Teil I:
ZitatAlles anzeigen2014 war auch aus der Sicht der Fanszenen ein Jahr mit vielen positiven wie negativen Höhepunkten. So schlägt der Aufstieg von RB Leipzig große Wellen, Ultras aus u.a. Hannover und Hamburg boykottieren die Profimannschaften ihres Vereins und die HoGeSa-Bewegung gewinnt nicht nur an medialer Präsenz. Wir haben mit Jonas Gabler, Politologe, Buchautor und Fanforscher über die Geschehnisse und Entwicklungen in den Fanszenen gesprochen.
Jonas, du bist Fanforscher und hast deine Diplomarbeit sowie ein Buch dem Thema „Ultras“ gewidmet. Außerdem bist du an der Uni Hannover in der Kompetenzgruppe „Fankulturen und sportbezogene soziale Arbeit“. Wie kommt man als Politikwissenschaftler zu diesem Themengebiet?
Wie viele, die sich damit wissenschaftlich beschäftigen, habe ich natürlich ein gewisses Maß Interesse am Sport und am Ereignis Fußball im Stadion. Ich gehe seit etwas mehr als zehn Jahren regelmäßig ins Stadion, nicht organisiert als Ultra, sondern mit meinem Freundeskreis. Mit meinen Leuten stand ich schon häufig in der Kurve.
Teil II:
ZitatAlles anzeigenIm zweiten Teil des Interviews haben wir mit Jonas Gabler über RB Leipzig, Proteste und Entwicklungen in den Fankurven sowie den Unterschied zwischen Fußballfans in Ost- und Westdeutschland gesprochen.
Wird Politik in Zukunft eine größere Rolle spielen, politisiert sich die Fanszene derzeit und ist daraus eine Entwicklung abzulesen?
Das glaube ich eigentlich nicht. Aber: Es ist schwierig, Voraussagen zu treffen. Insgesamt ist der Trend in Deutschland so, dass man von einem offenen Bekenntnis zum Rechtsextremismus in Form von Symbolen weggekommen ist. In den 80er und 90er Jahren waren Symbole wie die Reichskriegsflagge oder „Sieg-Heil“-Slogans sehr präsent. Das ist heute auf jeden Fall sehr viel weniger geworden.
Quelle: Fanzeit