Samstag, 20. November 2010 "Ziel: In drei Jahren schuldenfrei" (Die Rheinpfalz)

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Stefan Kuntz, der Vorsitzende des 1. FC Kaiserslautern, und seine Vorstandskollegen müssen sich vorkommen wie Hochspringer, die von der erreichbaren Höhe immer zig Zentimeter abziehen müssen, weil ihnen ein Zentner-Gewicht am Bein hängt: Die deutlichen Mehreinnahmen, die der FCK in der vergangenen und mit dem wirtschaftlich notwendigen Bundesliga-Aufstieg gekrönten Spielzeit 2009/2010 bis 30. Juni erzielt hat, wurden vor allem von Altlasten „aufgefressen". Die wirtschaftliche Lage des Vereins bleibt daher angespannt - trotz der nach dem Wiederaufstieg verbesserten Ertragssituation in der laufenden Runde.

So hatte sich aus einer die von Kuntz" Vorgängern verantworteten Jahre 2001 bis 2003 betreffenden Betriebsprüfung eine hohe Steuernachforderung von 3,2 Millionen Euro ergeben. Deshalb musste die dafür im vorigen Geschäftsjahr schon gebildete Rückstellung nochmals deutlich um 925.000 Euro erhöht werden. Nicht zuletzt deshalb beträgt der Verlust in der abgelaufenen Saison 3,987 Millionen Euro. Bereinigt um Einmaleffekte wie die Steuernachforderung und die mit dem Aufstieg verbundenen Prämienzahlungen an die erfolgreiche und entsprechend dafür belohnte Mannschaft hat der FCK 2009/2010 einen operativen Gewinn von 60.000 Euro erwirtschaftet.

Den Umsatz hat der ehemalige Zweitligist in der vergangenen Spielzeit auf 27,7 Millionen Euro gesteigert. Die Euphorie in der Aufstiegssaison 2009/2010, dem vierten Jahr Zweitliga-Zugehörigkeit in Folge, bescherte den Roten Teufeln einen Zuschauerschnitt von 35.400 - absolute Spitzenklasse auch im europäischen Vergleich von Zweitligisten.

In der Saison 2008/2009 hatte der FCK einen Verlust von 1,914 Millionen Euro verbucht, im Kerngeschäft aber ebenfalls ein Plus verzeichnet. Der nicht durch das Vereinsvermögen gedeckte Fehlbetrag von nunmehr 5,2 Millionen habe „zunächst keine Auswirkungen" auf die Aufrechterhaltung des Spielbetriebs. Das habe die Deutsche Fußball-Liga dem FCK bei der Lizenzierung und der Nachlizenzierung bestätigt.

In der laufenden Saison plant der Klub trotz des nach dem Aufstieg deutlich höheren Lizenzspieleretats (rund 13,5 Millionen Euro nach 8,5 Millionen Euro) mit einem „leicht positiven Ergebnis". Entlastung bringen der gebeutelten Klubkasse dabei die Zusatzeinnahmen aus dem DFB-Pokal, der zuletzt weiter stark verbesserte Zuschauerschnitt und vor allem die um schätzungsweise mindestens sechs Millionen Euro höheren Fernsehgelder in der Bundesliga. Durch den Einzug in die dritte Pokalrunde hat der FCK bislang 531.250 Euro an TV-Geldern in diesem Wettbewerb eingespielt. Der Besucherschnitt in den Bundesliga-Heimspielen beträgt bisher 46.700.

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Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau

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Höchste FCK-Ehrung für Willi Pfeifer - Dankesworte für Johannes Ohlinger - Norbert Thines im Ehrenrat

Kaiserslautern (zkk). Der 1. FC Kaiserslautern feierte sich und seinen Wiederaufstieg gestern Abend bei der Jahreshauptversammlung. Es war eine Hommage der Führung an Mannschaft, Trainer und Fans.

Stolz, seine Mitglieder als Bundesligist begrüßen zu dürfen, zeigten sich gestern Abend Dieter Rombach, der Vorsitzende des Aufsichtsrates, und Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz. Er skizzierte den Weg aus der Grauzone der Zweiten Liga ins Oberhaus.

Der FCK-Boss kündigte den Ausbau der musealen Fritz-Walter-Ebene im Logenturm Ost an und verwies auf die erfolgreiche Vermarktung und den Zuschauer-Boom. Kuntz unterstrich die Notwendigkeit, in die Infrastruktur des Nachwuchsleistungszentrums zu investieren. „Wir schaffen es nur mit zwei Jahren unbändiger Geduld", appellierte Kuntz. Alt-Präsident Norbert Thines (70) wurde als Nachfolger des gestorbenen Georg Adolf Schnarr in den Ehrenrat gewählt.

Per Video wurde im Verlauf des Abends FCK-Trainer Marco Kurz, mit der Mannschaft bereits in Nürnberg, eingeblendet. Er dankte in seiner Grußbotschaft für die „fantastische Unterstützung" durch Fans und Mitglieder. Der verletzte Außenverteidiger Florian Dick vertrat - mit viel Beifall begrüßt - seine Mannschaft.

Alt-Lasten in Gestalt von Steuernachforderungen in Höhe von 3,2 Millionen Euro erschweren die Finanzlage des Vereins merklich, unterstrich Fritz Grünewalt, das neue Vorstandsmitglied für Finanzen und strategische Maßnahmen. „Es ist unsere große Chance, uns dauerhaft in der Bundesliga zu etablieren", warb Grünewalt, den Weg der Konsolidierung fortzusetzen.

Johannes Ohlinger, der nach drei Jahren als ehrenamtlicher Finanzvorstand zum Jahresende ausscheiden wird, wurde mit der Goldenen Verdienstnadel ausgezeichnet. Seine große Leistung beim wirtschaftlichen Überlebenskampf wurde von Aufsichtsrat und Vorstand gewürdigt. Die gleiche Ehrung erfuhr Paralympics-Sieger Wojtek Czyz, den Kuntz einen herausragenden Botschafter des FCK nannte. Willi Pfeifer, der 90 Jahre alt gewordene ehemalige Vereinsarzt, ist seit gestern Abend Träger des Goldenen Ehrenrings, der höchsten Auszeichnung des Vereins.

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Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau

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Feierte den Aufstieg des FCK in die Erste Fußball-Bundesliga: FCK-Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz gestern Abend auf der Jahreshauptversammlung.

Der 1. FCK will in drei Jahren frei von Bankschulden sein. Dieses Ziel gab auf der Jahreshauptversammlung des Vereins gestern Abend der Finanz-Vorstand Fritz Grünewalt aus. Als Voraussetzung dafür nannte er weiteres seriöses Wirtschaften.

Auf dem Weg dorthin segnete die Jahreshauptversammlung noch einmal einen Geschäftsabschluss für die Spielzeit 2009/2010 (30. Juni) mit einem Jahresfehlbetrag von 3,9 Millionen Euro ab, der den Fehlbetrag des Vereins insgesamt auf 5,2 Millionen Euro erhöht.

Mehrere Effekte machte Grünewalt für das ausgewiesene Minus in der zurückliegenden Saison verantwortlich. Der Finanz-Vorstand zählte die Aufstiegsprämie für den Wiedereinzug der Mannschaft in die Erste Fußball-Bundesliga, eine weitere Erhöhung der Rückstellung für eine Steuerschuld aus den Jahren 2001 bis 2003 und eine konsequente Risikovorsorge vor dem Hintergrund einer verschärften Lizenzierungsordnung der Deutschen Fußball Liga (DFL) auf. Der Verein hätte andernfalls ein positives Jahresergebnis von 60.000 Euro verbuchen können.

„Die Altlasten sind aufgearbeitet, die Bilanz zum 30. Juni 2010 enthält alle belastenden potenziellen Risiken", sah Grünewalt den Verein in finanzieller Hinsicht auf einem guten Weg in die Zukunft.

Streicheleinheiten verteilte der Finanz-Vorstand für die Stadt Kaiserslautern. „Der Dialog mit der Stadt ist sehr gut. Wir haben eine sehr große Offenheit und wir sind dankbar für die Mietminderung", stellte Grünewalt fest. Er bezifferte die auf den Verein entfallenden Kosten für das Fritz-Walter-Stadion auf 6,9 Millionen Euro nach der Mietminderung.

Grünewalt betonte, dass der von der Stadt gewährte Mietnachlass für das Stadion mitnichten dem Verein einen Wettbewerbsvorteil bringe. Vielmehr sei es so, dass mit der Mietminderung der Wettbewerbsnachteil für den Verein nur kleiner geworden sei. Als Beleg dafür führte er Vergleiche mit Vereinen aus dem ersten Drittel der Zweiten Liga und dem letzten Drittel der Ersten Liga an.

FCK-Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz bezeichnete das Nachwuchsleistungszentrum des Vereins auf dem Fröhnerhof als Sorgenkind. Das Leistungszentrum sei vom baulichen Zustand her nicht mehr konkurrenzfähig. Es habe zudem auch einen Platz zu wenig. Hier liege für den Verein eine große Aufgabe. Bei der Entscheidung über den Einsatz finanzieller Ressourcen müsse sich der Verein fragen, was für ihn mittelfristig wichtig und gut sei.

Die Jahreshauptversammlung, der zu Beginn 475 Besucher in der Nordtribüne des Fritz-Walter-Stadions beiwohnten, war bestimmt von dem Glücksgefühl, nach vier bitteren Jahren in der Zweitklassigkeit wieder in das deutsche Fußball-Oberhaus zurückgekehrt zu sein.

Zum Auftakt der Jahreshauptversammlung wurden zwei Mal die Goldene Verdienstnadel und einmal der Goldene Ehrenring des Vereins verliehen. Die Verdienstnadeln gingen an Johannes Ohlinger, der drei Jahre ehrenamtlich den Verein als Finanz-Vorstand geführt hat, und an Wojtek Czyz für seine besonderen sportlichen Leistungen als Behindertenathlet. Die höchste Auszeichnung des Vereins ging an Willi Pfeifer für sein langjähriges Wirken auf dem Betzenberg als Vereinsarzt und Funktionär. Die Jahreshauptversammlung spendete dem 90-Jährigen stehend Applaus.

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Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzische Volkszeitung