ZitatAlles anzeigenIn einer Serie stellt die RHEINPFALZ ab heute die neuen Spieler des Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern vor. Den Anfang macht Mittelfeldspieler Enis Alushi, der Lebensgefährte von Nationalspielerin Lira Bajramaj.
Neu im FCK-Kader (1): Mittelfeldspieler Enis Alushi verehrt den Weltstar - Ein Herz für den Frauenfußball
Mit dem 1. FC Kaiserslautern will Enis Alushi das erreichen, wovon er als kleiner Junge geträumt hat: Er will in die Fußball-Bundesliga und gegen Vereine spielen wie Borussia Dortmund, den aktuellen deutschen Meister.
Wahrscheinlich hätte der 26 Jahre alte Mittelfeldspieler seinen Traum schneller verwirklichen können, nachdem für ihn klar war, dass er seinen Vertrag beim Zweitligisten SC Paderborn nicht verlängern würde. „Ich hatte Angebote aus der Bundesliga”, erzählt Alushi beim Gespräch in der Lobby des Kaiserslauterer Novotels, wo er und seine neuen Kollegen gerade zu Mittag gegessen haben.
Aber der ehemalige deutsche U19- und U20-Nationalspieler hat sich nach Gesprächen mit dem FCK-Vorstandsvorsitzenden Stefan Kuntz für einen Umweg Richtung Erste Liga entschieden, der über den Betzenberg führt. „Die Linie, die man mir hier aufgezeigt hat, hat mich überzeugt”, betont Alushi, der dem Bundesliga-Absteiger zusagte, als Krassimir Balakov noch FCK-Trainer war.
Nun hat der 1,80 Meter große Alushi fast vier Wochen Saisonvorbereitung unter Balakovs Nachfolger Franco Foda hinter sich. „Ich bin von seiner Spielidee überzeugt. Schnelles und direktes Kombinationsspiel nach vorne, das ist der moderne Fußball”, betont der 26-Jährige, der sich im zentralen Mittelfeld am wohlsten fühlt. In den ersten Testbegegnungen lief das schnelle Direktspiel, das die Roten Teufel bis zum Ligastart am 6. August gegen Union Berlin verinnerlicht haben wollen, noch nicht sehr flüssig. Alushi meint: „Wir sind mitten in der Vorbereitung. Da ist noch nicht alles so, wie es sein sollte. Aber es ist noch sehr früh, und in dieser Mannschaft steckt große individuelle Qualität.” Das Potenzial sei höher als beim SC Paderborn, mit dem Alushi in der vergangenen Zweitliga-Saison sensationell Fünfter wurde.
Markus Krösche und Alushi bildeten das Herzstück im Mittelfeld, mal als klassische Doppelsechs im 4-2-3-1-System, mal als Zentrale des 4-4-2-Systems. „Ich habe auch schon auf der Außenbahn gespielt oder als Innenverteidiger”, sagt Alushi. Seine Rolle beim FCK sieht er aber in der Mittelfeldzentrale. Dort sind die Lauterer gut besetzt - bei so vielen Teilen dürfte das Mittelfeldpuzzle für Trainer Foda knifflig werden. In Paderborn war Alushi Führungsspieler, bestach durch Konstanz und Kontinuität. Vier Jahre war er beim SCP, sowohl im Aufstiegsjahr in der Dritten Liga als auch in den drei erfolgreichen Zweitligajahren dort absolvierte er jeweils mehr als 30 Spiele. Zuvor war Alushi unter anderem für den 1. FC Köln am Ball.
1993, erzählt Alushi, sei die Familie mit ihm als Kind während des Balkankriegs aus der Heimat Kosovo geflohen und zunächst in einem Wohnheim in Kamen bei Dortmund untergebracht worden. Beim TV Oberhundem und später bei Borussia Dortmund unternahm Alushi als kleiner Junge seine ersten fußballerischen Schritte. Der Traum reifte, das Hobby wurde zum Beruf. Auch privat dreht sich bei dem Zinédine-Zidane-Bewunderer mit der Nummer 5 vieles um Fußball - er ist mit Nationalspielerin Fatmire Bajramaj liiert. Am Frauenfußball schätzt er vor allem das hohe technische Niveau.
Wenn er mit den Lauterern im Oktober beim 1. FC Köln spielt, schließt sich für Alushi ein Kreis. Für Köln absolvierte er am 15. Dezember 2006 sein erstes Profispiel - gegen Kaiserslautern. 2:2 hieß es am Ende jenes Zweitliga-Duells. Mit Kaiserslautern will er Köln nun schlagen. Und dann möglichst bald gegen Borussia Dortmund spielen, seinen Jugendverein und seine erste große Fußball-Liebe.
ZUR PERSON
Enis Alushi, geboren am 22. Dezember 1985 in Mitrovica/Kosovo; Nationalität: Deutscher; Größe: 1,80 Meter; Gewicht: 74 Kilogramm; ledig; Vertrag beim FCK bis 2015; 105 Zweitligaspiele (5 Tore); 5 U19-Länderspiele für Deutschland
(1 Tor), 10 U20-Länderspiele; bisherige Vereine: SC Paderborn, SV Wehen
Wiesbaden, 1. FC Köln, SF Siegen,
Borussia Dortmund, TV Oberhundem.
-------
FCK morgen in Saarbrücken.
Morgen (18 Uhr) testet Zweitligist 1. FC Kaiserslautern beim Drittligisten 1. FC Saarbrücken. Beim FCK ist Innenverteidiger Rodnei nach überstandener Adduktorenverletzung gestern wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen.
FCK-Pokalspiel bleibt sonntags
Das DFB-Pokal-Erstrundenspiel des 1. FC Kaiserslautern bei Drittligist Hansa Rostock bleibt auf Sonntag, 19. August, 18.30 Uhr, terminiert. Der FCK hat beim DFB erfolglos versucht, das Spiel vorverlegen zu lassen, um den aufwendigen und langen Ausflug für seine Anhänger besser organisierbar zu machen.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau