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FCK sortiert sich neu - Die Selbstkritik der Roten Teufel vor dem Gastspiel der Gladbacher
Was nun, Herr Kurz? Dass Fußball-Bundesligist 1. FC Kaiserslautern bei Bayern München 0:2 verliert, ist keine Überraschung. Das Resultat, das Mario Gomez (6.) und Thomas Müller (30.) besiegelten, schmeichelt der „Leistung” des FCK. Erstklassig bei den Lauterern waren die stimmgewaltigen Fans.
Mit sechs Glanzparaden verhinderte FCK-Torhüter Kevin Trapp, dass es eine richtige Packung in der mit 69.000 Zuschauern ausverkauften Allianz-Arena gab. Andererseits war Trapp mit seinem missglückten Herauslaufen bei Kroos-Freistoß Hauptverursacher des zweiten Bayern-Treffers durch den sprunggewaltigen Thomas Müller.
„Wir wussten natürlich, dass es schwer wird gegen Bayern München. Aber natürlich hätten wir anders auftreten müssen. Es ist allerdings nicht gut für die Moral, wenn man schon nach knapp sechs Minuten das erste Gegentor frisst”, sagte Trapp, der den zweiten Gegentreffer nach einer halben Stunde selbstkritisch auf seine Kappe nahm.
„Zwei Punkte aus vier Spielen sind zu wenig, wenn man im Abstiegskampf steckt. Der Trainer hat ja schon vor Rückrundenbeginn gesagt, wir haben 17 Endspiele um den Klassenerhalt zu schaffen. Jetzt sind es noch 13”, weiß der Torwart um die prekäre Lage. Gestern kränkelte der 21-Jährige, heute nimmt ihn Internistin Claudia Thaler in Augenschein, informierte Trainer Kurz nach dem Sonntagstraining.
Der in München geborene und aufgewachsene, beim FC Bayern ausgebildete FCK-Angreifer Sandro Wagner, der beim 0:2 nicht an den Kopfballtorschützen Müller herankam, gestand: „Das war nicht unser Tag. Ärgerlich, dass wir erst so ein frühes Gegentor bekommen haben und dann später schon wieder eines nach einer Standardsituation.”
12:0 Chancen 6:1 Ecken, 18:5 Torschüsse - der FC Bayern führte den FCK vor, ließ die Lautererer hinter dem Ball her hecheln. Der unsichtbare Tiffert und seine Kollegen fanden nicht in die Zweikämpfe. Sie fanden offensiv nicht statt, war defensiv nicht gut sortiert und oft schlecht organisiert, zu oft unaufmerksam. Bei Ballbesitz wussten sie fast nie was Konstruktives mit dem Spielgerät anzufangen. Nur Trapp verhinderte, dass die Vorführung mit einem Debakel endete.
„Das Spiel gegen Bayern ist weg, damit mussten wir rechnen. Aber wir hätten anders auftreten müssen. Das muss gegen Gladbach unbedingt besser werden als in den vergangenen Spielen”, forderte Florian Dick, der diesmal kein Land gegen Franck Ribéry sah.
Sandro Wagner, der im Angriff auf verlorenem Posten stand und auch durch keine Einzelaktion Akzente zu setzen vermochte, bekräftigte: „Wir müssen jetzt anfangen, Punkte einzusammeln!"
Am Samstag (15.30 Uhr) kommt Borussia Mönchengladbach auf den Betzenberg - die Elf mit der besten Defensive gastiert bei der Mannschaft mit der schlechtesten Offensive. Was nun, Herr Kurz? Was nun, Herr Kuntz?
„Wir müssen bereit sein, einen hohen Aufwand zu betreiben, es sind andere Tugenden als spielerische gefragt”, sagt der Trainer. Vereinschef Stefan Kuntz erwartet „ein sehr ausgeprägtes Zusammenrücken der Mannschaft” mit „ausgeprägten Antennen” für den Mitspieler. „Kampf, Leidenschaft und Herzblut” fordert Kuntz, um gegen einen „der Papierform nach überlegenen Gegner eine Chance zu haben”.
Nach seiner Gelb-Rot-Sperre ist Ariel Borysiuk wieder spielberechtigt. Jan Simunek gibt Hoffnung, dass er wieder verteidigen kann. Rodnei dürfte nach seiner Denkpause ab Dienstag wieder alles dafür tun, seinen Platz im Kader neu zu erarbeiten. Sein Trainer gilt als nicht nachtragend.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau