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Willi Orban will als FCK-Kapitän vor allem mit Leistung vorangehen
Das ist ein Novum: Willi Orban ist der dritte Kapitän des 1. FC Kaiserslautern in dieser Saison. Am Sonntag (13.30 Uhr) im Zweitliga-Topspiel bei Eintracht Braunschweig führt der 22-Jährige die Roten Teufel an.
„Das ist eine Ehre für mich“, sagt Orban, „und eine Herausforderung, an der ich wachsen kann. Ich will vor allem mit Leistung vorangehen.“ Der Innenverteidiger war im bisherigen Saisonverlauf konstant gut. FCK-Trainer Kosta Runjaic schätzt Orbans Bereitschaft und Fähigkeit, zu lernen und sich weiterzuentwickeln.
Die Gespräche über die schnelle Verlängerung seines am 30. Juni 2016 auslaufenden Vertrags haben Orban und sein Berater Roger Wittmann (Rogon) indes auf Eis gelegt. Angebote anderer Klubs für den resoluten, aber fairen Zweikämpfer sind bei weiter so guter Entwicklung wahrscheinlich. Dessen ungeachtet sieht Runjaic in dem ruhigen, cleveren U21-Nationalspieler, der als Kapitän den Vorzug vor Markus Karl (28 ) erhielt, ein Symbol des Jugendstils: Der FCK will sich verstärkt als Top-Adresse für Aus- und Weiterbildung positionieren.
„Willi ist ein Betze-Bub, er war schon Spielführer in der Jugend. Er ist ein vorbildlicher Profi, man kann sich zu 100 Prozent auf ihn verlassen. Er ist absolut fokussiert und besitzt hohe Akzeptanz in der Mannschaft. Es ist ein Gesicht, das die Tugenden unserer neuen Philosophie in sich trägt“, begründet Runjaic seine Entscheidung für den Innenverteidiger als Nachfolger des vor einer Woche zum SC Paderborn gewechselten Srdjan Lakic. In die Saison gegangen war der FCK mit Marc Torrejón als Spielführer, der sich aber Ende August dem SC Freiburg angeschlossen hat.
Orban, gebürtiger Lauterer und seit seinem fünften Lebensjahr beim FCK, kennt die Kapitänsrolle. „Ich war in der Jugend durchgehend Kapitän“, erinnert er sich, „auch in der U19, als wir um die deutsche A-Jugendmeisterschaft gespielt haben.“ Mit Orban und seinen heutigen FCK-Profikollegen Dominique Heintz und Jean Zimmer unterlagen die Roten Teufel 2011 dem VfL-Nachwuchs in Wolfsburg. Dreieinhalb Jahre später nun geht es für Orban und Co. zum ersten Punktspiel 2015 ganz in die Nähe, in die 33 Kilometer von Wolfsburg entfernte Welfen-Stadt Heinrichs des Löwen.
Beim „Kracher in Braunschweig“, wie Runjaic das Spiel am Sonntag nennt, fehlt wohl erstmals in dieser Saison Heintz – schon in der FCK-Jugend Orbans etatmäßiger Innenverteidiger-Partner – in der Startelf. Nach einem Muskelfaserriss im Oberschenkel hat der 21-Jährige das Training aber wieder aufgenommen. Geht alles gut, reist der U21-Nationalspieler mit nach Norden. „Es ist aber davon auszugehen, dass Tim Heubach spielen wird und Dominique dann auf der Bank sitzen wird“, kündigt der Cheftrainer angesichts Heintz’ Trainingsrückstands an.
„Ich habe die Qual der Wahl“, sagt Runjaic mit Blick auf weit mehr als 20 Spieler, die sich um die Plätze im 18-Mann-Kader bewerben. Noch nicht dabei sein wird Marcel Gaus, den der Trainer nach einer Oberschenkeloperation mit Fleiß Rückstände aufarbeiten sieht. Gaus-Spezi Simon Zoller, vom 1. FC Köln auf Leihbasis zurückgekehrt, ist im Kader. „Ich freue mich auf Sonntag“, sagt Zoller. Und wenn der FCK die hohe Hürde meistert, kann Orban schon bald das machen, was Runjaic schmunzelnd auch als Kapitänsaufgabe bezeichnet: „Willi muss mal ’ne Runde Pizza ausgeben.“
Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung