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FCK vergibt gute Chancen und verliert nach schwerem Trapp-Fehler 0:2 gegen Leverkusen
Mangelhafte Cleverness und fehlende Präzision im Passspiel bescherten dem 1. FC Kaiserslautern gestern Abend am 13. Bundesliga-Spieltag eine 0:2 (0:0)-Niederlage gegen Bayer Leverkusen. Besiegelt wurde sie durch die Ex-Lauterer Michael Ballack (54.) und Sidney Sam (70.).
„Am letzten Ball nach vorne hat es gehapert, Qualität und Cleverness haben das Spiel für Bayer entschieden”, resümierte FCK-Abwehrspieler Mathias Abel.
Florian Dick hatte die vielleicht brisanteste Hausaufgabe zu lösen: Sidney Sam, einer der Lauterer Aufstiegshelden, stürmte am linken Bayer-Flügel. Der grippekranke André Schürrle fehlte auf dem Betzenberg. Nach Foul an Michal Kadlec quittierte Dick seine fünfte Gelbe Karte (33. Minute), muss nächsten Samstag in Nürnberg auf die Strafbank. Hernach versuchte Dribbelkünstler Sam Gelb-Rot zu provozieren. Nach seinem Nasenbeinbruch ist Michael Ballack als Maskenmann unterwegs - und doch gut zu erkennen.
Sam war der mit Abstand aktivste Leverkusener, Ballack der gefährlichste. Beide Chancen der Bayer-Elf vor der Pause hatte Ballack, der Kapitän. Nach Sam-Solo an Dick vorbei scheiterte Ballack aber an Kevin Trapp im Lauterer Tor (5.), in der 32. Minute setzte sich der 35-Jährige durch, verfehlte aber sein Ziel. Der FCK spielte mit unveränderter Ein-Stürmer-Taktik. Für den grippekranken Ex-Leverkusener Pierre De Wit agierte Bayer-Leihgabe Thanos Petsos im Mittelfeld.
Dorge Kouemaha demonstrierte, dass er die Rolle des Stoßstürmers exzellent zu interpretieren weiß. Nur treffsicherer müsste er werden. Gestern startete der „Turm” mit der Nummer 30 in der 8. Minute ein tolles Solo - der Schuss verfehlte das Ziel. Eine Minute später servierte Christian Tiffert eine gute Flanke, Konstantinos Fortounis köpfte, aber er traf das Tor nicht. Klasse, wie Kouemaha in der 18. Minute gegen Stefan Reinartz und in der 42. Minute gegen Manuel Friedrich den Ball erbeutete. Bei der ersten Möglichkeit nahm der couragierte Einzelkämpfer Petsos mit, dessen Flanke Fortounis nicht zu veredeln wusste. Bei seinem Solo drei Minuten vor der Pause schloss Kouemaha, der verhinderte Held, zu spät ab, Ömer Toprak rettete.
Kein Zufall, dass der Leverkusener Führungstreffer einer Co-Produktion von Sam und Ballack entsprang. Nach Sams Alleingang zog Ballack aus 17 Metern ab, Torhüter Trapp war dran, ließ den Ball aber ins Netz rutschen. 0:1 - ein böser Torwartfehler, tröstlich die „Kevin, Kevin”-Rufe der Fans. Vier Minuten vorher hatte der Schlussmann noch einen 30-Meter-Scharfschuss Lars Benders sicher pariert. Aber nun lag die bis dahin aktivere Mannschaft, die Mannschaft mit den besseren Chancen durch das Unglückstor zurück.
Ganz gewiss auch, weil dem jungen Fortounis missriet, weil die Präzision beim letzten Pass auch bei Tiffert, Petsos oder Kirch fehlte. Oder eben auch, weil Kouemaha nach Sahan-Solo knapp vergab (61.) oder Fortounis an Bernd Leno scheiterte (62.). Mit Itay Shechter für Oliver Kirch mobilisierte FCK-Trainer Marco Kurz einen zweiten Angreifer - Bayer konterte. Und traf. Nach Bender-Zuspiel sorgte Sam für das 2:0 der cleveren Bayer-Elf (70.). Für den FCK war's eine bittere Lektion.
So spielten sie
1. FC Kaiserslautern: Trapp - Dick, Amedick, Abel, Bugera - Kirch (62. Shechter), Petsos (76. Nemec) - Sahan (76. Sukuta-Pasu), Tiffert, Fortounis - Kouemaha
Bayer Leverkusen: Leno - Schwaab, Friedrich, Toprak, Kadlec - Reinartz (76. Rolfes), Bender - Castro (90. Oczipka), Ballack, Sam - Kießling (88. Derdiyok)
Tore: 0:1 Ballack (54.), 0:2 Sam (70.) - Gelbe Karten: Dick (5) - Castro - Beste Spieler: Kouemaha - Sam, Ballack, Castro - Zuschauer: 42.245 - Schiedsrichter: Kinhöfer (Herne).
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau