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Früher waren Co-Trainer Roger Lutz (links) und Teammanager Marco Haber gemeinsam am Ball, jetzt ziehen sie wieder an einem Strang.
Mit Marco Haber und Roger Lutz spielen zwei frühere Teamkollegen, die mit dem 1. FCK 1991 Meister wurden, auch heute wieder wichtige Rollen im Verein. Haber entlastet Lutz als Teammanager.
VON OLIVER SPERK
LOMAS DE CAMPOAMOR. Aufgabenteilung, kurze Absprachen und Positionswechsel sind Marco Haber und Roger Lutz gewohnt. Verständigung auf Zuruf war für die beiden ehemaligen Fußballprofis des 1. FC Kaiserslautern schon zu ihrer aktiven Zeit kein Problem. Knapp sechs Jahre waren sie von der Saison 1989/1990 bis zur Spielzeit 1994/1995 gemeinsam für die Roten Teufel am Ball. Dann begannen Habers Wanderjahre, die ihn über den VfB Stuttgart, UD Las Palmas, Unterhaching, Hansa Rostock und Zypern wieder zurück in die Pfalz führten. Beim FSV Oggersheim ließ er seine Karriere ausklingen, war dort dann Sportlicher Leiter und Assistent von Trainer Sascha Koch. Koch war nun als Hospitant mit dem FCK im Trainingslager an der Costa Brava. Und Haber hat seit Beginn der vorigen Saison nach und nach die Aufgaben als Teammanager von seinem Vorgänger Lutz übernommen, der auch Co-Trainer ist.
„Nach der Verpflichtung von Trainer Marco Kurz im Sommer 2009 war klar, dass er mich als Co-Trainer haben wollte", erzählt der 46 Jahre alte Lutz, „und auf Dauer kann man bei einem Zweitligisten oder Bundesligisten beide Aufgaben nicht vernünftig wahrnehmen, ohne kaputtzugehen." Für den gemeinsamen Kollegen aus dem 1991er-Meisterteam des FCK und jetzigen Vorstandsvorsitzenden Stefan Kuntz hatte die Idee, Haber, den zweimaligen Torschützen beim entscheidenden 6:2-Sieg am letzten Spieltag 1991 in Köln, mit der Perspektive Teammanager ins Boot zu holen, gleich ihren Reiz.
„Für mich ist natürlich ein Traum in Erfüllung gegangen, wieder zurückzukehren", berichtet der nun 39 Jahre alte Haber, der in Wachenheim im Zellertal wohnt, „ich bin wieder nach Hause gekommen zu meinem Verein und habe einen super Job, der zwar stressig ist, aber super Spaß macht." Der Ex-Nationalspieler mit zwei A-Länderspielen ist im ständigen Austausch mit Lutz, Kuntz und dem ganzen Trainerteam. Er ist für allerlei Organisatorisches zuständig, etwa dafür, die von Coach Kurz gewünschten Abläufe rund um Auswärts- und Trainingslagerreisen zu ermöglichen. So sucht und bucht Haber Hotels, Trainingsplätze und Flüge für die Mannschaft. „Neuen Spielern helfe ich bei Amtsgängen, bei der Häuser-, Wohnungs- oder Autosuche", erzählt der 39-Jährige.
Zudem repräsentiere er - gerade als langjähriger FCK-Spieler - den Klub bei vielen Veranstaltungen, etwa bei Fan- oder Schulbesuchen. Auch Spielbeobachtungen gehören zuweilen zu seinen Aufgaben. Alles läuft in enger Abstimmung mit Kurz und Lutz. „In erster Linie beobachtet der Cheftrainer die Gegner und schneidet das Filmmaterial entsprechend zusammen, ich mache das dann auch bei meinen Spielen, die ich beobachte", sagt Lutz. Vor allem Spieler soll der zum 1. Januar neu eingestellte Scout Andreas Fehse beobachten. „Aber da steht noch ein Gespräch zur genaueren Abstimmung aus", sagt Haber, wie Lutz Pfälzer.
Der gemeinsame Meistertitel 1991 mit dem FCK verbindet die allermeisten der Lauterer Ex-Profis, auch Torwarttrainer Gerry Ehrmann, die jetzt wichtige Positionen im Verein bekleiden. Unter ehemaligen Mitspielern, die das Fußballgeschäft aus verschiedenen Blickwinkeln kennen und genau wissen, wie der andere tickt, sind kurze Absprachen umso leichter. Wenn alle an einem Strang ziehen. Und danach sieht es derzeit aus beim einstigen Krisenklub, der mit großen Schritten den Weg der Besserung längst beschritten hat.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau