ZitatAlles anzeigenTobias Sipppel und Rivale Hohs funken auf einer Wellenlänge
Interview in der Sommersonne auf der Ersatzbank des Fritz-Walter-Stadions. Tobias Sippel, der Torhüter des 1. FC Kaiserslautern, hat den Ort ausgesucht. Seine einjährige Banklehre hat er abgehakt. „Hoffentlich für immer”, sagt er. Und steht als Nummer 1 wieder auf der Sonnenseite des Profilebens.
Sippel ist 24 Jahre und gut in die Saison gestartet. Nur ein zu null war ihm noch nicht vergönnt.
„Gegen Union Berlin - das war schon komisch. Da kommen drei Dinger aufs Tor, zweimal steht einer frei, dann ein Sonntagsschuss - 3:3.” Sippel ist dennoch nicht unzufrieden mit den vier Punkten aus zwei Spielen. „Anderen geht's schlechter”, sagt der Torwart mit Blick auf die Mitabsteiger Hertha BSC und 1. FC Köln. „Es war unser Ziel, im Pokal weiterzukommen. Das haben wir erreicht - egal wie”, sagt Sippel. Und freut sich auf Sonntag (13.30 Uhr), wenn 1860 München kommt. „Da trifft man alte Bekannte”, sagt Sippel in Erinnerung an Daniel Halfar.
„Er kam im gleichen Jahr zum FCK wie ich”, blendet Sippel zurück. 1998 wechselte er vom SV Bad Dürkheim in die Lauterer Jugend, Halfar kam zeitgleich von Phönix Mannheim. Der Kontakt ist geblieben.
Es sind derzeit harte Trainingstage - speziell wenn Torwarttraining angesagt ist. Die Flugstunden haben es bei 30, 35 Grad in sich. Quasi von Eckfahne zu Eckfahne und zurück. Wenn Gerry Ehrmann dann ruft „noch sechs, noch zwei, du denkst es geht nicht mehr - aber es geht. Aber gestern, da hab' ich mich nicht gut gefühlt. Das war hart, obwohl ich das ja kenne und schon lange bei Gerry trainiere. Aber ich weiß ja - es ist gut. Und es zahlt sich aus.”
Am Ende soll der Wiederaufstieg stehen. „Das ist unser Ziel. Wir nehmen die Favoritenrolle an”, sagt Sippel, der nicht herumreden mag.
Im sechs Tage älteren David Hohs hat Sippel eine neuen Kollegen und Konkurrenten um den Platz im Tor bekommen. „Wir pushen uns schon”, sagt Sippel, dem sein Herausforderer täuschend ähnlich sieht. Fast wie Zwillinge schauen sie aus. „Der Trainer hat auch schon gesagt, dass wir wie Brüder aussehen”, erzählt Tobias Sippel lachend.
Brüder im Geiste sind sie, verrät Sippel, der sich mit dem Ex-Aachener auch privat sehr gut versteht. Sie haben die gleichen Interessen. Golf spielen sie nach Sippels Einschätzung beide eher bescheiden gut. „Da ist nur Flo Dick wirklich gut”, sagt Sippel, den mit Hohs die Vorliebe fürs Eishockey verbindet. „Unsere Freundinnen verstehen sich auch sehr gut - müssen sie ja auch, wenn wir golfen gehen ...”
Gestern beim Training musste Neuzugang Alexander Baunjohann wegen einer Prellung pausieren. Stürmer Andrew Wooten (22) hat, wie gestern von der RHEINPFALZ gemeldet, auf Leihbasis beim Zweitligarivalen SV Sandhausen das Training aufgenommen. Wooten, beim FCK bis 2015 unter Vertrag, zählt heute (18 Uhr) beim Spiel gegen Union Berlin erstmals zum Kader von SVS-Trainer Gerd Dais.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau