ZitatAlles anzeigenHannover 96 will nach dem 3:0-Sieg gegen die Fehler-Teufel des 1. FC Kaiserslautern heute das Saisonziel neu definieren. Der FCK, in der Rückrunde weiter sieglos, sitzt im Tabellenkeller fest.
VON HORST KONZOK
In Hannover haben sie dieser Tage auf dem Vorgelände der AWD-Arena den Walter-Rodekamp-Platz eingeweiht. Späte Ehre für den 1998 gestorbenen einstigen 96-Torjäger, der in 123 Bundesligaspielen 38 Tore für die Hannoveraner schoss. Macht Didier Ya Konan so weiter, werden wohl ganze Straßenzüge eines fernen Tages in der niedersächsischen Landeshauptstadt den Namen des Ivorers tragen. Gestern war der Torjäger Wegbereiter des 3:0-Sieges.
Dem 1:0 durch Jan Schlaudraffs Flachschuss ging ein böser Ballverlust Martin Amedicks gegen Mohammed Abdellaoue voraus, Ya Konan leitete blitzschnell weiter, Schlaudraff setzte den Ball platziert ins linke Toreck (17. Minute). Sekunden vor der Pause leistete sich Rodnei, vorher sehr aufmerksam und zweikampfstark, einen halsbrecherischen Ballverlust gegen Ya Konan, dessen Zuspiel verwertete Abdellaoue (45.). Sein Schuss sauste rechts unten ins Netz.
Zwölf Minuten nach dem Seitenwechsel landete Ya Konans abgewehrter Schuss beim glänzend aufgelegten Schlaudraff, der dem guten Torhüter Tobias Sippel mit einem Sonntagsschuss ins lange Eck keine Chance ließ - 3:0. Das war"s!
Der FCK war zunächst mutig aufgetreten, hatte dank Jan Moravek und Christian Tifferts Ideen viele Spielanteile. Pech für die Lauterer, dass Konstantin Rausch Lakics Kopfball nach Tiffert-Ecke von der Linie kratzte (7.). Als alles schon entschieden war, rettete der starke 96-Kapitän Cherundolo nach Lakic-Kopfball gleichfalls auf der Linie (71.).
„Wir haben die erste Halbzeit nicht so gestaltet, um Zählbares mitzunehmen", haderte FCK-Trainer Marco Kurz mit den Mängeln im Abschluss und den krassen Fehlern „in den entscheidenden Defensiv-Aktionen". Nach dem 0:3 war der FCK nicht mehr wirklich auf dem Platz.
Srdjan Lakic war vor der Pause immer wieder Ausgangspunkt guter Kombinationen, doch Ivo Ilicevic fehlte die Konsequenz zum Abschluss (25.) oder auch die Übersicht für den gut stehenden Kollegen Hlousek (44.). Die größte Chance zum Ausgleich verschenkte Amedick, der nach Tifferts Freistoß frei stand, aber im Abschluss versagte (31.). Ein schwarzer Tag des Kapitäns.
Augenscheinlich, dass Hannover 96 gestern nicht sehr viel tun musste, um mit dem Dreier die 40-Punkte-Schallmauer zu durchbrechen.
Bei Ballbesitz entwickelte Mirko Slomkas Elf, die in Ya Konan und Abdellaloue erstklassige Spitzen wusste, jedenfalls eine tolle Geschwindigkeit. „Unheimliche Qualität und Effektivität", attestierte Kaiserslauterns Trainer Marco Kurz den Hannoveranern.
Hannover 96: Zieler - Cherundolo, Haggui, Pogatetz, Schulz - Stindl, Pinto (70. Lala) - Schlaudraff (86. Stoppelkamp), Rausch - Ya Konan, Abdellaoue (76. Chahed)
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Amedick, Rodnei, Jessen - Tiffert, Petsos (73. Nemec) - Ilicevic (73. Walch), Moravek (79. De Wit), Hlousek - Lakic
Tore: 1:0 Schaudraff (17.), 2:0 Abdellaoue (45.), 3:0 Schlaudraff (57.) - Gelbe Karten: Pinto (5/3) - Dick (5/1) - Beste Spieler: Ya Konan, Schlaudraff, Abdellaoue, Pinto - Sippel, Tiffert - Zuschauer: 35.412 - Schiedsrichter: Zwayer (Berlin).
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau