ZitatAlles anzeigenFCK-Torwart Kevin Trapp verletzt - Einsatz im Nervenspiel gegen Wolfsburg unwahrscheinlich
Tobias Sippel (23) hütet wohl morgen ab 15.30 Uhr das Tor des abstiegsbedrohten Fußball-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern im so wichtigen Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg. Stammkeeper Kevin Trapp (21) zog sich gestern beim Torschusstraining eine Muskelverletzung im Oberschenkel zu.
„So, wie Kevin vom Platz gegangen ist, kann er am Samstag nicht spielen”, meinte FCK-Trainer Marco Kurz gestern gleich nach der Übungseinheit. Eine genauere Untersuchung am Nachmittag ergab keinen Faserriss, sodass eine minimale Restchance auf Trapps Einsatz morgen gegen die „Wölfe” besteht.
Voraussichtlich aber wird Sippel ziemlich genau nach einem Jahr seine Rückkehr ins FCK-Tor in einer Bundesligapartie feiern. Am 5. März 2011 bestritt der ehemalige U21-Nationaltorwart beim 0:0 bei Eintracht Frankfurt sein letztes Ligaspiel für die Lauterer; eine Woche später fiel er gegen Freiburg kurzfristig mit Grippesymptomen aus - im Nachhinein Riesenpech für das in Bad Dürkheim geborene Torwarttalent. Denn der 27 Monate jüngere Trapp nutzte seine Chance, trat aus Sippels Schatten und gab den Platz zwischen den Pfosten fortan nicht mehr her.
Nachdem sich der Wirbel um seine Anfang Juli unter Alkoholeinfluss begangene Fahrerflucht gelegt hatte, sprach Sippel später davon, zurück auf dem richtigen Weg zu sein und wurde von Kurz für seine wieder deutlich positivere Ausstrahlung und gute Trainingsleistungen gelobt. So ist der FCK-Coach sicher, dass die Nummer zwei mit der Rückennummer 1 morgen in diesem für den Klub nach vier Niederlagen in Serie so bedeutsamen Nervenspiel einen prima Job machen wird, wenn er aufläuft. „Tobi hat ein Top-Niveau, er ist gut drauf, trainiert hervorragend. Vielleicht ist es auch ein Vorteil, dass er in dieser Situation in gewisser Weise unbefangen ist”, sagte Kurz.
Definitiv verzichten muss der 42-Jährige morgen in dem auch für seine Zukunft als Trainer sehr wichtigen Spiel auf die Stürmer Dorge Kouemaha (Achillessehnenriss), Itay Shechter (muskuläre Probleme) und auf Linksverteidiger Alexander Bugera (Fußverletzung). Ob Kurz gegen die „Wölfe” auf Sandro Wagner als einzige Spitze setzt oder auf ein Angriffsduo Wagner/Jakub Swierczok, ließ er offen. Möglich, dass Andrew Wooten als Joker auf der Bank sitzt.
Klar ist: Kurz geht mit gutem Beispiel voran, wenn es darum geht, die vor allem nach der bitteren 0:4-Derbyniederlage in Mainz emotional mal wieder extrem aufgeheizte Stimmung auf dem „Betze” in sachliche Bahnen zu lenken. Bei aller Brisanz der sportlichen Situation unterstrich der Trainer die immense Bedeutung eines gesitteten, respektvollen Umgangs miteinander.
Die Showbühne Bundesliga lebt von Emotionen - die handelnden Personen indes wollen und müssen bei ihren Entscheidungen einen kühlen Kopf bewahren. So hat sich auch der stellvertretende FCK-Aufsichtsratsvorsitzende Martin Sester gestern nach Gesprächen mit dem Vorstand und mit Kollegen aus dem Kontrollgremium entschlossen, doch im Amt zu bleiben. Der Jurist hatte im Internet in der Nacht auf Donnerstag seinen Rücktritt verkündet - just in der für den Klub schwierigsten und turbulentesten Woche seit Jahren und vor einem so wichtigen Spiel.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau