ZitatAlles anzeigenFCK hofft auf mehr Effizienz in Nürnberg - Jüngste Auswärtsauftritte machen Amedick Mut
Der 19-jährige Willi Orban hat gute Chancen, beim 1. FC Kaiserslautern morgen den gelbgesperrten Rechtsverteidiger Florian Dick zu ersetzen. Die Alternative bei der wichtigen Partie im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga beim 1. FC Nürnberg (Anpfiff: 15.30 Uhr) heißt Thanos Petsos.
Innenverteidiger Martin Amedick empfiehlt sich selbst und seinen Mannschaftskollegen, „sich an unsere zuletzt guten Auswärtsauftritte zu erinnern - wie wir ,auf Schalke' drei Punkte eingefahren haben oder wie wir Hoffenheim zeitweise eingeschnürt haben”.
Dass sich die Lauterer trotz der 20 Torchancen in den vergangenen drei Partien gegen Hamburg, Hoffenheim und jüngst gegen Leverkusen nicht mit Siegen belohnen konnten, sieht Amedick kritisch, ohne in Panik zu verfallen: „Wir haben gezeigt, dass wir Potenzial haben. Punktemäßig könnten wir weiter sein, wir wollen nichts beschönigen, müssen die Entwicklung in der Tabelle natürlich im Auge behalten. Aber wir dürfen uns nicht verrückt machen.” Auch bei Standardsituationen, in den vergangenen zwei Spielzeiten eine Stärke der Lauterer, habe man „Luft nach oben”, stellt der 1,94 Meter lange Schlaks fest, der lieber morgen als übermorgen sein erstes Saisontor köpfen will. Der FCK hat in 13 Spielen erst zehn Treffer erzielt.
Trainer Marco Kurz setzt nach zeitweiser Rückkehr zum 4-4-2 inzwischen wieder auf das mittlerweile von sehr vielen Profifußballteams bevorzugte 4-2-3-1-System. Dorge Kouemaha gab zuletzt vor einer Dreierreihe im offensiven Mittelfeld die einzige Sturmspitze. So stand Itay Shechter, als großer Hoffnungsträger und Nachfolger für Torjäger Srdjan Lakic im Sommer von Hapoel Tel Aviv geholt, zuletzt nicht mehr in der Startelf. „Wenn ein für uns so wichtiger Spieler draußen ist, ist es nur wegen des Systems, in dem sich die Mannschaft wohlfühlt”, betont Kurz. „Im 4-4-2, das ich nicht generell ausschließe, sind die Abläufe bei uns nicht so stimmig gewesen”, sagt der 42-Jährige, „das hat zuletzt in der anderen Ausrichtung besser funktioniert, die Mannschaft hat sich gefunden und hat wahnsinnig viele Chancen herausgespielt.”
Shechter, mit knapp 1,80 Metern acht Zentimeter kleiner als der wuchtige und schon rein körperlich eher als Stoßstürmer geeignete Kouemaha, ist also zurzeit ein „Opfer” der taktischen Ausrichtung.
Im modernen, schneller gewordenen Fußballspiel wird von allen Mannschaftsteilen mehr Flexibilität verlangt. So betont auch Kurz, dass selbst Stürmer und eher offensiv orientierte Mittelfeldspieler heutzutage ein „Top-Defensivverhalten haben müssen”. Eine Umstellung für die als Stars und Führungsfiguren aus der israelischen Liga gekommenen Gil Vermouth - er ist Mittelfeldspieler - und seinen guten Kumpel Shechter. Auch der Stürmer, mit drei Toren erfolgreichster FCK-Schütze der Saison, brauche „noch einen Moment”, sagt Kurz. „Er geht professionell mit der Situation um und bleibt ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft”, betont Kurz. Der Coach wird dem zurzeit besten israelischen Spieler auch morgen wieder die Chance geben, sich zu zeigen und das Torkonto des FCK aufzubessern - wenn wohl auch nicht von Anfang an.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau