[quote] Um das 40-Punkte-Ziel und den Klassenerhalt in der Bundesliga zu schaffen, muss der FCK in 17 Rückrundenspielen beispielsweise sechs Siege und ein Remis erarbeiten. In der entwicklungsfähigen Mannschaft von Trainer Marco Kurz haben Srdjan Lakic und Christian Tiffert herausragend gespielt.
Von Oliver Sperk und Horst Konzok
Kaiserslautern. 21 Punkte, 27:27 Tore, Platz 12: Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern hat das erste Etappenziel erreicht. Eine Analyse.
Zuschauerresonanz.
„Ein großer Dank geht an unsere Zuschauer! Wir wissen, welch ein Gut das ist", sagt FCK-Trainer Marco Kurz. 367.854 Besucher, das entspricht 45.981 im Schnitt, kamen zu den acht Heimspielen. Die Rückendeckung war fantastisch. Selbst bei Eis und Schnee begleiteten rund 3000 Fans die Mannschaft nach Bremen.
Der Trainer
Marco Kurz (41) wurde vor Saisonbeginn mit einer Vertragsverlängerung bis 30. Juni 2012 für erfolgreiches Wirken und fleißiges Tun belohnt. Er hat seiner Mannschaft verschiedene Systeme einverleibt, gilt als Top-Motivator und sehr guter Teamarbeiter.
Der Vorstand
Stefan Kuntz ist Gesicht und Stimme des Vereins. Er steht für den Sanierungskurs auf allen Ebenen. Auf dem Transfermarkt im Zusammenspiel mit seinem Trainer sehr erfolgreich.
Die Neuzugänge
Elf Neue sind gekommen. Herausragend als Kopf und als mitreißender Routinier ist der erstklassige Vorlagengeber Christian Tiffert. Der Ex-Bielefelder Oliver Kirch, phasenweise nur Mitläufer, kann mehr, wenn er seine Schnelligkeit ausspielt und auf Alibi-Fußball verzichtet. Jung und als Sechser die große Überraschung: Thanos Petsos, Leihgabe von Bayer Leverkusen. Jan Moravek, auf Leihbasis aus Schalke gekommen, technisch fast perfekt, stark im Kommen. Hätte mindestens fünf Tore schießen müssen. Als Opfer des Ein-Stürmer-Systems dürfen sich Ilian Micanski und der oft unsichtbare Erwin Hoffer sehen. Der Däne Leon Jessen hat als Linksverteidiger Qualität gezeigt, aber auch taktische Schwächen. Azubi mit Perspektiven auf den Außenbahnen ist Turbo Clemens Walch. Eine Gala in Nürnberg, viele Verletzungen und Tiefs: Stiven Rivic (vormals Energie Cottbus) wurde seinem Vorschusslorbeer bisher nicht gerecht. Der Ex-Mainzer Chadli Amri, oft verletzt, dann außer Form, und der frühere Wolfsburger Jan Simunek (erst auf der Bank, dann verletzt) starten einen neuen Anlauf.
Das System
Nach vielen Gegentoren änderte Marco Kurz das Aufstiegs-4-4-2 in ein 4-1-4-1. „Mehr Kompaktheit" sieht der Coach dadurch. Er schließt eine taktische Rolle rückwärts nicht aus.
Die Probleme
3,2 Millionen Euro Steuernachzahlungen belasten und fehlen beispielsweise für den Ausbau des Nachwuchsleistungszentrums. Mit Dario Damjanovic, Anel Dzaka und Ricky Pinheiro stehen drei Spieler bis 2011 unter Vertrag, die Kurz längst ausgemustert hat. Der Rasen des Fritz-Walter-Stadions ist in keinem guten Zustand, Geld für einen neuen fehlt.
Die Stärken
Der treuen Fans geben der Mannschaft Kraft. Die Elf um Kapitän Amedick hat spielerisch überrascht, funktioniert meist prächtig als Kollektiv. Torjäger Lakic und Spielmacher Tiffert sind herausragende Individualisten. Klasse das Comeback Mathias Abels nach Rodneis Verletzung.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau