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ZitatAlles anzeigenMartin Wagner durfte nur sechs Länderspiele machen. In Händlerkreisen gilt sein Original-Trikot der WM 1994 dennoch als eines der wertvollsten. Wir sprachen mit ihm über gebrochene Halswirbel, Lauterns Meisterschaft '98 und dicke Luft bei Rehhagel.
Martin Wagner, wussten Sie, dass Ihr Original-Trikot von der WM 1994 heute eines der begehrtesten Sammlerstücke in Händlerkreisen ist? Einige Leute zahlen bis zu 1000 Euro dafür.
Martin Wagner: Ein getragenes Nationalmannschaftstrikot von mir ist eben sehr rar – ich habe ja nur sechs Länderspiele gemacht. (lacht)
Es scheint trotzdem absurd. Die deutsche Elf schied bereits im Viertelfinale aus, Sie waren nicht unbedingt der Star des Turniers.
Martin Wagner: Für viele Leute kam ich überraschend ins WM-Team, schließlich hatte ich zuvor gerade mal zwei Länderspiele gemacht. Zudem war ich ein Spieler, den die Presse an einem Tag hochjubelte und am nächsten niederschrieb. Ich erinnere nur an das Freundschaftsspiel gegen Irland kurz vor der WM in den USA. Wir verloren 0:2 und ich war der Depp des Tages.
Im WM-Achtelfinale gegen Belgien waren Sie hingegen der Mann des Spiels.
Martin Wagner: So läuft das eben im Fußball. Man hatte sich ein wenig auf mich eingeschossen. Das lag aber auch daran, weil ich auf der Position von Andreas Brehme spielte und dieser – zu Recht – ein großes Ansehen genoss, zugleich aber auch eine große Lobby bei den Journalisten hatte.
Sie sollen nach dem Spiel gegen Irland geschimpft haben: »Ich wurde alleine gelassen«. Große Töne für einen, der gerade sein zweites Länderspiel gemacht hatte.
Martin Wagner: So fühlte ich mich eben. Damals war Geduld sicher nicht meine Stärke. Und trotzdem: Der Inhalt der Aussage war korrekt, wenngleich ich sie heute nicht direkt nach dem Spiel treffen würde. Ich bin besonnener geworden. (...)
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Quelle: http://11 Freunde