ZitatAlles anzeigenNeu im FCK-Kader (8
Marius Müller ist jetzt Profi
Von Horst Konzok
Kaiserslautern - Aus dem Schnupperkurs ist Alltag geworden, aus dem Hobby sein Beruf: Torhüter Marius Müller, gerade 19 Jahre alt geworden, steht nun als Profi beim Fußball-Zweit-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern in Lohn und Brot.
Seit neun Jahren trägt der Junge aus Lampertheim das FCK-Trikot, die Unterschrift unter den Dreijahresvertrag ist der erhoffte nächste Karriereschritt. Müller will es packen.
„Ich habe die Schule nach der zwölften Klasse mit dem Fachabitur beendet. Es hat sich viel verändert, denn die letzten Jahre hat ja die Schule meinen Tagesablauf bestimmt, jetzt bin ich total auf den Fußball fokussiert”, sagt der junge Schlussmann, der eine bittere Saison hinter sich hat: Ein Jahr nach dem Einzug ins Finale um die deutsche Jugendmeisterschaft ist der FCK aus der U19-Bundesliga abgestiegen.
Müller hat das abgehakt. Für ihn zählt nur hier und heute. Die Vorbereitung ist hart. Zwei Einheiten täglich sind die Regel. „Man springt höher, man springt weiter, die Bewegungsabläufe sind schneller”, nennt er Unterschiede zur U19.
Mit seinen Kollegen Tobias Sippel und David Hohs, beide 24 Jahre alt, versteht sich der Nachwuchsmann prächtig. „Wir haben ein gutes Verhältnis.” Marius Müller geht davon aus, dass „Tobi spielen wird”. Ob er oder Hohs dann auf der Bank sitzt oder er in der U23 das Tor hütet, um Spielpraxis zu sammeln, weiß das Talent noch nicht. „Ich habe versucht, mich so gut wie möglich zu präsentieren. Ich bin mit meiner Leistung ziemlich zufrieden”, sagt Müller, der früher Oliver Kahn aufgrund seiner Leidenschaft nacheiferte und jetzt Iker Casillas ob des modernen Torwartspiels als Vorbild sieht. Gegenüber Sippel (1,80 m) und Hohs (1,84 m) hat Müller mit 1,92 m einen deutlichen Längenvorteil.
Er hat viel Lob seines Lehrmeisters Gerry Ehrmann einheimsen dürfen, zum Beispiel nach dem Test in Hauenstein. Am Montag beim Gegentor durch die Brasilianer in Eisenberg aber patzte Müller. Gründe? „Ich bin zu früh abgesprungen und habe dann voll in die Sonne geschaut, nichts mehr gesehen”, blendet der 19-Jährige zurück. „Ich habe den Fehler direkt nach dem Spiel mit Gerry besprochen und mir dann auch noch meine Gedanken gemacht. Den Fehler mache ich nicht mehr!”
„Das Ablaufen von lang geschlagenen Bällen” sieht der junge Schlussmann als ein Feld an, auf dem er sich verbessern muss, auch „im Timing”, um brenzlige Situationen richtig zu lösen. „Ich kann mit Druck umgehen”, sagt Müller, der um sein starkes Spiel auf der Linie weiß.
Klar, er versteht sich sehr gut mit seinen Weggefährten Heintz, Orban oder Derstroff. Seine Freunde aber hat er daheim in Lampertheim, wo er auch noch bei den Eltern wohnt.
Zur Person
Marius Müller, geboren am 12. Juli 1993 in Lampertheim; Nationalität: Deutscher; Größe: 1,92 Meter; Gewicht: 85 Kilogramm; ledig; Vertrag beim FCK bis 2015; früherer Verein: TV 1863 Lampertheim.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau