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FCK spielt stark und verschenkt mit dem 1:1 bei 1899 Hoffenheim zwei Zähler
Der 1. FC Kaiserslautern ist in Sachen Chancenverwertung ein Kellerkind. Weil dem so ist, gab es auch bei der TSG 1899 Hoffenheim „nur” ein 1:1 (0:1). Aber die wenigen Tore, die die Lauterer schießen, sind Traumtore.
So war's beim 1:1 in Hamburg, als Pierre De Wit ein Treffer Marke „Tor des Monats” glückte. So war's in Sinsheim, als Dorge Kouemaha mit seinem Sonntagsschuss zum Ausgleich in Konkurrenz mit dem Mittelfeldwühler trat.
Nach dem fünften Pflichtspiel in Folge ohne Niederlage freute sich auch der am Samstag nicht viel beschäftigte, dann aber stets sehr sichere FCK-Torwart Kevin Trapp. „Wir haben uns in den vergangenen Wochen immer weiter gesteigert, nicht nur kämpferisch, sondern auch spielerisch”, sagte der 21-Jährige. Trapp, der in Sinsheim auch nach Martin Amedicks Patzer gegen Vedad Ibisevic auf dem Posten war (62.) und das 0:2 verhinderte, betonte: „Wir waren spielerisch und kämpferisch das bessere Team und hätten auch einen Sieg absolut verdient gehabt.”
Der enorm lauf- und kampfstarke Sturmtank Dorge Kouemaha, der sich und sein Team nach erneut vergebenen Großchancen mit seinem Traumtor zum 1:1 (73.) für eine ganz starke Leistung belohnte, sagte: „Es war wichtig, dass wir nach unseren verpassten Chancen auch nach einer Stunde weitergekämpft haben. Wir haben die Köpfe nicht hängen lassen. Man muss als Stürmer immer an seine Chance glauben. Und die ist dann in der 73. Minute gekommen ...”
Für Kouemaha, eine Leihgabe des FC Brügge, besitzt der FCK eine Kaufoption. „Wenn ich gefragt werde, bleibe ich gerne”, versichert der 28-Jährige, der in der Mannschaft großen Respekt genießt. „Dorge ist unheimlich wertvoll, weil er immer anspielbar ist, den Ball gut abdeckt und auch hinten aushilft”, attestierte der zuverlässige Mathias Abel, der gut abgestimmt mit Martin Amedick und dem laufstarken Abfangjäger Oliver Kirch agierte.
„Es war ein tolles Tor von Kaiserslautern”, räumte auch Hoffenheims Torwart Tom Starke ein, wie sein Trainer und seine Kollegen sehr unzufrieden mit der schwachen Partie von 1899. „Wir müssen uns vorwerfen, dass wir nach der Halbzeitpause nicht auf das 2:0 gespielt haben”, betonte Starke, „wir schaffen es zurzeit nicht, die Qualität, die wir auf jeden Fall haben, über 90 Minuten hochzuhalten.”
Sehr zufrieden mit der Vorstellung der FCK-Elf zeigte sich Klub-Chef Stefan Kuntz. „Ich habe selten so einen dominanten Auftritt von uns gesehen. Wir haben das Spiel 70, 75 Minuten total dominiert und sehr gut gespielt”, lobte Kuntz.
An der erstklassigen Aufführung hatte vor allem auch der erst 19 Jahre alte Konstantinos Fortounis seinen Anteil, der die Roten Teufel beflügelte und sehr couragiert spielte. „Wir haben mit einer guten Taktik gespielt und sehr stabil gestanden. Der Punkt ist mehr als verdient. Ich habe viel probiert, und langsam bekomme ich auch mehr Spielpraxis. Jetzt fehlt noch das letzte bisschen, daran arbeite ich”, sagte der begabte Grieche.
Dass Florian Dick für zwei arbeitet und für drei rennt - daran ist man auf dem „Betze” gewöhnt. Wie der bald 27-Jährige aber inzwischen Fußball zu spielen vermag, welch tolle Flanken er zu liefern versteht, das demonstrierte er auch gegen die Hoffenheimer. Den Rechtsverteidiger hat Trainer Marco Kurz wirklich besser gemacht! „Die Abläufe bei der ganzen Mannschaft stimmen, das hat man gesehen. Auf dieser Leistung können wir aufbauen”, sagte Dick.
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Kommentar
Geistige Brandstiftung
VON OLIVER SPERK & HORST KONZOK
Die Elf des 1. FC Kaiserslautern wurde von ihren Fans toll unterstützt. Skandalös, dass Dietmar Hopp übel geschmäht wurde!
Klub-Chef Stefan Kuntz und Trainer Marco Kurz vom 1. FC Kaiserslautern dankten in der ausverkauften Sinsheimer Arena den Fans für die „fantastische Unterstützung”. Die war in der Tat - auch ohne Bengalos - gegeben. Toll für die Mannschaft, die einem Rückstand nachlief. Schlimm aber die Schmähungen, die sich gegen Hoffenheims Gönner Dietmar Hopp richteten. Der skandalöse Gipfel der Unverschämtheit war das kurzzeitig hochgehaltene Banner mit der Aufschrift „We hopp you die”. Dies zu bewerten, fällt schwer. Da fehlen die richtigen Worte.
Dietmar Hopp ist ein erfolgreicher Mensch, eine herausragende Persönlichkeit. Man muss seinen Verein nicht mögen, aber man muss als Fußballfan anderen Menschen stets mit Respekt und Anstand begegnen. Zumal Dietmar Hopp allein durch seine Stiftung Unglaubliches leistet.
Dietmar Hopp - das ist der Mäzen seines Heimatvereins. Dietmar Hopp - das ist aber vor allem ein großherziger Mensch! Die Hintermänner dieses Banners haben ihrem Verein, dem Verein Fritz Walters, geschadet. Der Ehrenspielführer, den Hopp bewundert und verehrt hat, hätte sich für die geistige Brandstiftung geschämt!
Die Liga lebt. Ihre Ausgeglichenheit beeindruckt. Zumindest Borussia Dortmund und Werder Bremen schicken sich an, sich von den Über-Bayern nicht abhängen zu lassen. „Die Bundesliga ist eine der besten Ligen der Welt, vielleicht sogar die beste”, sagte Hoffenheims Trainer Holger Stanislawski. Und sie liefert auch in der unteren Tabellenhälfte Woche für Woche den Beweis, dass alle Mannschaften mitspielen können. Es gibt keinen ausgemachten Absteiger. Auch das Schlusslicht FC Augsburg hat bereits bewiesen, dass da keine Laufkundschaft unterwegs ist. Das Pech beutelt den Aufsteiger allerdings merklich! Und gegen die Bayern verlieren fast alle.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau