Montag, 16. Mai 2011 "Standesgemäßer Abschied mit Herz" (Die Rheinpfalz)

Zitat

[IMG: https://s7.directupload.net/images/110516/ds6573i5.jpg]

Vom vorübergehenden Buhmann wieder zum gefeierten Helden! Srdjan Lakic, der Kapitän des 1. FC Kaiserslautern, verabschiedete sich am Samstagnachmittag nach einem 3:2-Sieg seiner Mannschaft im ausverkauften Fritz-Walter-Stadion gegen Werder Bremen von den Fans in der Westkurve. Zum Buhmann war er geworden, nachdem Anfang des Jahres ein Bild von ihm die Runde machte, das ihn mit dem Trikot seines künftigen Arbeitgebers, dem VfL Wolfsburg, zeigte, und er in der Folge nicht mehr traf. Zum gefeierten Helden wurde der 27-jährige gebürtige Kroate erneut, nachdem er nach der Affäre seinen Torinstinkt wiederfand und danach mit fünf wichtigen Treffern den 1. FCK in der Ersten Fußball-Bundesliga hielt. Lakic verabschiedete sich mit 16 Treffern in der Liga und sieben Toren im Pokal in der zu Ende gegangenen Saison vom Betzenberg.

Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzische Volkszeitung

Zitat

Torjäger Srdjan Lakic sagt einer „verrückten Stadt” ade - Christian Tiffert genießt Platz sieben

Von Steffen Gall und Horst Konzok

Kaiserslautern. 46 Punkte! Platz sieben in der Abschlusstabelle der Fußball-Bundesliga! Welch ein Erfolg für den 1. FC Kaiserslautern, der noch vor acht Tagen absteigen konnte. „Der Sieg war das i-Tüpfelchen auf eine großartige Saison”, zollte FCK-Trainer Marco Kurz nach dem 3:2 (3:1) gegen Werder Bremens Rumpf-Elf seiner Mannschaft Respekt, Lob und Dank.

„Siebter Platz - das ist mehr als zum Schmunzeln. 46 Punkte - das ist brutal. Das hat uns niemand zugetraut. Und jetzt schrammen wir, übertrieben gesagt, sogar nur knapp an der Euro-League vorbei”, bilanzierte Christian Tiffert, der sich auch im letzten Saisonspiel als exzellenter Torvorbereiter bewies. Und dies zum 23. Mal in dieser Saison. Gegen Werder veredelte Rodnei, der sich in erstklassiger Form präsentierte, einen Tiffert-Freistoß zum 2:0.

„Die Fans haben einen großen Anteil am Erfolg, auch wenn wir nicht so viele Heimspiele gewonnen haben. Aber wir haben ein paar große Spiele geliefert, vor allem auswärts, aber auch zu Hause”, frohlockte Tiffert nach dem Sieg gegen die Bremer. Dass der FCK nach dem schnellen 3:0 kräftig nachließ, dann um den Sieg zittern musste, mochte der diesmal am rechten Flügel agierende „Spieler des Jahres” keinem krumm nehmen: „Klar, die zweite Halbzeit war nicht mehr so. Bremen wollte sich hier ja aber auch nicht abschlachten lassen. Über das Spiel brauchen wir nicht weiter sprechen. Reden wir lieber über unseren tollen Tabellenplatz ...”

[IMG: https://s7.directupload.net/images/110516/tr5dnsri.jpg]

Stefan Kuntz verabschiedet Lakic.

Standesgemäß Abschied vom Betzenberg gefeiert hat Srdjan Lakic. Dem Torjäger gelang das 3:0, sein 16. Saisontreffer. „Wenn ich mich irgendwo wohlgefühlt habe, dann hier! Es war schön, vor solch einer Kulisse spielen zu dürfen. Es war ein perfektes Jahr”, schwärmte der Kroate, der in drei Dienstjahren beim FCK zum Nationalspieler geworden ist, sich zu Jahresbeginn aber für einen Vier-Jahres-Vertrag beim VfL Wolfsburg entschlossen hat. „Ich war zwar immer überzeugt, dass Wolfsburg in der Klasse bleibt, dass sie es geschafft haben, habe ich aber erst am Ende des Spieles erfahren. Marin hat mir im Spiel mal gesagt, dass sie in Hoffenheim zurückliegen ...”, verriet Lakic.

[IMG: https://s7.directupload.net/images/110516/krgtqz6t.jpg]

Das hat Symbolkraft! Srdjan Lakic verneigt sich nach seiner Auswechslung in der 88. Spielminute vor den Fans.

„Ich habe mich vorher fast gar nicht mit dem Abschied beschäftigt. Ich wollte mich nicht ablenken lasen, ich wollte mich total auf das letzte Spiel fokussieren. Ich glaube, es ist mir so auch gelungen, nochmals ein ganz gutes Spiel zu machen”, sagte Lakic, der auf dieses Tor brannte, der auch diesen Sieg unbedingt wollte. So wurde sein emotionaler Abschied zu einem Abschied aus dem Bilderbuch. So hat der 27-Jährige auch den Fans verziehen, die ihn ob seines Wechsels nach dem HSV-Spiel übel schmähten.

Stefan Kuntz verabschiedete den Top-Stürmer vor dem Anpfiff mit inniger Umarmung, die Zuschauer feierten ihren sichtlich bewegten Tor-Helden. Sein Tor entfachte Festtagsstimmung auf dem Berg der Berge. Grandios, wie die Zuschauer den Mann nach 88 Minuten feierten, der leicht lädiert den Rasen für Bastian Schulz räumte. Mit seinen Toren ist Lakic zum sportlichen Überlebensgaranten des FCK geworden. Bewegend, wie er sich am Ende vor den Fans auf der Westtribüne verneigte, das Mikrofon von Stadionsprecher Horst Schömbs nahm und ergriffen sagte: „Danke für alles! Den FCK werde ich nie vergessen.”

Und auf einmal war noch ein zweiter Lakic auf dem Rasen: Raffael, ein echter Lauterer Bub, zwei Jahre alt, durfte auf Papas Arm mit zum Abschiednehmen in der Westkurve. „Ja, das war sehr emotional. Ich war überrascht, als mein Sohn plötzlich mit meiner Frau und Stefan Kuntz am Spielfeldrand stand”, sagte Lakic.

Der „besseren Perspektiven wegen” hat er sich zum Abschied aus der Wohlfühloase und zum Wechsel zum VW-Klub entschieden. Mit dessen Angebot konnte der FCK nicht mithalten, gesteht Stefan Kuntz, der einen Nachfolger für Lakic sucht.

„Es wird auch mir wirklich schwerfallen, von hier wegzugehen. Ich bin dankbar, dass ich hier drei so schöne Jahre hatte”, sagte Lakic - fasziniert von einem ganz besonderen Verein „und einer verrückten Stadt”.

[IMG: https://s7.directupload.net/images/110516/6dk7c4qo.jpg]

Alles anzeigen

Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau

Warum Fußballer ausgeliehen werden

Zitat

[IMG: https://s7.directupload.net/images/110516/9g5dsqwk.jpg]

Aus der Bibliothek leiht man Bücher, oder einem Freund borgt man einen Film. Im Sport werden auch Spieler von einem Verein an einen anderen Klub ausgeliehen. Das hört sich seltsam an. Aber einige Fußballer wollen das so, wenn sie merken, dass sie woanders vielleicht häufiger spielen können. Zum Beispiel Thanos Petsos. Er wird nächsten Monat 20 und hat jetzt seine erste Saison bei den erwachsenen Fußballern des 1. FC Kaiserslautern hinter sich. Vorher hat er in der A-Jugend von Bayer Leverkusen gespielt und durfte bei Bayer einmal in der Bundesliga ran.

Leverkusen, dieses Jahr Tabellenzweiter, hat aber vor allem auf Petsos' Lieblingsposition im defensiven Mittelfeld ganz viele gute Spieler. Deshalb wäre der junge Deutsch-Grieche bei Leverkusen wohl nicht oder nicht oft eingesetzt worden. Der FCK aber hat sich für Petsos interessiert, weil er so einen Spieler noch gebraucht hat. Und Petsos hat gemerkt, dass seine Chancen, in der Ersten Liga zu spielen, beim FCK größer sein würden.

Und siehe da: Er hat in seiner ersten Runde bei den Erwachsenen 20 Bundesliga-Spiele für den FCK gemacht. Bei Leverkusen wären es sicher weniger gewesen. Aber Leverkusen glaubt, dass Petsos irgendwann ein Star werden könnte. Deshalb haben sie ihm einen Vertrag gegeben, er „gehört” ihnen. Aber sie wollen, dass er erst noch ein bisschen beim FCK „übt” und haben ihn noch mal ausgeliehen. Das wollten auch Petsos und der FCK.

Es gibt verschiedene Modelle. Entweder zahlen Leihgeber (zum Beispiel Leverkusen) und Leihnehmer (zum Beispiel FCK) je einen Teil des Spielergehalts; oder einer der beiden Vereine zahlt dieses Geld ganz. Das wird ausgehandelt. Von Leverkusen hat der FCK auch den Brasilianer Lucas (19) ausgeliehen. Die Lauterer wollen auch die Leihspieler Jan Moravek, „Jimmy” Hoffer und Adam Hlousek behalten. Deshalb verhandeln sie mit den Leihgebern, also den Klubs, denen diese Spieler „gehören”.

Alles anzeigen

Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzische Volkszeitung