ZitatAlles anzeigenDie FCK-Leistung gegen den FC Fulham macht Mut - Simunek fühlt sich nach langer, langer Zeit endlich gut
Von Tobias Schächter
WEINGARTEN - Die Aussicht auf das Freundschaftsspiel gegen den FC Bayern München am 1. August und das überzeugende 2:2 (2:1) gegen den englischen Erstligisten FC Fulham am Samstag in Weingarten erhöhen die Vorfreude der Fans des 1. FC Kaiserslautern auf die kommende Zweitligasaison.
Als FCK-Teammanager Marco Haber vor der Begegnung gegen Fulham den kurzfristig vereinbarten Test gegen den FC Bayern verkündete, applaudierten die 2750 Fans in Weingarten begeistert. FCK-Vorstand Stefan Kuntz hatte vergangenen Donnerstag die Partie mit seinem Münchner Kollegen Karl-Heinz-Rummenigge via Telefon vereinbart.
Die Initiative ging von den Bayern aus, die für diesen Termin einen Gegner suchten. Stimmt der Zuschauerzuspruch, winkt dem FCK fünf Tage vor Rundenbeginn eine schöne Zusatzeinnahme. Auch FCK-Trainer Franco Foda sieht die zusätzliche Partie positiv. Nach den Spielen heute Abend gegen den brasilianischen Zweitligisten CAL Bariri (Anstoß um 18 Uhr in Eisenberg) und gegen den FC Augsburg am kommenden Samstag beim Stadionfest bietet die Partie gegen die Bayern dem neuen Lauterer Coach die Möglichkeit, seine Spieler noch einmal zusätzlich unter Wettkampfbedingungen zu beobachten.
Gegen den FC Fulham beeindruckte die Mannschaft des FCK, so lange die Kraft in dieser Phase der Vorbereitung reichte. „Wir haben 60 Minuten gut kombiniert”, analysierte Foda. Die Fans jedenfalls verabschiedeten die Mannschaft mit Applaus. Vor allem in der Anfangsphase präsentierte sich der FCK spritziger als der Tabellenneunte der englischen Premier League. Noch hatte der ehemalige FCK-Profi Mark Schwarzer im Tor der Engländer keinen Ball berührt, da stand es schon 2:0 für die Lauterer. Ilian Micanski (10.) und Albert Bunjaku (15.) hatten ihre Chancen, jeweils nach Vorarbeit von Linksverteidiger Alexander Bugera, eindrucksvoll genutzt. Vielleicht hat der FCK in Micanski und Bunjaku ja wieder Stürmer, die das Tor treffen. Ihr Zusammenspiel wirkte bis zur Auswechslung Bunjakus 45 Minuten lang sehr variabel.
Die Engländer kamen durch zwei Tore des vom Hamburger SV an die Themse gewechselten Mladen Petric (20., 69.) zwar noch zum Ausgleich. Doch angesichts der Leistungsstärke des Gegners wollte FCK-Coach Foda seinen Spielern deswegen keine großen Vorwürfe machen.
Erstmals nach seiner EM-Teilnahme mit Griechenland spielte Kostas Fortounis gegen Fulham. „Man hat gesehen, dass er ein guter Fußballer ist, aber wie andere muss er körperlich noch zulegen”, erklärte Foda.
Besonders gefallen hat dem Trainer die Leistung von Jan Simunek. „Er hat überragend gespielt”, lobte der Coach den Innenverteidiger. Der Tscheche will nach langer Verletzungsmisere vor allem gesund bleiben. Gegen Fulham zeigte Simunek, was ihn auszeichnet: gutes Stellungs-, sicheres Aufbauspiel und cleveres Zweikampfverhalten. „Eine lange Vorbereitung mit vielen Spielen ist genau das, was ich jetzt brauche”, erzählt Simunek, dessen Körper in der vergangenen Rückrunde die Belastung von sechs Bundesligaspielen nicht verkraftete.
Nun fühle er sich aber richtig gut. In seiner dritten Saison nach dem Wechsel vom VfL Wolfsburg will er endlich Stammspieler werden. „Wir haben eine gute Mannschaft, das hat man gegen Fulham gesehen”, analysiert der 25-Jährige, die angestrebte Rückkehr in Liga eins sei möglich.
Er habe ohnehin keine Lust, mehr als ein Jahr in der Zweiten Liga zu spielen, sagt er und lacht. Glaubt man Franco Foda, dürfte die Fitness dabei für Simunek und Kollegen kein Problem darstellen. „Ich glaube, bei meinem Training ist jeder irgendwann fit”, sagt der Trainer lächelnd. Jan Simunek lacht auch, als er erwidert: „Ja, das stimmt, das Training ist hart, aber ideal dosiert. Bei Felix Magath war es viel schlimmer.”
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau