ZitatAlles anzeigenFussball: Petsos und Kirch gehen beim FCK weite Wege - Coach Kurz fordert in Wolfsburg ein Pensum wie gegen Mainz 05
Der 3:1-Derbysieg am Samstag war für den 1. FC Kaiserslautern ein enorm wichtiger Schritt aus dem Tabellenkeller der Fußball-Bundesliga. Mit Blick auf die Partie morgen (15.30 Uhr) beim VfL Wolfsburg fordert FCK-Trainer Marco Kurz: „Wir müssen die Leistung aus dem Spiel gegen Mainz bestätigen - vor allem, was den Aufwand angeht!”
Vorbildlich, was Fleiß und Aufwand angeht, waren beim ersten Saisonsieg der Lauterer, die nun als Tabellen-15. einen Punkt hinter dem morgigen Gastgeber VfL Wolfsburg liegen, Oliver Kirch und Thanos Petsos. Für die beiden zentralen Mittelfeldspieler ermittelten die Statistiker über die 90 Minuten eine Laufstrecke von jeweils mehr als 13 Kilometern - was gar die beiden ligaweiten Spitzenwerte an jenem sechsten Spieltag bedeutete.
„Solche weiten Wege zu gehen, wie die beiden das tun, das ist die Basis”, sagt Trainer Kurz, „sie geben uns im Mittelfeld Sicherheit, weil es Spieler sind, die ballsicher sind und die den Mut haben, Bälle zu fordern und nach vorne zu tragen.”
Während Kirch und Petsos - Gesundheit vorausgesetzt - morgen wieder in der Startelf stehen, ist noch offen, wer auf der rechten offensiven Außenbahn spielt und wer die Stürmerposition neben Itay Shechter bekleidet. Clemens Walch war während der Woche ebenso erkältet wie Richard Sukuta-Pasu. Alternativen zu Walch auf der rechten Seite sind Konstantinos Fortounis oder Pierre De Wit. Für Sukuta-Pasu, der gegen Mainz sein vereinsübergreifend bestes Bundesliga-Spiel seit langem gemacht hat, könnte Dorge Kouemaha mit Shechter stürmen. Adam Nemec soll nach seiner dreimonatigen Verletzungspause beim FCK II zunächst weiter Praxis sammeln.
Auf mittlerweile 27 Bundesliga-Einsätze kann Petsos zurückblicken - keine schlechte Zahl für einen 20-Jährigen, der sich noch im Lernprozess befindet. Lernen musste der von Bayer Leverkusen ausgeliehene griechische Jung-Nationalspieler auch, dass Fußballprofis unter extremer öffentlicher Beobachtung stehen und eine besondere Verantwortung sich und ihren Fans gegenüber haben. Die nächtlichen Eskapaden Anfang Juli des Trios Petsos, Ivo Ilicevic und Tobias Sippel, gegen den wegen seiner Alkoholfahrt ermittelt wurde, schlugen verständlicherweise hohe Wellen. „Es ist schwer”, sagt Petsos nun elf Wochen später, „wenn so viel Trubel gemacht wird, obwohl man nur dabei, nicht mittendrin war. Ich habe es wie die meisten Leute wieder vergessen. Nun sollte man es dabei bewenden lassen.”
Trainer Kurz, der sehr viel Wert auf Einstellung und Trainingsfleiß legt, sagt: „Thanos ist die ganze Saisonvorbereitung zu locker angegangen. Aber er hat gemerkt, dass es so nicht geht. Ein hoher Aufwand ist und bleibt die Basis für alles.”
Hintergrund: Srdjan Lakic will gegen den Verein seines Herzens treffen
,,Keine Frage - ein besonderes Spiel.” Srdjan Lakic sucht erst gar keine Ausflüchte vor dem Wiedersehen mit dem 1. FC Kaiserslautern. ,,Es ist komisch, gegen die Ex-Kollegen zu spielen, mit denen man so viel erlebt und so viel erreicht hat”, sagt der Kroate, der auch beim VfL Wolfsburg das Trikot mit der Nummer 9 trägt.
Noch läuft es nicht rund bei Lakic, noch stottert der VW-Motor. VfL-Trainer Felix Magath hofft, dass bei dem Ex-Lauterer, der gleichberechtigt mit Martin Amedick FCK-Kapitän war, morgen der Knoten platzt.
,,Das wird kommen. Ich werde auch wieder treffen, meine Tore machen. Ich mache mich da nicht mehr verrückt”, beteuert Srdjan Lakic voll Überzeugung. Er setzt auf Geduld - und auf die Klasse des Kaders der „Wölfe”: ,,Unsere Mannschaft ist besser, als wir stehen. Wir haben eine ganz andere Qualität.”
Das Aus in der ersten Pokalrunde beim Viertligisten RB Leipzig hat stark verunsichert, argumentiert „Laki”. Er selbst saß dann beim Saisonstart in Köln ziemlich perplex auf der Bank. „Natürlich war ich enttäuscht, auch überrascht, dass ich draußen war. Ich hatte in Leipzig ja getroffen”, sagt Lakic. Er kämpft. „Ich trainiere gut und ich denke, dass ich mich durch das Training bei Felix Magath auch weiter verbessere”, bekundet Lakic voller Zuversicht.
,,Natürlich will ich gewinnen, natürlich will ich Tore schießen. Aber gewinnen will der FCK auch. Sie werden mir nichts schenken”, orakelt Lakic. Duelle mit Amedick - die gab's bisher nur im Training. ,,Martin und Rodnei sind stark”, bekundet Lakic Respekt. ,,Kaiserslautern, das waren drei tolle Jahre. Ich werde diesen Verein immer im Herzen tragen”, sagt Lakic, der mit dem FCK aufgestiegen ist und mit 16 Toren großen Anteil am Klassenerhalt hatte.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau