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FCK bei aggressiven Fürthern zu statisch und ideenlos – Nun gegen Aue
Die Roten Teufel haben den Abnutzungskampf verloren: Der zu verhalten und zu langsam spielende 1. FC Kaiserslautern hat mit dem 1:2 (1:1) beim verlustpunktfreien Tabellenführer SpVgg Greuther Fürth die erste Saison-Niederlage in der Zweiten Bundesliga kassiert. Am Samstag (13 Uhr) gegen Erzgebirge Aue wollen sich die Lauterer energischer präsentieren.
Vor allem der Spielaufbau im Mittelfeld klappte beim FCK ohne Alexander Ring in Fürth viel zu selten. Vom schnellen, direkten, nach vorne gerichteten Flachpass-Spiel, das Trainer Franco Foda seine Schützlinge so gerne praktizieren lässt, war fast nichts zu sehen. Der Bundesliga-Absteiger aus Franken störte die Lauterer früh und aggressiv, auch mit vielen kleinen Fouls und Nickligkeiten.
„Wir haben in der ersten Halbzeit nicht so gespielt, wie ich mir das vorgestellt hatte“, betonte Foda später, „wir waren bei eigenem Ballbesitz zu statisch, haben ohne Ball nicht aggressiv genug gearbeitet und waren im Umschaltspiel zu langsam.“ Und dennoch führten die wie Gegner Fürth mit zwei Siegen aus zwei Partien stark gestarteten Roten Teufel 1:0.
Typisch für die in einer kampfbetonten Partie meist wenig konstruktiven Lauterer: Der Führungstreffer fiel nach einer Standardsituation. Die zweite Ecke durch Karim Matmour setzte Mohamadou Idrissou mit einem wuchtigen Kopfball ins Tor (32.).
„Wir haben geduldig gespielt und haben dann aus dem Nichts das Tor kassiert“, sagte Fürths Trainer Frank Kramer, der sich besonders über die Reaktion seines Teams freute: „Wir waren aber sofort wieder im Spiel.“ Denn einen – eher ungestümen – Schussversuch des agilen Fürther Außenbahnspielers Tom Weilandt lenkte der 1,93 Meter große Goran Sukalo per Kopf ins Tor – 1:1 (35.). Ärgerlich für die Gäste: Verteidiger Jan Simunek hob das Abseits auf. „Wir hätten schon die Flanke in die Mitte verhindern müssen“, stellte Foda fest.
FCK-Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz zeigte sich enttäuscht, dass die Mannschaft die so zäh errungene Führung nicht umso energischer verteidigte. „Eine unnötige Niederlage, obwohl wir nicht so gut gespielt haben“, meinte der offensiv wieder kaum zum Zug kommende Linksverteidiger Chris Löwe, „in der ersten Halbzeit kriegen wir so ein komisches Ding, der trifft den Ball nicht richtig, und der andere köpft ihn rein.“ Das 1:1 beflügelte Fürth, ein Freistoß des starken ehemaligen Mainzer Flügelspielers Zoltan Stieber zischte nur knapp am Tor vorbei (40.).
Die Riesenchance zum 2:1 für die Lauterer hatte der Fürther Aufstiegsheld von 2012, Olivier Occéan. Er scheiterte aber an Wolfgang Hesl (55.). „Der Torwart hat gut gehalten. Ich musste den Abschluss suchen, schnell eine Entscheidung treffen“, sagte der verbesserte FCK-Angreifer.
„Dann gab es Ecke – und bumm“, meinte Occéan mit Blick auf Fürths Siegtor: Nach Stieber-Eckball war der für Nikola Djurdjic, der sich bei der Landung nach einem Luftduell einen Kreuzbandriss zuzog und mehr als sechs Monate ausfällt, gekommene Ognjen Mudrinski zur Stelle und traf zum 2:1 (79.). Das dritte Kopfballtor des Spiels, diesmal begünstigt durch grobe Stellungsfehler in der FCK-Abwehr. „Durch Fehler passieren Tore“, konstatierte Foda trocken, „wir haben zwei Fehler zu viel gemacht.“
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau