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Die Frage ist: War Schalke so schlecht oder Kaiserslautern so stark? Beides stimmt. Technisch, taktisch, spielerisch und läuferisch war der FCK überlegen. Lautern hat gepresst, hat dem Gegner fast keine Chance gelassen. Ich möchte keinen Spieler herausheben. Müsste ich Noten vergeben, ich würde allen die gleiche gute geben - 1,5!
Kaiserslautern spielt keinen schlechten Fußball. Mit Ausnahme des Spiels in Dortmund hatten sie bisher gegen alle Mannschaften die Chance, zu gewinnen. Der FCK hat eine homogene Mannschaft. Egal wer spielt, er fügt sich fast immer gut ein. Das ist eine Einheit, da läuft jeder für jeden. Kaiserslautern spielt für mich teilweise sogar einen Tick besser als Mainz. Wichtig, dass die Chancenauswertung besser geworden ist. Wie schwach ein Gegner auch ist, fünf Tore wie gegen Schalke muss man erst einmal schießen. Torhüter Sippel, den ich auch schon mal kritisiert habe, bekam nicht viel zu tun. Aber die Doppelchance der Schalker durch Huntelaar und Raúl hat er klasse vereitelt. So wie Schalke spielte, hätte aber auch ein Tor nichts geändert. Das war fast Arbeitsverweigerung.
Mit dieser Mannschaft ist beim FCK einiges möglich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie etwas mit dem Abstieg zu tun haben werden.
Der Autor
Hans-Peter Briegel (55), Europameister 1980, Vize-Weltmeister 1982 und 1986, 72 Länderspiele (vier Tore), 1985 italienischer Meister mit Hellas Verona, 240 Bundesligaspiele (47 Tore) für den FCK. Briegel, früher unter anderem Nationaltrainer in Albanien, verheiratet, zwei Kinder, lebt in Germersheim und arbeitet für Lotto Rheinland-Pfalz. (zkk)
Hans-Peter Briegel
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau