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Mo Idrissou, Chris Löwe, Karim Matmour und Simon Zoller treffen gegen FSV Frankfurt
Von Oliver Sperk & Horst Konzok
FRANKFURT. Der 1. FC Kaiserslautern bleibt in der Ära Kosta Runjaic ungeschlagen auf Kurs: Gestern Abend gewann der Fußball-Zweitligist beim FSV Frankfurt 4:0 (3:0). Es war der vierte Sieg im siebten Spiel unter Runjaics Trainerregie.
Drei schwache Spiele, nur ein Punkt: Benno Möhlmann, ein alter Fahrensmann im Trainergeschäft, setzte auf Konter und zwei schnelle Spitzen. Nikita Rukavytsya, die Mainzer Leihgabe, stürmte neben Mathew Leckie. Edmond Kapllani, der Torjäger, musste auf die Bank. Schon in der ersten Minute aber war Möhlmanns Taktik durchkreuzt. Nach einem weiten Ball, Absender Jan Simunek, war die FSV-Deckung unsortiert, Torhüter Patric Klandt stürmte aus seinem Tor, traf Karim Matmour, wurde dabei zu allem Unglück auch noch folgenschwer verletzt. Nach dreiminütiger Behandlungszeit des Frankfurter Schlussmanns nutzte Mohamadou Idrissou den Elfmeter mit seinem achten Saisontor zum 1:0. ”Ein Traumstart”, sagte FCK-Coach Runjaic.
Bitter: Patric Klandt musste nach zehn Minuten sein Tor wegen einer Bänderdehnung räumen, wurde von Sören Pirson abgelöst. Ein trauriges Jubiläum für die Frankfurter Nummer 1. Mit nun 176 Einsätzen für die Bornheimer ist der Schlussmann der neue Rekordhalter im Klub.
Der FCK war dominant, im Mittelfeldzentrum mit Markus Karl und Ruben Jenssen gut aufgestellt. Die beiden Außen, Karim Matmour und Marcel Gaus, nahmen die FSV-Deckung in die Zange. Das Angriffsduo Idrissou/Zoller war sehr präsent, stark im frühen Pressing und stets gefährlich. Dann aber bekam Willi Orban, für den verletzten Marc Torrejón in der Vierer-Abwehrkette eingegliedert, den Ball nicht unter Kontrolle. Tobias Sippel rettete, doch Schiedsrichter Guido Winkmann sah Rukavytsyas Sturz als Folge eines Fouls - Elfmeter. FSV-Kapitän Björn Schlicke trat an, aber Sippel gab einmal mehr den Elfmetertöter (17.).
Klasse die Parade des Lauterer Keepers in der 29. Minute, als Florian Dick und Simunek Leckie nicht kontrollieren konnten: Der ansonsten von Chris Löwe in Schach gehaltene Michael Görlitz scheiterte an Sippel. Rukavytsya fand zwei weitere Male im Lauterer Torwart seinen Meister (47., 58.). ”Es war ein enges Spiel”, gestand FCK-Trainer Runjaic.
Die Partie war jedoch zur Pause faktisch entschieden. Nach Foul an Simon Zoller überraschte Löwe das Fragment von FSV-Mauer samt Ersatz-Torhüter Sören Pirson mit einem 30-Meter-Freistoß: 2:0 (40.). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte unterlief dem bedauernswerten Oumari ein Handspiel, den Elfmeter nutzte Tempo-Dribbler Matmour zum 3:0.
Marcel Gaus, im Sommer vom FSV Frankfurt zum FCK gewechselt, sah in der alten Heimat die fünfte Gelbe Karte, scheiterte mehrfach knapp. Aber er war der Mann, der dem 4:0 die Bahn ebnete: Nach seinem Pass startete Zoller durch, bediente Idrissou, der spielte wieder auf Zoller, der sich drehte und Pirson überlistete: 4:0 (60.). ”Wir waren keine vier Tore schlechter”, sagte Benno Möhlmann angesichts einiger guter Chancen.
So spielten sie
FSV Frankfurt: Klandt (10. Pirson) - Huber, Schlicke, Oumari, Kandziora - Konrad, Heitmeier - Görlitz (73. Kapllani), Epstein - Leckie, Rukavytsya
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Simunek, Orban, Löwe - Matmour (68. Fortounis), Karl, Jenssen, Gaus (79. Occeán) - Zoller (88. Alushi), Idrissou
Tore: 0:1 Idrissou (4., Foul-Elfmeter), 0:2 Löwe (40.), 0:3 Matmour (45. +2, Hand-Elfmeter), 0:4 Zoller (60.) - Gelbe Karten: Schlicke (4) - Gaus (5), Simunek (3), Occéan (2)
Beste Spieler: Rukavytsya - Sippel, Matmour, Gaus, Idrissou - Zuschauer: 10.102 - Schiedsrichter: Winkmann (Kerken).
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Zur Sache: Sippels Dank an Mo
Elfmeter durch resolutes Rauslaufen verursacht – diesen Strafstoß aber auch gehalten, und der Weg zum Auswärtssieg war frei: Tobias Sippel, der Torwart des 1. FC Kaiserslautern, verdiente sich gestern beim 4:0 (3:0) beim FSV Frankfurt auch mit weiteren starken Aktionen die Bestnote.
Sippel behielt beim Stand von 1:0 die Nerven, nachdem Schiedsrichter Guido Winkmann sein ungestümes Herauslaufen gegen Nikita Rukavytsya als elfmeterreif gewertet hatte. Der Dank des Torwarts galt seinem Kollegen Mo Idrissou. „Mo hat mir angezeigt, wo Björn Schlicke hinschießen würde“, verriet Sippel später grinsend, „und ich hab’ einfach mal auf ihn gehört. Er hat recht gehabt!“
Unerwartet schnell gerieten die Lauterer im Dauerregen auf die Siegerstraße: FSV-Torwart Patric Klandt legte Karim Matmour im Strafraum, Frankfurts indisponierter Joan Oumari hatte sich beim ersten Angriff des Spiels bös’ verschätzt. „Der Torwart hat mich voll erwischt“, betonte Matmour. Idrissou verwandelte den Strafstoß zum 1:0 (4.). Chris Löwes Freistoßknaller zum 2:0 (40.) bedeutete die Vorentscheidung.
Löwe: „Ich wusste, dass der Ball flattern würde, wenn ich ihn voll erwische.“ Das 3:0 vor und das 4:0 nach der Pause folgten. Mehr als 4000 FCK-Fans im FSV-Stadion bejubelten auch das Kurz-Comeback Enis Alushis nach 13-monatiger Verletzungspause.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau