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TUCHFÜHLUNG - Tim Wiese kommt in dieser Szene in der 2. Minute zu spät, aber der Kopfball des Lauterer Stürmers Dorge Kouemaha verfehlt das Tor. (foto: kunz-moray)
Der 1. FC Kaiserslautern kann sein Chancenplus von 10:5 nicht in drei Punkte ummünzen. Gegen Werder Bremen muss sich der FCK mit einem 0:0 trösten. Neuzugang Jakub Swierczok gefällt.
In der Nachspielzeit hätte Jakub Swierczok sein starkes Debüt im Dress des 1. FC Kaiserslautern fast mit dem „goldenen” Tor gekrönt, doch sein 16-Meter-Drehschuss zischte knapp am Tor des sehr guten Tim Wiese vorbei. Dem Nationaltorwart hatte Werder Bremen das 0:0 zu verdanken. Glück für die ersatzgeschwächten Bremer, dass der überzeugende Kilometerfresser Pierre De Wit in der 59. Minute mit einem satten Distanzschuss nur die Latte traf. Das war Pech! „Unterm Strich hat das Quäntchen Glück gefehlt”, sagte FCK-Trainer Marco Kurz, der das achte Unentschieden der Saison - genau wie Vereinschef Stefan Kuntz - „als guten Auftakt” im neuen Jahr wertete.
Der FCK hatte aber auch Glück: Markus Rosenberg, der das Hinspiel mit einem Doppelschlag entschieden hatte, scheitert in der 23. Minute am Pfosten. Beim folgenden Rettungsversuch trifft Dorge Kouemaha beim Fallrückzieher wohl den Ball, aber auch Sebastian Prödl im Gesicht. Der Bremer Abwehrspieler muss mit einem Nasenbeinbruch in die Klinik. Wieder bleibt die Pfeife von Schiedsrichter Robert Hartmann stumm, der schon in der 10. Minute ein klares Rodnei-Foul an Claudio Pizarro übersieht.
Ausgleichende Gerechtigkeit, dass der Unparteiische aus Wangen in der 30. Minute ein Handspiel von Lukas Schmitz übersieht, der so Florian Dicks Flanke unschädlich macht, ein klares Foul an FCK-Kapitän Christian Tiffert ungesühnt lässt.
Beim FCK gibt der aus Polen gekommene 19 Jahre junge Stürmer Jakub Swierczok ein starkes, aber ungekröntes Debüt. Jan Simunek feiert 15 Monate nach seinem ersten Pflichtspieleinsatz für die Lauterer ein sehr ordentliches Comeback in der Innenverteidigung.
Die erste Möglichkeit vergibt der fleißige, aber wenig effektive Kouemaha nach guter Bugera-Flanke (2.). Kurz vor dem Seitenwechsel sind die Lauterer am Drücker, aber Swierczok scheitert nach seinem Solo (42.) und dann nach präziser Eingabe Alexander Bugeras (43.). Kurz zuvor bleibt Kouemaha zweiter Sieger gegen Wiese, der in der 44. Minute nach Tiffert-Freistoß Dicks Kopfball an den Innenpfosten lenkt.
Wie es dann gehen kann, zeigt die Nachspielzeit: Plötzlich steht Aleksandar Ignjovski frei, doch Kevin Trapp pariert großartig (45.+1). In der 69. Minute klärt Trapp nach Dicks Fehler gegen Rosenberg, großartig seine Parade gegen Ausnahmekönner Claudio Pizarro (80.).
Nur das Tor hat gefehlt
Das 0:0 des 1. FC Kaiserslautern gegen Werder Bremen bringt den FCK in der Tabelle kaum voran. Der lange verletzte Abwehrspieler Jan Simunek aber freut sich über seine Rückkehr nach knapp 15 Monaten.
„Es geht ein bisschen so weiter, wie das letzte Jahr aufgehört hat.” Für Florian Dick, den Rechtsverteidiger des 1. FC Kaiserslautern, war das Gefühl gestern Abend nach dem 0:0 zum Rückrundenauftakt zu Hause gegen den SV Werder Bremen kein neues.
Wie in vielen Hinrundenpartien verzeichneten die abstiegsbedrohten Roten Teufel auch im ersten Spiel des neuen Jahres ein klares Chancenplus. Am Ende stand wieder ein Unentschieden, das achte der Saison, erneut nur ein Punkt statt derer drei. So wird es sehr eng für den FCK im Abstiegskampf. Was ihn und seine Kollegen trotzdem optimistisch macht für die restlichen 16 Spiele, beschreibt Dauerrenner Dick so: „Wir haben die Chancen heute nicht so kläglich vergeben wie so oft zuvor. Heute war ein bisschen Pech dabei.”
Zweimal traf der FCK gestern Aluminium, einmal der SV Werder. Bei Dicks Großchance reagierte Werder-Torwart Tim Wiese toll und lenkte den Ball an den Innenpfosten. Von dort sprang die „Torfabrik” nicht über die Linie, sondern zurück (44.). „Wir müssen uns dieses Glück erarbeiten, dass der Ball eben nicht an den Innenpfosten springt und wieder aus dem Tor heraus, sondern auch mal ins Tor rein”, meinte Dick.
Kurz vor der Pause hatte der FCK seine intensivste Drangphase. Kapitän Christian Tiffert, der trotz Sprunggelenkverletzung 86 Minuten durchhielt, sagte: „Wir haben in der ersten Hälfte unsere beste Halbzeit in dieser Saison gespielt. Aber wir müssen uns den Vorwurf machen, dass wir in der ersten Halbzeit nicht zugeschlagen haben, als wir die Bremer dominiert haben.” Wie zuletzt so oft fehlte neben dem Quäntchen Glück auch die Präzision. Das trifft auch auf die letzte Chance der Partie zu - eine Riesenmöglichkeit. Der clevere Drehschuss des frechen 19-jährigen Neuzugangs Jakub „Kuba” Swierczok landete knapp neben dem Pfosten. Ihm war beim seinem Bundesliga-Debüt kein Premierenglück vergönnt. Zuvor traf Pierre De Wit die Latte (59.).
Als Erster traf gestern Abend bei peitschendem Regen der Bremer Markus Rosenberg Aluminium (23.). Den Abpraller klärte Dorge Kouemaha per Fallrückzieher am Mann - sprich: Der FCK-Stürmer traf den Ball, aber sofort danach Sebastian Prödl im Gesicht: Nasenbeinbruch. Bei allem Pech danach - in dieser Szene hatten die Lauterer Glück, dass es nicht Strafstoß oder indirekten Freistoß gab.
Jan Simunek indes war einer der glücklichsten Menschen des Abends auf dem „Betze”. Der lange verletzte FCK-Innenverteidiger bestritt sein erstes Pflichtspiel seit knapp 15 Monaten. „Ich hatte am Schluss Krämpfe. Aber es hat alles gehalten. Nur das Tor hat gefehlt”, sagte Simunek nach seinem kleinen persönlichen Triumph.
GUTES DEBÜT - Jakub Swierczok (links) vom 1. FC Kaiserslautern im Duell mit Werders Sokratis.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau