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FCK morgen bei Aufsteiger 1. FC Heidenheim
VON OLIVER SPERK
KAISERSLAUTERN. Es läuft gut beim Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern; 17 Punkte nach neun Spielen und Platz zwei. Eine Begleiterscheinung des momentanen Laufs für Trainer Kosta Runjaic: Er hat bei einem breiten und starken Kader die Qual der Wahl, der Kampf um die Startelf-Plätze hat’s in sich.
Heute wird es wieder lange Gesichter geben, wenn der 43-Jährige einigen seiner Spieler mitteilen muss, dass sie nicht zum Aufgebot für die Partie morgen (18.30 Uhr) beim starken Aufsteiger 1. FC Heidenheim gehören. Dann heißt es „Kopf hoch“, im nächsten Training wieder Gas geben und Daumendrücken für die Kollegen – denn nur mit einem guten Miteinander ist langfristiger Erfolg möglich. Das haben Runjaic und sein Trainerteam ihren Jungs eingebläut.
Marcel Gaus ist ein Beispiel für einen Profi, dem der Platz auf der Reservebank zwar nicht geschmeckt hat, der aber das Beste daraus gemacht hat. Als seine Kollegen beim 1. FC Nürnberg nach dem 0:3-Rückstand mitten in der Aufholjagd waren, sprang der 25-Jährige mit seinem in Nürnberg ebenfalls nicht eingesetzten Teamkameraden Tim Heubach kurzerhand als Balljunge ein. In der Schlussphase halfen die beiden den kickenden Kollegen mit „schnellen Bällen“ von außen. Zu mehr als einem 2:3 hat’s beim „Club“ dann doch nicht gereicht – den Geist der jungen Lauterer Truppe haben diese Szenen aber eindrucksvoll unterstrichen. „Bei uns herrscht ein sehr gesunder Konkurrenzkampf. Es geht offen und fair zu, alles wird sportlich auf dem Fußballplatz geklärt, da gibt’s keine krummen Dinger“, sagt Gaus.
Nach der Verpflichtung des spielstarken Amin Younes, der wie Kevin Stöger oder André Fomitschow Gaus’ Rolle auf dem linken Flügel übernehmen kann, war der schnelle Außenbahnspieler häufiger Zuschauer wider Willen. Er selbst profitierte dann von Karim Matmours grippalem Infekt und nutzte auf der rechten Außenbahn seine Chance. Gaus feierte beim 2:0-Sieg vor knapp zwei Wochen gegen den Karlsruher SC ein starkes Startelf-Comeback und krönte seine Leistung mit dem 2:0.
„Das war eine Befreiung, dieses Tor zu machen“, sagt Gaus. Dass ihm der Treffer auch noch mit dem schwächeren rechten Fuß glückte, rundete einen fußballerisch gelungenen Auftritt ab. Denn Flexibilität hilft im stark besetzten FCK-Mittelfeld doppelt. Sie erhöht die Chancen auf einen Startelf-Platz, und sie hilft, den Gegner mit Rochaden zu verwirren. „Von rechts kann ich besser nach innen ziehen, habe noch mehr Optionen, über links bin ich ein bisschen mehr der Vorbereiter“, sagt Gaus. Spaß macht’s ihm auf beiden Seiten – zumal in dieser spielfreudigen Truppe.
Alexander Ring, beim 0:2 seiner Finnen am Dienstag gegen Rumänien in der 56. Minute mit Gelb-Rot vom Platz gestellt, ist wie die deutschen U21-Nationalspieler Philipp Hofmann und Dominique Heintz seit gestern zurück in Kaiserslautern. Sie fühlen sich bereit für die Partie morgen.
Ungewöhnlich früh indes hat die Deutsche Fußball-Liga die ersten Zweitliga-Spiele für 2015 terminiert: Der FCK startet am Sonntag, 8. Februar, 13.30 Uhr, mit der Partie bei Eintracht Braunschweig ins neue Jahr. Am Samstag, 14. Februar, 13 Uhr, geht’s für die Roten Teufel dann zu Hause gegen den VfR Aalen.
Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung