So gräbt der FCK sich selbst ein Grab

  • Diskussionsthema zum Artikel: So gräbt der FCK sich selbst ein Grab


    So gräbt der FCK sich selbst ein Grab

    Hausgemachte Führungskrise und eine Mannschaft in tabellarischer Schieflage


    Jetzt brennt der Baum! Nach dem 1:2 (0:0) bei 1860 München ist der 1. FC Kaiserslautern näher an der Regionalliga als an einem Platz an der Sonne. Mit dem Sturz von Rainer Keßler als Vorstandsvorsitzendem, vom Aufsichtsrat am Freitag mit 3:2 Stimmen besiegelt, bescherte sich der FCK eine Führungskrise (RHEINPFALZ am SONNTAG und RHEINPFALZ Online berichteten und kommentierten).


    Der FCK schafft sich selbst ab, wenn die Selbstzerfleischung nicht unverzüglich beendet wird, der Verein nicht endlich als Einheit auftritt. „Ich will die Lizenz auf Teufel komm raus. Und ich werde den Verein nicht verkaufen“, versicherte Patrick Banf, der Vorsitzende des FCK-Aufsichtsrates. Sein Sorgenpaket wächst: Finanznot, Investorensuche, tabellarisch in Schieflage und der e. V. ohne Kopf!


    „Es ging nicht mehr“, sagte Banf, der Keßler im Konflikt mit der Führung der Profiabteilung beratungsresistent, stur und uneinsichtig sah. Dem widersprach Keßler wie berichtet. Er sah den Zwist hauptsächlich im Konflikt mit Michael Klatt begründet, für das angestrebte Vier-Augen-Gespräch sah sich der kaufmännische Geschäftsführer als der falsche Ansprechpartner. Keßler ist weg, die Probleme aber sind nicht kleiner. Dabei geht es nur darum, dem FCK eine Zukunft zu geben, ihn vor der Insolvenz zu bewahren.


    Die Mannschaft geht als Drittliga-Elfter mit 25 Punkten ins neue Jahr. Just als der ab der 45. Minute durch Janek Sternbergs Gelb-Rote Karte dezimierte FCK im Vorwärtsgang nicht mehr ständig in den Leerlauf umschaltete, aufkam, geriet er auf die Verliererstraße. Eine Mannschaft mit vielen Talenten, aber ohne Fortune.


    Wolfgang Hesl saß nach Quirin Molls Siegtreffer fünf Minuten vor Schluss frustriert am Boden. Der Lauterer Schlussmann, schon beim 1:0 der Sechziger durch Efkan Bekiroglu (55.) nicht schuldlos, hatte den von Lacazette verlängerten Steinhart-Freistoß abgewehrt, im Trubel vor seinem Tor kam Moll an den Ball – Endstation Hoffnung. „Eine schwierige Situation, da hätte auch Gino Fechner bei seinem Gegenspieler sein müssen“, analysierte Trainer Sascha Hildmann. „Das Gegentor am Schluss war sehr unglücklich“, klagte Fechner.


    „Letztendlich haben wir das Spiel aus der Hand gegeben. Das fühlt sich bitter an“, sagte FCK-Stürmer Timmy Thiele, der das zwischenzeitliche 1:1 für die Roten Teufel erzielte (68.). Kurios, dass Thiele, der Glücklos-Torjäger, als Joker getroffen hat. „Eigentlich lustig, dass der Trainer das genauso vorhergesagt hat, als wir vor dem Spiel meine Situation besprochen haben. So ein Tor tut einfach gut“, sagte der 27-Jährige, „und ich treffe auch noch vor der eigenen Fankurve, vor den Leuten, die uns auch die ganzen Monate toll unterstützt haben.“


    Andererseits wurmte den Stürmer die Niederlage sehr. „Wir stehen auch diesmal wieder auf. Die Weihnachtspause hilft uns, die Köpfe mal freizukriegen und wieder aufzutanken. Dann haben wir im Januar in der Vorbereitung Zeit, sehr akribisch und detailliert zu arbeiten. Neues Jahr, neues Glück.“


    Die überzogene Gelb-Rote Karte für FCK-Linksverteidiger Janek Sternberg kurz vor der Pause tat den Roten Teufeln richtig weh. „Die Unterzahl hat es nicht gerade leichter gemacht, trotzdem haben wir alles reingeworfen und noch ein, zwei richtig gute Chancen gehabt“, sagte der aufstrebende Rechtsverteidiger Dominik Schad.


    „Der Trainer hat uns nach dem Spiel in unserem Kreis auf dem Rasen gelobt, dass wir gut gekämpft und nicht aufgegeben haben. Nächstes Jahr machen wir damit weiter“, versprach Christian Kühlwetter, der stark spielte, Schusspech hatte. Der junge Stürmer lebt Identifikation vor. Und vertraut auf die Klubführung.


    -------


    [Blockierte Grafik: https://i.imgur.com/YCdS088.jpg] [Blockierte Grafik: https://i.imgur.com/3x52dFK.jpg]


    Quelle: Die Rheinpfalz

    „Es ist noch keiner vom Ball erschossen worden!"

    - Gerry Ehrmann -