ZitatAlles anzeigenGestern auf der Wirtschaftswoche: Der FCK-Boss will erst Gladbach und dann Krümelkuchen vernaschen
Von Sabine Schilling
Wenn der 1. FCK am Freitag so gut spielt wie der Vorzeigeteufel Stefan Kuntz gestern auf der Landauer Wirtschaftswoche glänzte, dann sind die Pfälzer dem Klassenerhalt wieder ein Fitzelchen näher. Gut 100 Fans scharten sich am Nachmittag um den RHEINPFALZ-Stand in Halle 3 und lechzten nach Informationen aus erster Hand, die ihm RHEINPFALZ-Redakteur Jörg Petri gekonnt entlockte.
„Die Mannschaft ist schon heiß auf das Spiel gegen Gladbach”, berichtet Kuntz, der gestern noch das Training verfolgt hat. Torhüter Tobias Sippel sei nach seiner Viruserkrankung noch ein bisschen blass um die Nase. Aufmerksam lauscht das Publikum dem Fachgespräch der beiden Männer. Alle Altersstufen sind vertreten. „Es ist doch normal, dass ein Stürmer mal 'ne Weile nicht trifft”, nimmt der 48-Jährige Ex-Stürmer den Unglücksraben und gen Wolfsburg ziehenden Srdjan Lakic in Schutz und die Fans ins Gebet: „Wir erwarten, dass unser Spieler unterstützt wird, solange er unser Trikot trägt.”
Gern unterstützt der FCK-Boss die jungen Damen, die mit Autogrammen bei ihren Lovern punkten wollen. Auch das „Happy Birthday” für die Freundin schreibt er schmunzelnd auf die Karte. „Gschenk gspart”, sein Kommentar.
Dem Vorstand wird nichts geschenkt. Er musste jetzt die Spiellizenz beantragen. Kuntz plant zweigleisig, also für die erste und die zweite Liga. Die Mannschaft aber soll nur ans Oberhaus denken. „In drei bis fünf Jahren können wir wieder eine sehr gute Mittelfeldmannschaft sein, ohne Ausschläge nach unten.” Der FCK-Vormann schaut vom Betzenberg weit ins Land hinaus. Er will das Nachwuchs-Leistungszentrum ausbauen, „damit die jungen Talente nicht nach Hoffenheim oder Karlsruhe gehen und wir einen entdecken, den andere noch nicht gesehen haben”.
Gebannt lauschen die Fans Stefan Kuntz (links) und Jörg Petri, bevor der Sympathieträger des FCK scherzend und geduldig gut 180 Autogramme gibt.
Das freut offenbar vor allem eine Mutter am Stand. Ob sie ihren Filius im Trikot der Teufel sieht? Es sind auffallend viele Frauen, die Fragen stellen. Kuntz ist geduldig und schlagfertig. „In vier Jahren ist er 36, dann kann er meinen Job haben”, antwortet er auf die Frage nach der Rückkehr von Miroslav Klose. Nur so könnte es klappen, denn „das Budget für den Weltklasse-Stürmer geht gar nicht”, dämpft er leise Hoffnungen der Fans.
Schon morgen geht es wieder um die Wurst: „Es gibt nichts Schöneres, als freitagabends zu gewinnen und dann samstags auf dem Sofa zu liegen bei Krümelkuchen und einem Tässchen Kaffee und zu gucken, wie die anderen verlieren.”
Quelle: DIE RHEINPFALZ