ZitatAlles anzeigenFUSSBALL: Durch das 14. Saisontor von Srdjan Lakic gewinnt der 1. FC Kaiserslautern sensationell 1:0 bei Schalke 04. Drei Punkte fehlen zum Klassenerhalt, der am Freitag gegen St. Pauli gefeiert werden soll.
Von Horst Konzok
Gelsenkirchen. "Jetzt haben wir ein Endspiel gegen St. Pauli", erklärte Mathias Abel, neben Rodnei ein abgeklärter Rückhalt der Abwehr des 1. FC Kaiserslautern, nach dem 1:0 (1:0)-Sieg beim FC Schalke 04.
Fraglos spielte die mit Blick auf das Champions-League-Halbfinale am Dienstag gegen Manchester United gewählte Schalker Aufstellung dem FCK auch ein wenig in die Karten. Und die Lauterer hatten bei Joel Matips Chance, als sein Drehschuss vorbeitrudelte, auch das Glück der Tüchtigen (87.). "Wir hätten auch gewinnen können", trauerte Schalkes Trainer Ralf Rangnick den Chancen von Julian Draxler, der in der 64. Minute am aufmerksamen Torwart Trapp scheiterte, und Escudero nach, dessen Schuss der fast fehlerfreie Lauterer Torhüter parierte (78.).
Der FCK war vor der Pause die klar bessere Mannschaft und hätte höher führen müssen! Die siebte Lauterer Chance erst nutzte der spielfreudige und laufstarke Srdjan Lakic zum 1:0. Nach klasse Vorarbeit von Adam Hlousek zimmerte der Lauterer Kapitän den Ball unhaltbar für seinen Schalker Amtskollegen Manuel Neuer unter den Querbalken. Es war eine hochverdiente, eine überfällige Führung des FCK, der zunächst nur zwei Chancen von Edu (19.) und Farfan (33.) zugelassen hatte, kurz vor dem Führungstor aber Glück hatte, dass Draxler nach Raúl-Pass eine hundertprozentige Chance vermasselt hatte.
Der FCK spielte eine Halbzeit gut. Der FCK spielte 93 Minuten leidenschaftlich. Der FCK spielte mutig - die Nominierung von Jimmy Hoffer als zweite Spitze war das richtige Signal. Nach 47 Sekunden eilte der von den Schalker Fans stürmisch gefeierte Nationaltorhüter Neuer erstmals aus seinem Gehäuse, um vor Hoffer zu klären. Die Rettungstat wiederholte sich in der 6. Minute.
Der FCK nutzte die große Schwachstelle rechts in der Vierer-Abwehrkette: Junmin Hao, für Uchida auf der Wiese, war überfordert, wenn Hlousek und Leon Jessen anrollten. Glück für Königsblau, dass Lakic in der 11. Minute nach einem Klassezug über Hlousek und Jessen verpasste. Ähnlich knapp rutschte Hoffer in der 23. Minute am möglichen Führungstor vorbei. Jan Moravek und Hlousek hatten vorgearbeitet. Eine Minute später fand der über die rechte Seite agierende Christian Tiffert in Neuer seinen Meister. Wieder hatte Hlousek serviert.
Sechs Minuten vor der Pause dann die Riesenchance, die Hlousek selbst hätte nutzen müssen. Nach grandiosem Lakic-Pass aber legte der Flügelstürmer auf Hoffer ab, im letzten Moment klärte der gute Matip zur Ecke.
Pech: Florian Dick schied schon nach 13 Minuten mit Verdacht auf Muskelfaserriss aus. Seine Rolle übernahm der auch im Duell mit Raúl meist gut spielende Thanos Petsos, dessen Part in der Zentrale der eingewechselte Oliver Kirch nicht immer mit der nötigen Konsequenz versah.
Quelle: Die Rheinpfalz
ZitatAlles anzeigenDer Chef wünscht sich einen Feier-Freitag
FUSSBALL: FCK-Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz hofft nach dem dritten Auswärtssieg in Folge nun auf einen Heimsieg gegen den FC St. Pauli.
Von Oliver Sperk
Gelsenkirchen. Der kollektive Jubelschrei der gut 6000 Fans des 1. FC Kaiserslautern ging nahtlos in den Klassiker "Nie mehr Zweite Liga" über. Als der 1:0 (1:0)-Sieg der Roten Teufel beim FC Schalke 04 feststand, fielen sich Innenverteidiger Mathias Abel und Torwart Kevin Trapp so heftig um den Hals, dass sie beide zu Boden gingen.
Der Siegtreffer Srdjan Lakics (42.) bedeutete für den FCK die Punkte 35, 36, 37 nach 31 Spieltagen.
40 Zähler werden wohl zum Bundesliga-Verbleib reichen. Und am Freitag kommt Mitaufsteiger FC St. Pauli ins Lauterer Fritz-Walter-Stadion. Trotz aller Freude mahnte FCK-Trainer Marco Kurz volle Konzentration auf eine vernünftige Regeneration und auf die Trainingswoche an. "Wir haben uns hier auf Schalke den Sieg erarbeitet. Dieser Sieg ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Klassenerhalt", betonte der Fußball-Lehrer, der einst als Profi das königsblaue Trikot trug. Der "finale Schritt"Richtung rettendes Ufer sei aber noch nicht getan, betonte Kurz.
Torhüter Trapp meinte: "Wir sind selbstbewusst aufgetreten, und jeder hat für den anderen gekämpft, das war der Schlüssel zum Erfolg. Wenn wir unsere Hausaufgaben machen, bleiben wir in der Liga." Trapps spontaner Jubelkamerad Abel betonte: "Wir haben jetzt eine überragende Ausgangsposition."
Und der starke Torschütze Lakic, der wegen muskulärer Probleme im Oberschenkel ausgewechselt werden musste, meinte: "Wir müssen jetzt kurz regenerieren, dürfen uns aber nicht ausruhen. Ich denke, wir sind gut genug, um am Freitag gegen St. Pauli gewinnen zu können. Aber Fußball ist manchmal komisch - gerade deshalb müssen wir uns diese Woche besonders gut auf dieses Spiel vorbereiten."
Schalke-Trainer Ralf Rangnick lobte Lakics Kaltschnäuzigkeit bei seinem so wertvollen 14. Saisontreffer. "Lakic hat das Tor gemacht, wir haben 30 Sekunden zuvor eine Riesenchance nicht genutzt", sagte der Ex-Hoffenheimer mit Blick auf Julian Draxlers große Gelegenheit (42.). "Die Mannschaft hat in dieser Zusammensetzung noch nie zusammengespielt", sagte Rangnick, der mit Blick auf das Champions-League-Halbfinale am Dienstag personalmäßig keinen radikalen Schongang einschlug, aber auch nicht alles zwingen wollte. "Wir haben die besondere Situation, die wir hier vorgefunden haben, optimal ausgenutzt und nicht unverdient drei Punkte entführt, die wir nicht unbedingt ganz oben auf unserer Rechnung hatten", sagte FCK-Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz bestens gelaunt. "Ich hoffe", sagte Kuntz, "dass wir am Freitagabend mit unseren Fans etwas ganz Schönes feiern können - nicht nur einen Heimsieg, sondern auch den Klassenerhalt".
Quelle: Die Rheinpfalz
ZitatAlles anzeigenKommentar: Volltreffer
Der FCK und der VfB Stuttgart sind mit ihren Siegen dem rettenden Ufer sehr nahe gerückt.
Die Entscheidung um die deutsche Fußball-Meisterschaft ist noch nicht gefallen, obwohl kaum jemand damit rechnet, dass sich Borussia Dortmund die Schale noch von Bayer Leverkusen abjagen lässt. Hannover, bisher in Europa eher als Messedenn als Fußballstadt ein Begriff, spielt nach dem 3:1-Coup von Freiburg aber nicht nur um einen Startplatz in der Europa League, sondern steht sensationell an der Schwelle zur Königsklasse.
Bayern München, nächste Woche Gastgeber des FC Schalke 04, rangiert einen Platz und einen Punkt hinter den Konterkünstlern von Hannover 96, die nun Heimrecht gegen Borussia Mönchengladbach genießen.
Werder Bremen hat mit dem 3:1-Sieg beim FC St. Pauli einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf gelandet. Der 1. FC Kaiserslautern (1:0-Sieger in Schalke) und der VfB Stuttgart (3:0 gegen den HSV) haben große Schritte Richtung rettendes Ufer getan. Aber geschafft haben es die Roten Teufel noch nicht, die kommende Hausaufgabe gegen den nun acht Punkte schlechteren FC St. Pauli wird auch zum Nervenspiel. Denn die charakterstarken und kampffreudigen Paulianer werden auf dem Betzenberg ganz sicher nicht die weiße Fahne hissen, sondern mit aller Vehemenz um drei Punkte ackern, um wenigstens noch den Relegationsplatz schaffen zu können. Ein Freitags-Krimi naht.
Das "goldene" Tor für den 1. FC Kaiserslautern "auf Schalke" schoss Srdjan Lakic. Wie er gestern kämpfte, wie viele Kilometer er lief, wie viele Zweikämpfe er führte und gewann - das war beeindruckend. Lakic strafte alle Kritiker Lügen, die nach seinem verkündeten Wechsel nach Wolfsburg und seinem damaligen Formtief samt Ladehemmung gefordert hatten, ihn auf die Bank zu verbannen. Lakic hat sich aus dem Tief gekämpft, er bewies sich auch gestern als vorbildlicher Kapitän, er dankte vor allem auch seinem Trainer Marco Kurz für das unerschütterliche Vertrauen in Krisentagen. Es war richtig und wichtig, dass Kurz an Lakic festgehalten hat, der eine besondere Klasse verkörpert und zu dem es keine wirkliche Alternative im Kader der Roten Teufel gibt. "Ich bin überzeugt, dass auch mein künftiger Verein die Klasse halten wird, aber meine ganze Konzentration gehört dem FCK. Ich bin ganz sicher, dass diese Mannschaft auch ohne mich eine gute Zukunft haben wird. In unserer Mannschaft steckt sehr viel Potenzial", erklärte der Lauterer Torjäger, der sich über seinen 14. Saisontreffer freuen durfte.
Quelle: Die Rheinpfalz