ZitatAlles anzeigenFCK auswärts effizienter als zu Hause – Bunjaku, Baumjohann und Simunek trainieren wieder
Zufall oder nicht – beim ambitionierten Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern herrscht verkehrte Welt. Mit Auswärtssiegen haben sich die Lauterer bisher stets die Punkte zurückgeholt, die sie zu Hause liegenließen. Mit dem entsprechenden Ziel reisen die Roten Teufel zur Partie am Sonntag (13.30 Uhr) beim FC Ingolstadt
Beim bayerischen Audi-Klub wird Florian Riedel nicht zum FCK-Kader gehören. Der 22 Jahre alte Neuzugang vom Drittligisten VfL Osnabrück quittierte bei seinem Kurzdebüt als Roter Teufel am Sonntag beim 1:1 (1:0) im Spitzenspiel gegen Tabellenführer Eintracht Braunschweig die Rote Karte. In der 84. Minute wurde der als rechter Verteidiger geholte 1,76-Meter-Mann eingewechselt, sechs Minuten später musste er den Platz noch vor dem Schlusspfiff nach einem ungestümen und sehr rüde geratenen Foul auf Höhe der Mittellinie an dem Braunschweiger Marc Pfitzner wieder verlassen.Nicht nur die beiden Trainer diskutierten über die keinesfalls unberechtigte Rote Karte. „Natürlich darf er so nicht hingehen“, sagte FCK-Trainer Franco Foda, „aber muss es gleich Rot sein?“ Fodas Braunschweiger Kollege Torsten Lieberknecht mutmaßte, Riedel sei übermotiviert gewesen.
Am 1:1-Endstand änderte Riedels Fauxpas nichts mehr – das vierte Remis im fünften Heimspiel des diesmal stark ersatzgeschwächten FCK. Beide Teams bleiben auch nach dem achten Spieltag ungeschlagen. Die Eintracht marschiert souverän vorneweg mit nun zwei Unentschieden und sechs Siegen – macht 20 Punkte, vier mehr als die Lauterer haben. Sie versäumten es am Sonntag, nach der 1:0-Führung das 2:0 nachzulegen und wurden mit dem 1:1 durch den eingewechselten Orhan Ademi (75.) dafür bestraft. So brachte der tolle Freistoßtreffer Florian Dicks aus der 25. Minute nur einen Punkt. „Wir wissen, dass wir künftig zu Hause erfolgreicher spielen müssen“, betonte Dick.
FCK-Trainer Foda war bemüht, den Druck von seiner Mannschaft zu nehmen, die als Bundesliga-Absteiger nun eine Etage tiefer naturgemäß mit einer hohen Erwartungshaltung leben muss. „Die Leistung war okay, wie die Mannschaft aufgetreten ist, das war auch okay“, sagte der 46-Jährige, „aber mit der Punkteausbeute sind wir natürlich nicht zufrieden.“
Foda musste sein junges Team nach der Adduktorenverletzung Mimoun Azaouaghs beim Aufwärmen noch einmal umstellen, der 21 Jahre alte Denis Linsmayer gab sein Startelf-Debüt. Er spielte als Sechser solide, starke Impulse für die Offensive wusste er indes ebenso wenig zu geben wie sein zweikampfstarker Nebenmann Ariel Borysiuk. Weil der kreative Konstantinos Fortounis sehr launisch spielte und Ilian Micanski nicht das gewünschte Bindeglied zum erst gegen Ende richtig starken Angreifer Mo Idrissou war, blieben beim FCK flüssige Kombinationen Mangelware.
Dass die jüngst verletzt fehlenden Offensivspieler Albert Bunjaku und Alexander Baumjohann am Sonntag in Ingolstadt wieder dabei sind, ist möglich. Beide trainierten wie Innenverteidiger Jan Simunek gestern wieder mit der Mannschaft.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau