ZitatAlles anzeigenFCK heute gegen Cottbus – Marc Torrejón begegnet Energie-Torjäger Boubacar Sanogo
Freitagsschlager auf dem Betzenberg: Der 1. FC Kaiserslautern trifft heute (18 Uhr) im Fritz-Walter-Stadion auf Energie Cottbus. Beide haben 25 Punkte, die Tordifferenz des FCK (+ 10) ist ein kleines bisschen besser als die des FC Energie ( + 8 ).
Gestern kehrten Kostas Fortounis und Ariel Borysiuk von ihren Länderspielreisen zurück nach Kaiserslautern. „Kosta war um fünf Uhr morgens wieder da, er hat jetzt regeneriert, wir entscheiden erst am Freitag nach dem Training, ob die Zwei dabei sind“, sagte FCK-Trainer Franco Foda gestern Abend nach der Trainingseinheit unter Flutlicht. Fortounis hatte beim 1:0-Sieg der Griechen in Dublin gegen Irland eine Halbzeit gespielt. Borysiuk kam beim 1:3 der Polen gegen Uruguay in Danzig nicht zum Einsatz. Am späten Abend erst wurde gestern Julian Derstroff vom Trip der U20, die in Gliwice (Gleiwitz) 1:2 gegen Polen verlor, zurück erwartet.
Der FCK ist mit bislang 26 Treffern die erfolgreichste Offensivmannschaft der Zweiten Liga. Dem stehen allerdings auch schon 16 Gegentore gegenüber. In diesem Punkt wollen sich die Lauterer unbedingt verbessern, um im zumindest bisher sehr eng anmutenden Aufstiegskampf nach 34 Spieltagen die Rückkehr in die Bundesliga zu schaffen. „Wir müssen daher unser Defensivspiel in den entscheidenden Situationen verbessern und die manchmal schwerwiegenden Fehler abstellen“, betont Marc Torrejón, der mit Senkrechtstarter Dominique Heintz ein alles im allem gut harmonierendes Innenverteidiger-Paar bildet. „Wir haben, auch wenn wir vorne gut waren, bis jetzt fast in jedem Spiel ein Gegentor bekommen, das darf uns nicht mehr so oft passieren“, mahnt der Spanier.
FCK gegen FC Energie – das ist auch die Begegnung der beiden derzeit besten Torschützen im Bundesliga-Unterhaus. Mo Idrissou (32), der Liebling der Lauterer Fans, hat bislang neun Tore auf dem Konto. Boubacar Sanogo (29), der Ex-Lauterer im Dress der Lausitzer, hat acht Tore erzielt. Sechs davon hat der Mann von der Elfenbeinküste mit dem Kopf markiert.
Da heißt es vor allem für Heintz und Torrejón in der Lauterer Abwehrzentrale aufmerksam zu sein, um heute Abend auch das Ziel zu erreichen, erstmals seit dem 0:0 gegen 1860 München am 26. August mal kein Gegentor zu bekommen.
Torrejón, den Foda mittelfristig als absoluten Führungsspieler sieht, fühlt sich schon voll integriert und zeigte zuletzt in Paderborn ein Klassespiel. Als sehr positiv erachtet der 26-Jährige, „dass wir nach dem 0:1 eine starke Reaktion gezeigt und eine gute Mentalität bewiesen haben“. Nur dass der FCK „die zwei bis drei sehr guten Chancen am Schluss nicht zu einem Siegtreffer genutzt“ hat, bedauert Torrejón. Noch konsequenteres Defensivverhalten und eine effizientere Chancenverwertung, diese beiden entscheidenden Faktoren wünscht sich Trainer Foda für die Partie heute gegen die bisher so konsequenten Cottbuser. „Kontinuität zahlt sich jetzt bei Cottbus aus. Sie haben letzte Saison lange gegen den Abstieg gespielt, aber an dem Trainer festgehalten. Sie haben die Mannschaft durch zwei, drei Leute gut verstärkt und spielen oben mit – wo ich sie auch erwartet habe“, sagt Foda. Von seiner Elf erwartet er heute „ein Auftreten wie gegen Aue“.
So spielen sie
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Torrejón, Heintz, Jessen - Zellner, Borysiuk - Zuck (Fortounis), Baumjohann, Bunjaku - Idrissou – Ersatz: Hohs, Simunek, Bugera, Hajri, Riedel, Abel, De Wit, Azaouagh, Pokar, Nsor, Derstroff
Es fehlen: Alushi (Kreuzbandriss), Amri (Reha), Linsmayer (Rot-Sperre), Micanski (Fußsohle entzündet)
Energie Cottbus: Kirschbaum - Engel, Möhrle, Börner, Bittroff - Banovic, Kruska - Fandrich, Sörensen, Adlung - Sanogo
Es fehlen: Brinkmann, Farina (beide Trainingsrückstand), Brzenska (Knieoperation)
Schiedsrichter: Kircher (Rottenburg).
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BETZE-GEFLÜSTER
Auf dem Sprung
Das sieht alles schon viel besser aus. Der 1. FC Kaiserslautern hat zwei Wochen vor der Jahreshauptversammlung, die am 30. November steigt, seine Geschäftszahlen für die vergangene Bundesliga-Abstiegssaison vorgelegt. 3,242 Millionen Euro Jahresüberschuss stehen da zu Buche. Das ist noch einmal deutlich mehr als die rund 2 Millionen Euro, die der FCK in der auf Erstliga-Platz sieben beendeten Spielzeit 2010/2011 als Überschuss ausgewiesen hatte.
Negatives Eigenkapital – eine unschöne Sache, die jedem Geschäftsmann die Luftröhre noch ein Stückchen enger werden lässt – weist der FCK erstmals seit vielen Jahren jetzt nicht mehr aus. Mit rund 81.000 Euro steht beim Eigenkapital nun ein kleines Plus. Dem großen Team um Vorstandschef Stefan Kuntz und Fritz Grünewalt, den Mann der Zahlen, den Vorstand für Finanzen und Unternehmensentwicklung, ist es dank kontinuierlicher und beharrlicher Konsolidierungsarbeit gelungen, den gebrechlichen, zittrigen Roten Teufeln neue Lebenskraft zu verleihen. Wie lange allerdings die positive Wirkung der Arbeit der umtriebigen Vereinsmanager und der fleißigen Mitarbeiter außerhalb des Fußballplatzes anhält, ist natürlich in hohem Maße von den kickenden Klubangestellten abhängig.
Die finanziellen Unterschiede zwischen Erstliga- und Zweitligaklubs werden künftig eher größer als kleiner. Jährlich mindestens 6 Millionen Euro an Fernsehgeldern hat ein schlecht platzierter Erstligaklub mehr als ein oben platzierter Zweitligaklub. Allein dieser dicke Geldbatzen – rund 12 Millionen Euro statt „nur“ 6 Millionen – lässt ambitionierte Zweitligisten alles dafür tun, den Sprung in die höchste Fußballklasse so schnell wie möglich (wieder) zu schaffen.
Tore für den Bundesliga-Aufstieg, die wollen die Fans auch heute Abend von ihrem FCK sehen. Die Ausgangslage verspricht Hochspannung. Die Lauterer sind Dritter, was nach 34 Spieltagen Aufstiegsmatches gegen den Bundesliga-16. bedeuten würde; Cottbus, heute Gast auf dem „Betze“, ist als Vierter punktgleich mit den Roten Teufeln. Und die wollen heute sehr viel Energie freisetzen gegen den FC Energie Cottbus. Auf dem Spielfeld und später möglichst auch bei der Feier am Zaun mit den Fans. Die hat allen Profis zuletzt nach dem 4:1 gegen Aue super gefallen. Sehr gerne würden sie ähnlich beschwingt auch heute Abend zur Ehrenrunde aufbrechen. Oliver Sperk
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau