ZitatAlles anzeigenFussball: Ivo Ilicevic und seine ganz besonderen Bayern-Erfahrungen - Nemec-Ersatz Dorge Kouemaha fällt verletzt aus
27. August 2010: Der 1. FC Kaiserslautern landet vor 49.780 Zuschauern einen sensationellen 2:0-Erfolg gegen Bayern München. Der Betzenberg bebt. 27. August 2011: Der 1. FC Kaiserslautern trifft am Samstag (15.30 Uhr) im ausverkauften Fritz-Walter-Stadion wieder auf die Bayern. Der Rekordmeister mit Arjen Robben und Franck Ribéry ist der turmhohe Favorit.
Rückblende: Vor einem Jahr schießt Ivo Ilicevic die Roten Teufel im Freitags-Flutlicht-Krimi in der 36. Minute in Führung. 60 Sekunden später schenkt Srdjan Lakic nach wunderbarer Ilicevic-Vorlage nach - 2:0! Der FC Bayern ist geschlagen!
„Natürlich denkt man gern daran zurück - an das Tor, an das Spiel. Gegen die Bayern gewinnt man ja nicht so oft. Das war schon eine Besonderheit”, sagt Ilicevic, der auch im Rückspiel eine Top-Leistung ablieferte. Der FCK spielte in der Allianz-Arena lange sehr gut mit, bis zur 80. Minute hieß es nur 1:2, am Ende aber 1:5. Auffällig gut wie im Hinspiel: Ivo Ilicevic. Philipp Lahm hatte unglaubliche Schwierigkeiten mit den Tempo-Dribblings des Lauterers.
Nach seiner zweiten Top-Vorstellung gegen Lahm ging eine Offerte für den kroatischen Nationalspieler ein, den die Bayern in der Winterpause nach München lotsen wollten. Der FCK lehnte die Millionenofferte ab - im Abstiegskampf mochte man kein russisches Roulette spielen.
Monatelang war Ilicevic dann ausgefallen, eine Bauchmuskelverletzung bremste ihn über weite Strecken der Rückrunde aus. Dem entgangenen Traumangebot mag der 24-Jährige nun aber nicht mehr nachtrauern. Jetzt zählt Lautern. „Man muss die Leistung bestätigen - immer wieder. Dann kommt alles andere von alleine”, sagt Ilicevic.
Der Start mit dem FCK - zwei Punkte aus drei Spielen. Karg ... Die Leistungen der Mannschaft - mäßig. Zu fehlerhaft. „Die Kompaktheit fehlt”, kritisiert Trainer Marco Kurz.
„Das sehe ich auch so. Wir begehen einfache Passfehler mit denen wir es dem Gegner sehr einfach machen”, stimmt der technisch versierte Flügelspieler dem Coach zu. Natürlich weiß Ilicevic, dass sich seine Mannschaft steigern muss, wenn es am Samstag kein Fiasko geben soll. „Wir müssen uns verbessern, wir müssen besser stehen. Bayern hat eine andere Qualität, die haben Spieler, die nicht viele Chance brauchen.”
„Ich freu' mich auf das Spiel, gerade zu Hause mit unseren tollen Fans”, sagt der kreative Offensivmann, der sich auch vom Zusammenspiel mit Itay Shechter künftig viel verspricht. „Er ist ein Spieler, der gerne Doppelpass spielt, das liegt mir.”
Beim 0:2 in Bremen traf Ilicevic die Latte, in Köln schoss er sein erstes Saisontor. „In Bremen hatte ich Pech, gegen Augsburg kam ich oft durch, habe den richtigen Moment zum Abschluss verpasst. Aber das Tor in Köln gibt mir das nötige Selbstvertrauen”, sagt der Lauterer.
Bitter: Dorge Kouemaha, als stürmender Ersatz für den schwer verletzten Adam Nemec vom FC Brügge ausgeliehen, hat sich einen Faserriss im Adduktorenbereich zugezogen. „Zwei bis vier Wochen”, schätzt Marco Kurz, wird der wuchtige Mann aus Kamerun ausfallen. „Schade für den Jungen, der gerade mehr Dynamik in sein Spiel gebracht hatte, dabei war, seinen Rhythmus zu finden. Wir müssen das aber so annehmen, für den Spieler ist es natürlich nicht optimal”, bedauert der Trainer.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau