ZitatAlles anzeigenDer 1. FC Kaiserslautern beendet heute sein Trainingslager in Lomas de Campoamor. Morgen treten die Lauterer bei einem Turnier in Düsseldorf an. Offensivspieler Chadli Amri hofft auf eine neue Chance.
Von Oliver Sperk
Lomas de Campoamor. Mit dem Selbstbewusstsein eines erfolgreichen Sechs-Tage-Aufenthalts bei frühlingshaften Temperaturen an der Costa Blanca und einem überzeugenden 4:1 (3:1) im Testspiel gegen Twente Enschede im Gepäck fliegt Fußball-Bundesligist 1. FC Kaiserslautern heute zurück nach Deutschland. Von Alicante aus geht es nach Düsseldorf, wo der FCK morgen zum Wintercup antritt, einem Blitzturnier.
Für den Tabellenzwölften der Bundesliga ist es der letzte Test vor dem Rückrundenauftakt am 16. Januar gegen den 1. FC Köln und dem Pokal-Achtelfinale am 19. Januar in Koblenz. Hoffnungen, dass er bei diesen beiden Spielen mit von der Partie ist, macht sich Chadli Amri. Der 26-Jährige präsentierte sich beim Sieg der Lauterer am Donnerstag in La Manga gegen Twente Enschede nach monatelanger Durststrecke bei seinem 77-Minuten-Einsatz als echte Alternative auf der rechten offensiven Außenbahn. Der Ex-Mainzer, der in der Hinrunde nur einen Bundesliga-Einsatz hatte - in der Partie bei seinem alten Verein - bereitete gegen Enschede Jan Moraveks 2:0 lehrbuchmäßig vor und gefiel mit schnellen Vorstößen. „Ich freue mich, dass ich mal wieder länger gespielt habe. Ich glaube, es war für das erste Mal eine ganz gute Leistung", meinte Amri, „aber ich muss mich im taktischen Bereich und am Ball weiter verbessern. Es fehlen noch ein bisschen Konzentration und Spielpraxis."
Zu häufig war Neuzugang Amri zu Saisonbeginn außer Gefecht gesetzt, um sich für Einsätze empfehlen zu können. „Es ist sehr schlecht, wenn du in eine neue Mannschaft kommst und verletzt bist", sagt der 1,78-Meter-Mann, „da ist es auch mit der Integration schwierig." So langsam fühlt er sich richtig wohl. Dazu hat auch die konzentrierte, harmonische Woche in Spanien mit der erfolgreichen Testpartie einer spielerisch wie läuferisch starken und systemsicheren Lauterer Mannschaft beigetragen.
Ein passabler Neuanfang ist auch Leon Jessen gelungen. Der Linksverteidiger wird wohl zum Rückrundenstart den gesperrten Alexander Bugera ersetzen. „Ich versuche natürlich, diese Chance zu nutzen", betont der 24-Jährige, „gegenüber den ersten Saisonspielen muss ich mich in der Defensive steigern, mit den Kollegen in der Viererkette enger stehen und die Abstimmung verbessern."
Beim Wintercup, einem Großfeld-Turnier in der Esprit-Arena mit 45 Minuten Spielzeit pro Partie, heißt morgen um 15 Uhr der erste FCK-Gegner Borussia Mönchengladbach. Dann geht es gegen Fortuna Düsseldorf oder den FC St. Pauli, die um 14 Uhr gegeneinander spielen. Ob Florian Dick, der an einer leichten Zerrung in seinem schon zweimal in dieser Saison lädierten Oberschenkel laboriert, morgen spielt, ist sehr fraglich. „Nur wenn alles hundertprozentig okay ist", sagt der Rechtsverteidiger, „ich will nichts riskieren." Mittelfeldmann Clemens Walch ist nach muskulären Problemen wieder fit.
Die Pechvögel der Saison bleiben Jan Simunek und Stiven Rivic. Simunek konnte zuletzt nur Fahrrad fahren: Die Narbe nach der vor neun Wochen erfolgten Operation wegen seines Adduktoren-Teilabrisses schmerzte wieder. „Er ist noch weit weg von der Einsatzfähigkeit beim einem Wettkampf", sagt Trainer Marco Kurz. Simuneks Innenverteidiger-Kollege Rodnei indes gab schnell Entwarnung, nachdem er gegen Enschede umgeknickt war. Mittelfeldspieler Rivic hatte zuletzt muskuläre Probleme und hat nun zudem einen grippalen Infekt. „So kann er keinen Rhythmus bekommen und ist daher schwer zu bewerten", sagt Kurz. Rivics Probleme könnten zu Amris Chance werden.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau