ZitatAlles anzeigenDer Verein „Initiative Leidenschaft FCK - Fritz-Walter-Museum Kaiserslautern" um Norbert Thines trifft sich am Donnerstag im Fritz-Walter-Stadion zu seiner Mitgliederversammlung. Eingeladen ist FCK-Vorstand Fritz Grünewalt. Von ihm erwartet Thines, dass er sich klar zu einem Museum im Fritz-Walter-Stadion bekennt.
Seit Jahren wird über die Einrichtung eines solchen Museums diskutiert, im Fritz-Walter-Stadion wurden im Turm zwischen Nord- und Osttribüne zwei Etagen vorbereitet. Dort stehen knapp 300 Quadratmeter Fläche zur Verfügung, sind auch schon einige Vitrinen aufgestellt. In der Osttribüne könnten weitere 442 Quadratmeter genutzt werden. Die Kosten für das Vorhaben wurden auf 630.000 Euro beziffert, wovon das Land 324.000 Euro übernehmen würde. Der Verein um Thines engagiert sich für ein Museum und trägt Ausstellungsstücke zusammen, die er dem FCK gerne zur Verfügung stellen würde.
Der FCK setze in seiner sportlich schwierigen Lage derzeit sicherlich andere Prioritäten als die Einrichtung eines Museums, räumt Thines ein. Dennoch erwarte sein Verein ein klares Bekenntnis des FCK zu einem Museum, zumindest in abgespeckter Form. Im Verein seien einige Mitglieder vom „Museumsvirus” infiziert, ihnen gehe es nicht schnell genug. Sie verlören die Geduld und drängten auf eine Eröffnung. Das Museum brauche Zeit, es sei sicher nicht aus dem Boden zu stampfen, sagt Thines dazu. Aber es sei an der Zeit, dass sich der FCK klar äußere, dass er ein Museum in kleiner Form angehen werde, nachdem die große Lösung verworfen wurde. Die Mitglieder seines Vereins erwarteten zudem ein Signal, dass ihre Hilfe erwünscht ist, so Thines. Das Museum ist nach seiner Auffassung enorm wichtig für den FCK. „Wer seine Tradition vergisst, hat keine Zukunft”, betont der frühere FCK-Präsident.
In der Museumsebene im Turm zwischen Nord- und Osttribüne stehen bereits einige Vitrinen mit Exponaten zu Fritz Walter. Sie wurden bei der Gala zu dessen 90. Geburtstag Ende Oktober letzten Jahres präsentiert.
Der Verein Fritz-Walter-Museum hat Exponate im Wert von 20.000 Euro gekauft, die er in dem Museum ausstellen möchte. Sie liegen in über 50 Kisten, die zunächst im Rathaus Nord gelagert waren. Als dort kein Platz mehr war, wurden sie bei einer Firma in Siegelbach untergebracht, mittlerweile sind sie im Fritz-Walter-Stadion sicher gelagert. Mit einem Lastwagen seien sie zum Stadion gefahren worden, Mitglieder des Vereins hätten angepackt und Kisten geschleppt, erklärt Thines.
In den Kisten sind nach seinen Worten nicht nur Exponate, die mit Fritz Walter zu tun haben, sondern auch Erinnerungen an den FCK generell. So gibt es fast alle Trikots der Bundesliga-Historie, ab der Zeit der Trikotwerbung seien alle Trikots vorhanden, angefangen mit dem Werbeaufdruck „Campari”. Thines bekräftigt, dem Verein gehe es bei aller Wertschätzung nicht nur um Fritz Walter. Das Museum solle ein FCK-Museum und nicht nur auf Fußball begrenzt sein. Der FCK habe viele große Sportler wie beispielsweise den Boxer Karl Mildenberger hervorgebracht. Sie sollten Raum erhalten. „Das Museum soll den ganzen Verein in seiner Breite präsentieren”, so Thines.
Er erklärt weiter, die wertvollsten Erinnerungen an Fritz Walter habe dessen Nachlassverwalter Bernd Lutzi in Alsenborn. Er sei der Gralshüter der Exponate. Lutzi habe dem Verein Fritz-Walter-Museum die Namensrechte für einige Exponate überlassen und sei bereit, dem Museum wichtige Ausstellungsstücke zur Verfügung zu stellen. Thines hat mit Lutzi einige Gespräche geführt und spricht von einer vertrauensvollen Zusammenarbeit.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzische Volkszeitung