ZitatAlles anzeigenFCK will seinen Ex-Torjäger zurückholen – FC Fulham buhlt heftig um Lauterer Jungstürmer– Torrejón bleibt Kapitän
BELEK (osp). Spannung pur bis zur allerletzten Sekunde: Kurz vor Ende der Wechselfrist morgen sind beim Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern noch zwei Transferknüller möglich. Stürmer Simon Zoller (22) könnte doch noch zum FC Fulham wechseln – und Angreifer Srdjan Lakic (30) zum FCK zurückkehren.
Zwar haben die Lauterer das Angebot der abstiegsbedrohten Fulhamer aus der englischen Premier League für Zoller abgelehnt. Bis zur Schließung des Transferfensters könnte Fulham die Offerte, die nach RHEINPFALZ-Informationen deutlich unter den in englischen Medien kolportieren drei Millionen Euro gelegen hat, aber noch aufbessern. Das Finale der Wechselperiode ist auch immer die Zeit der Zocker. Zoller zieht es zwar nicht unbedingt weg vom FCK – aber ein warmer Geldregen hat schon viele Klubs und Spieler weichgekocht.
Völlig unabhängig vom Verbleib oder Weggang Zollers bastelt der FCK nach Informationen dieser Zeitung an einer Rückkehr von Srdjan Lakic, einem Aufstiegshelden von 2010. Der 30-Jährige könnte Bundesligist Eintracht Frankfurt noch bis morgen verlassen. Lakic zieht es – dann wohl leihweise – zurück nach Kaiserslautern, wo er seine erfolgreichste Zeit hatte.
Er wurde ab 2011 nach seinem Abschied weder in Wolfsburg, noch in Hoffenheim, noch bei der Eintracht glücklich. Lakic „gehört“ noch bis 2015 Wolfsburg. Es bleibt spannend – Klarheit über alle deutschen Wintertransfers gibt es erst morgen.
Sicher ist indes, dass Marc Torrejón (27) auch weiterhin Kapitän des 1. FC Kaiserslautern ist. „Sollte Marc verletzungsfrei bleiben, ist er in der Innenverteidigung gesetzt“, betonte FCK-Trainer Kosta Runjaic gestern.
Unter Runjaics Vorgänger Franco Foda war Albert Bunjaku Spielführer. Der 30-Jährige fiel aber nach einer Knieoperation das komplette zweite Halbjahr 2013 aus. Torrejón fühlt sich in seinem Amt keineswegs allein. „Albert, Florian Dick, Markus Karl und die anderen werden auch Verantwortung übernehmen“, betonte der Spanier, den Runjaics Vertrauen dennoch stolz macht.
Bunjaku absolvierte am Montag im Test einer prominent besetzten zweiten FCK-Garnitur gegen Eintracht Frankfurt II erstmals wieder komplette 90 Minuten, verwandelte einen Foulelfmeter zum 3:2-Siegtreffer. „Die 90 Minuten waren sehr wichtig für Albert, und er hat auch noch sein Tor gemacht“, sagte Runjaic erfreut. „Albert wird in den verbleibenden 15 Spielen seine Einsatzzeiten bekommen“, betonte der Trainer gestern, „wichtig ist vor allem, dass er nach der langen Pause wieder komplett in die Spur kommt.“
Heute fliegen die Lauterer aus der Türkei zurück. Einer der Gewinner des Trainingslagers in Belek ist Mittelfeldspieler Ruben Jenssen. Der 25-Jährige, der im Sommer vom norwegischen Erstligisten Tromsö gekommen ist, sagte im RHEINPFALZ-Gespräch: „Häufige Positionswechsel sind im modernen Fußball das A und O. Durch das Training beim FCK in den letzten sechs Monaten kann ich mehr laufen als früher. Ich habe mich an das höhere Tempo im deutschen Fußball angepasst.“
Den erkennbaren Aufwärtstrend will der 25-Jährige ab Montagnachmittag bestätigen, wenn die heiße Phase der Vorbereitung auf den Wiederauftakt beginnt. Der hat es in sich: Am 8. Februar kommt Fürth zum Spitzenspiel. Die Konkurrenz ist groß – in der Liga und im FCK-Kader.
KOMMENTAR
15 tückische Stolperfallen
FCK-Coach Kosta Runjaic hat auch im Trainingslager mit seinen präzisen Vorgaben überzeugt. Nun ist die Mannschaft gefordert.
Die Torchancen besser nutzen und gegen sehr defensiv eingestellte Gegner gefährlicher werden – diese zwei Aspekte sind für einen erfolgreichen Aufstiegskampf des derzeitigen Zweitliga-Dritten 1. FC Kaiserslautern in den nun noch 15 Punktspielen von entscheidender Bedeutung. Coach Runjaic arbeitet mit großer Akribie und offener, klarer Ansprache für eine diesmal erfolgreiche Lauterer Aufstiegsmission. In fast allen bisherigen Saisonpartien hatte der FCK mehr Ballbesitz als der Gegner.
Mit dem 4-2-3-1-System hat der Trainer in der Vorbereitung nun eine Alternative zum 4-4-2 mit zwei echten Stürmern einstudieren lassen. Bei Ballbesitz soll das Übergewicht im Mittelfeld zu größerer Effizienz in der gegnerischen Hälfte führen.
Der Erfolg der 4-2-3-1-Taktik steht und fällt aber mit den Offensivqualitäten der Mittelfeldspieler hinter der einzigen echten Spitze. Runjaic hat dem zuvor oft wankelmütigen Toptalent Kostas Fortounis einen kleinen Vertrauenvorschuss als „Zehner“ gegeben. Diese Chance muss Fortounis nutzen – im eigenen Interesse und im Interesse des FCK.
Größere Ausfälle, das betont auch Runjaic, darf es bei noch 15 heiklen Hindernissen keine mehr geben.
Die Rheinpfalz - Ludwigshafener Rundschau