ZitatAlles anzeigenMohamadou Idrissou, Dominique Heintz und Alexander Baumjohann ragen beim 3:3 des FCK in Köln heraus. Die Lauterer haben große Personalsorgen. Nun ist auch Florian Dicks Sprunggelenk lädiert.
Mohamadou Idrissou denkt immer positiv. Deshalb war es für den 32-Jährigen auch keine allzu große Überraschung, dass das für den 1. FC Kaiserslautern durch allerlei ungünstige Umstände kompliziert gewordene Spiel am Freitagabend beim 1. FC Köln mit dem 3:3 nach 1:2- und 2:3-Rückstand noch ein recht erfreuliches Ende für die Roten Teufel nahm. Durch das Remis im Duell zweier Bundesliga-Absteiger bleiben die Lauterer nach elf Spielen - knapp einem Drittel der Saison - auf Rang drei der Zweiten Fußball-Bundesliga. Das Überraschungsteam von Eintracht Braunschweig trennte sich im Spitzenspiel vom dritten Erstliga-Absteiger, Hertha BSC Berlin, gestern Nachmittag 1:1 (1:0). Die Braunschweiger, wie der FCK noch ungeschlagen, marschieren weiter vorneweg. Hertha ist nach wie vor Zweiter, einen Punkt vor dem FCK.
Dass der von Verletzungsproblemen gebeutelte 1. FC Kaiserslautern nicht mit leeren Händen aus Köln abreisen musste, daran war Angreifer Idrissou maßgeblich beteiligt. Der kamerunische Nationalstürmer erzielte den Ausgleichstreffer zum 2:2 (60.), und zwei Minuten vor Schluss gelang ihm nach guter Vorlage des eingewechselten Kwame Nsor das Tor zum 3:3 (88.) in einem verrückten Spiel. Beim frühen und zu diesem Zeitpunkt überraschenden 1:0-Führungstreffer der Lauterer legte Idrissou dem Torschützen Alexander Baumjohann den Ball auf (9.). „So verrückte Spiele wie dieses habe ich schon ein paar miterlebt in meiner Karriere”, meinte Idrissou, „das zeigt mir immer wieder, dass du nie im Kopf haben darfst, verlieren zu können. Ich glaube immer an den Sieg und nehme mit, was geht. Und dieser Punkt fühlt sich an wie ein Sieg.”
FURCHTLOS - FCK-Innenverteidiger Dominique Heintz (rechts) im Duell mit Kölns Anthony Ujah. (foto: kunz-moray)
Auch FCK-Trainer Franco Foda, der neben den neun schon länger feststehenden Ausfällen kurzfristig noch die Verletzungen von Torjäger und Kapitän Albert Bunjaku (Muskelfaserriss im Adduktorenbereich) und Innenverteidiger Marc Torrejãn (Prellung) verkraften musste, war angesichts dessen mit dem schon siebten Unentschieden zufrieden. Zumal der FCK-Coach in der Halbzeit auch noch die verletzten Denis Linsmayer (Fußprellung) und Vize-Kapitän Florian Dick auswechseln musste. Dick war schon in den ersten Sekunden der Partie umgeknickt. „Ich hab' mich durch die erste Halbzeit durchgeschleppt, aber es ging dann einfach nicht mehr”, meinte der große Kämpfer.
Eine erste Untersuchung gestern ergab eine Bänderverletzung im Sprunggelenk. Weil Florian Riedel noch rotgesperrt war, kam Enis Hajri für Dick - und spielte einen guten Rechtsverteidiger. „Bei uns passt es im Kader. Die, die reinkommen, machen es prima, das hat man wieder gesehen”, betonte Baumjohann nach seinem ersten Treffer im FCK-Trikot.
Trainer Foda muss auch weiterhin improvisieren. Bunjaku wird im DFB-Pokalspiel am Mittwoch (20.30 Uhr) beim FC Bayern München definitiv ausfallen, Dicks Einsatz ist zumindest fraglich. Torrejãn soll morgen wieder mittrainieren können.
Ein Turm in der Regenschlacht von Köln war FCK-Innenverteidiger Dominique Heintz, für einen 19-Jährigen außergewöhnlich abgebrüht im Zweikampf. „Erst in der zweiten Halbzeit haben wir so gespielt, wie wir uns das eigentlich schon für die erste vorgenommen hatten”, betonte Heintz, „drei so dumme Gegentore haben wir selten gekriegt.” Beim 1:1 rutschte FCK-Torwart Tobias Sippel in Angreifer Ujah, obwohl die Gefahr vorüber war. Chihi verwandelte den Strafstoß (23.). Aber die gute Moral von Idrissou und Co. verhinderte Schlimmeres.
Mit Blick auf das Pokalspiel beim haushohen Favoriten FC Bayern sagte Idrissou: „Bayern spielt zu Hause, aber das ist uns egal. Wir fahren nicht nach München, um Oktoberfest zu feiern.” Schon gar nicht an Halloween. Mohamadou Idrissou denkt eben immer positiv.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau