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FCK-Kapitän Christian Tiffert reißt auch die Sorgenkinder beim 3:1 gegen Mainz 05 mit
Aufatmen, durchatmen - der erste Sieg: Mit dem 3:1 (1:1) im Derby-Kraftakt gegen den FSV Mainz 05 am sechsten Spieltag der Fußball-Bundesliga bekam der 1. FC Kaiserslautern Boden unter die Füße. Jetzt heißt es weitermachen. Und punkten!
Der erste „Dreier” der Roten Teufel in dieser Saison war ein Produkt der Leidenschaft, der mannschaftlichen Geschlossenheit. Der FCK imponierte vor allem dadurch, dass er umsetzen konnte, was er sich vorgenommen hatte: Die Fans mit entschlossenem, sichtbar kämpferischem Auftreten zu mobilisieren und den „Betze” in dieser so wichtigen Partie wieder zum Hexenkessel werden zu lassen.
„Es war Wahnsinn, diese Energie zu spüren, die dann auch von den Rängen hinunter aufs Spielfeld getragen wurde”, schwärmte der starke Abwehrriese Martin Amedick.
„Den Glauben an sich selbst hat sich das Team erarbeitet, nicht der Trainer”, betonte FCK-Coach Marco Kurz, „aber ich freu' mich natürlich, dadurch wird die kommende Trainingswoche einfacher.”
Der Rückstand durch Eric Choupo-Moting, eingeleitet wie das 0:1 gegen Augsburg durch einen fatalen Ausrutscher Rodneis, brachte den FCK nicht aus dem Takt. Angeführt vom herausragenden Christian Tiffert in dessen 200. Bundesligaspiel erarbeiteten die Lauterer ein Übergewicht im Mittelfeld. Niko Bungert und Zoltan Stieber fanden kein Gegengift gegen den Lauterer Kapitän, in der Zentrale arbeiteten Oliver Kirch und Thanos Petsos aufopferungsvoll, rechts sorgte Clemens Walch im Rückwärtsgang für Klarheit, schuf durch seine Schnelligkeit Entlastung, ohne offensiv entscheidende Wirkung zu erzielen. Der Schlüsselmoment: der 1:1-Ausgleich (24.), den Richard Sukuta-Pasu nach weiter Flanke Florian Dicks herausarbeitete, den aber Bo Svensson erzielte - ein Eigentor. „Es war unheimlich wichtig, dass dieser Ball reingegangen ist, weil zu spüren war, dass die Stimmung zu dieser Zeit hätte kippen können”, analysierte Dick.
Das Spiel gegen Mainz war auch ein Fortschritt, weil sich Alternativen für den Platz an der Seite des aufblühenden Itay Shechter auftaten. Der Stürmer, der mit seinem zweiten Saisontor das 2:1 schoss (54.), hatte in Richard Sukuta-Pasu einen Nebenmann, der nun begriffen zu haben scheint, dass Betzenberg vor allem auch Arbeit bedeutet. „Er hat ein gutes Spiel gemacht. Aber das kann nur der Anfang sein. Der Junge hat alle Voraussetzungen”, lobte Kurz den wuchtigen und spielfreudigen Angreifer, der ab der 59. Minute nach der Einwechslung von Dorge Kouemaha oft über rechts kam. Auch Shechter spielte nun leicht zurückgezogen. Kouemaha gab einen exzellenten Stoßstürmer und leitete mit Leon Jessen auch Tifferts 3:1 (73.) ein.
Verbesserungswürdig beim FCK: die Anfälligkeit bei Bällen in den Rücken der Abwehr, die Anfälligkeit bei den Kontern der leichtfüßigen Marcel Risse und Sami Allagui. Und die fehlende Standfestigkeit Rodneis - geradezu halsbrecherisch.
Dennoch: Der erste Saisonsieg nach erfolg- und trostlosen Wochen sorgte für eine große Befreiung bei Mannschaft und Fans. „Wahrscheinlich haben wir so ein Tor wie das 1:1 gebraucht, bei dem der Gegner hilft, damit es jetzt so eine - ich sage bewusst - Explosion gab”, meinte Mittelfeldspieler Kirch, „ich glaube, dass das Derby für uns der Startschuss war ...” Am Samstag geht's nach Wolfsburg.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau