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Der entscheidende Moment: Borussen-Torhüter Bailly boxt den Ball ins eigene Tor.
1. FC Kaiserslautern gewinnt Abstiegsduell in Mönchengladbach 1:0
Von Oliver Sperk und Horst Konzok
Mönchengladbach. Die Roten Teufel feiern - und hoffen: Mit 1:0 (0:0) gewann der 1. FC Kaiserslautern die Begegnung auf der Kellertreppe beim Schlusslicht Borussia Mönchengladbach. Das entscheidende Tor - ein Eigentor von Gladbachs Torhüter Logan Bailly (61.).
Überraschend, dass Kevin Trapp nach der Genesung von Tobias Sippel das FCK-Tor hütete. Der 20-Jährige wirkte entschlossen, hatte aber in der 16. Minute Glück, dass seine zu kurz geratene Faustabwehr nach Gladbachs zweitem Eckstoß nicht mit dem Rückstand bestraft wurde. Rodnei spielte Feuerwehr und köpfte den Schuss Martin Stranzls von der Linie. Es blieb Trapps einziger Fehler. Ein toller Rückhalt.
Abstiegskampf, das war gestern Abend im nasskalten Borussen-Park vor allem auch Abstiegskrampf. Die Nervosität führte zu vielen Fehlern im Aufbauspiel beider Rivalen.
Die Lauterer im 4-2-3-1 hatten ihren Last-Minute-Helden „Jimmy” Hoffer aus taktischen Gründen durch den gut arbeitenden Oliver Kirch ersetzt. Mit Mann und Maus spannte der FCK ein engmaschiges Auffangnetz auf. So gelang es, Reus und Kollegen weitgehend von Trapps Reich wegzuhalten. Mo Idrissou, der Sturm-Tank der „Fohlen”, biss im Abwehrzentrum beim starken Kapitän Mathias Abel und Rodnei auf hartnäckigen Widerstand. Außen ließen Florian Dick und der ebenso aufmerksame Leon Jessen nichts anbrennen. Marco Reus und Juan Arango fanden nie ins Spiel. Gladbach hatte nur zwei Chancen, die größte und letzte bot sich Reus nach Mike Hankes Zuspiel, aber Abel rettete in höchster Not (89.).
Lauterer Angriffsbemühen, das war zunächst auch nur Stümpern auf Niedrigniveau. Da genügte zunächst Dante, der Mann, dessen Friseur 24 Monate am Stück auf Urlaub zu sein scheint, um Ordnung zu schaffen. In der 40. Minute aber verleitete Bruder Leichtfuß Dante zu einem törichten Fehler, Ivo Ilicevics folgenden Konter stoppte er auf Kosten einer Gelben Karte. Um ein Haar hätte der folgende Freistoß dem FCK die Führung beschert, Christian Tifferts Vorarbeit kam gut, Adam Nemec aber setzte den Kopfball knapp am Ziel vorbei (41.). 60 Sekunden später foulte Stranzl Nemec, wieder servierte Tiffert den Freistoß, Rodnei und Abel verpassten knapp.
Erkennbar beim FCK: Auch die Vertreter der Feinkostabteilung, vornehmlich Tiffert und Jan Moravek, bedienten sich der Zweck-heiligt-die Mittel-Logik. Fraglos aber: Der FCK hatte ein Chancenplus (6:2) und nach dem Seitenwechsel zwei Top-Möglichkeiten. In der 58. Minute musste Tiffert nach einem wunderbaren Konter über den eminent fleißigen Hlousek, Moravek und Ilicevic für die Führung sorgen, er verzog. Zwei Minuten später dann startete Ilicevic ein Solo, Nemec scheiterte. Die folgende Ecke servierte Tiffert - und Logan Bailly boxte den Ball ins eigene Netz (61.). Die verdiente Führung der Roten Teufel. Sie konnten sich auf eine ganz starke Defensive verlassen, in der Rodnei in der Luft und am Boden Herausragendes bot.
Elf Minuten vor dem Ende dann die große Chance für Srdjan Lakic, der Nemec nach 66 Minuten abgelöst hatte. Tifferts Pass war zu steil, Bailly rettete.
„Wir haben noch sieben Spiele”, bemühte Gladbachs Trainer Lucien Favre am Ende das Prinzip Hoffnung. Dem FCK fehlen noch neun Punkte ...
So spielten sie
Borussia Mönchengladbach: Bailly - Jantschke, Stranzl, Dante, Daems - Fink (63. Herrmann), Nordtveit - Reus, Neustädter, Arango (72. Matmour) - Idrissou (57. Hanke)
1. FC Kaiserslautern: Trapp - Dick, Abel, Rodnei, Jessen - Kirch, Tiffert (90. Amedick) - Ilicevic, Moravek (87. Petsos), Hlousek - Nemec (66. Lakic)
Tor: 0:1 Bailly (61., Eigentor) - Gelbe Karte: Dante (3), Neustädter (2) - Beste Spieler: Dante - Rodnei, Abel, Tiffert - Zuschauer: 47.696 - Schiedsrichter: Kircher (Rottenburg).
Kollektiver Jubel der FCK-Spieler nach dem Schlusspfiff im Borussenpark in Mönchengladbach.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau