesliga gewonnen, morgen (15.30 Uhr) spielen sie im Fritz-Walter-Stadion gegeneinander. Knapp 48.000 Karten sind verkauft.
„Richtungweisend für die nächsten Wochen" nennt Oliver Kirch die Partie. Für ihn ist es die Woche der Begegnungen mit seiner sportlichen Vergangenheit: Von Arminia Bielefeld ist der 28-Jährige im Sommer zum FCK gekommen. Borussia Mönchengladbach, vier Jahre sein Arbeitgeber, war seine erste Station in Profi-Fußball. Michael Frontzeck, heute Coach in Gladbach, war in Bielefeld Kirchs Trainer.
Nach längerer Abstinenz verteidigt Kirch derzeit wieder rechts in der Abwehrkette. Durch den Ausfall von Florian Dick, der wegen eines Muskelfaserrisses weiter pausieren muss, war eine Arbeitsstelle frei geworden. Den Platz auf der rechten Außenbahn, sozusagen als Vordermann Dicks, hatte der Westfale zunächst an Clemens Walch verloren.
„Ich habe bestimmt die Hälfte meiner Bundesligaspiele auf der Position gemacht", erklärt der 28-Jährige, dass er nun beileibe keine großen Umstellungsprobleme befürchtet: „Sicher ist Gladbach stärker als Bielefeld, aber im Pokal war unsere Abstimmung schon ganz gut."
„Es ist schon ein besonderes Spiel für mich", sagt Oliver Kirch angesichts seiner Gladbacher Vergangenheit. Und er hat klare Vorstellungen, wie er die Außenverteidiger-Rolle zu interpretieren gedenkt: „Ich versuche unser Spiel über die rechte Seite anzuschieben."
Kirch für Dick - das ist klar. Ob Rodnei morgen ran kann, ist fraglich. Mathias Abel, beim 3:0 gegen Bielefeld nach acht Minuten für den schwer verletzten Jan Simunek gekommen, steht als Ersatz-Lösung bereit.
Für Jan Simunek war es ein schwarzer Dienstag. Dabei begann der Tag mit einer frohen Botschaft. Endlich erste Wahl! Nach seinem Wechsel vom VfL Wolfsburg zum FCK musste sich der Tscheche hinter Martin Amedick und Rodnei anstellen - zwei gesetzten Größen. Dann fiel Simunek nach seiner Leistenoperation aus, war fit, als Rodnei zu ersetzen war. Nach fünf Minuten begann sein neuer Alptraum: Adduktoren-Teilabriss, die Hinrunde scheint für den 23-Jährigen beendet. „Ich hoffe, dass es schneller geht ...", sagte Simunek gestern. Seelisch ist er im Tal der Tränen. „Super, super ätzend" für den Spieler, bekundet Trainer Marco Kurz Mitgefühl.
„Ja, es ist passiert, es ist jetzt noch schlimmer als es war. Es dauert bestimmt vier bis sechs Wochen", fürchtet der Abwehrspieler. „Für mich ist es eine Katastrophe", sinniert er. Aber er freut sich über die herzliche Unterstützung der Fans: „Als ich verletzt raus musste, haben sie meinen Namen gerufen. Das hat gut getan. Das war sehr schön."
Morgen beim Spiel gegen Gladbach wird der Tscheche auf der Tribüne sein. „Ich werde meine Jungs auf diese Art unterstützen, mehr kann ich ja nicht tun - leider", sagt der Pechvogel. „Daheim, bei diesen fantastischen Fans, da müssen wir unsere Punkte machen. Da hätten wir schon gegen Frankfurt nicht verlieren dürfen", sagt Jan Simunek. Ihn wurmen auch die Niederlagen in Mainz, Hamburg und Freiburg: „Dreimal geführt, gut gespielt und verloren - das darf uns nicht passieren!"
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau