Diskussionsthema zum Artikel: Srdjan Lakic: "Ich bin ein großer Fan vom FCK"
Srdjan Lakic: "Ich bin ein großer Fan vom FCK"
Lauterns ehemaliger Stürmer Srdjan Lakic im Gespräch mit Treffpunkt Betze über seine Karriere, das Wiedersehen mit alten Kollegen und seine Zeit beim FCK.
Inhaltsverzeichnis [VerbergenAnzeigen]
- "Da kommen viele schöne Erinnerungen hoch"
- "Plötzlich ging alles ganz schnell"
- "Zufrieden mit dem, was ich am Ende geschafft habe"
- "Die Liebe zum Spiel ist das Entscheidende"
Srdjan Lakic war in seiner Zeit beim 1. FC Kaiserslautern stets ein Publikumsliebling. Insgesamt vier Jahre trug er das Trikot der Roten Teufel. 2010 schaffte er mit dem FCK den Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga, ehe er in den folgenden Jahren Stationen in Wolfsburg, Hoffenheim und Frankfurt absolvierte. 2014 kehrte er schließlich auf den Betzenberg zurück. Nach nur einem Jahr endete sein Vertrag jedoch wieder und „Lucky“ unterschrieb seinen letzten Profivertrag beim SC Paderborn, wo er noch einmal in der Bundesliga spielte. Dort beendete er 2016 im Alter von 32 Jahren seine Karriere. Heute arbeitet Srdjan Lakic als Berater und gibt seine Erfahrungen an junge Spieler weiter. Der 1. FC Kaiserslautern ist ihm bis heute in besonderer Erinnerung geblieben.
"Da kommen viele schöne Erinnerungen hoch"
Treffpunkt Betze: Welche Bedeutung spielt der FCK heute noch in Ihrem Leben? Immerhin waren Sie für mehrere Vereine aktiv.
Srdjan Lakic: Ja, das stimmt. Am längsten war in Kaiserslautern, natürlich hat das dann eine besondere Bedeutung. Dort habe ich viele Erfolge mit der Mannschaft gefeiert – ich hatte eine schöne Zeit dort. Deswegen bin ich gerne dabei, wenn sich wie in Bobenheim-Roxheim die Gelegenheit bietet, sich wiedermal zu sehen, dann ist das schön.
Treffpunkt Betze: Apropos. Wie haben Sie diese Reise in die Vergangenheit beim Benefzispiel in Boben-Roxheim erlebt?
SrdjanLakic: Es war schön. Da kommen viele schöne Erinnerungen hoch und die ehemaligen Kollegen wieder gesehen zu haben war natürlich super, wir haben uns alle sehr darauf gefreut, die Zeit zusammen zu verbringen. Das Fußballspielen ist nicht mehr so, wie es einmal war – wir sind alle ein bisschen älter geworden, aber trotzdem hat es Spaß gemacht.
Treffpunkt Betze: Wenn Sie heute an die Zeit damals beim FCK zurückdenken: Was kommt Ihnen als allererstes in Erinnerung?
Srdjan Lakic: Ich persönlich erinnere mich an die letzte Saison, wo wir siebter in der Bundesliga geworden sind und der Aufstieg, der traumhaft war und natürlich viele Spiele gegen Top-Mannschaften aus der Bundesliga.
Treffpunkt Betze: Der Bundesliga-Aufstieg mit dem FCK ist mittlerweile 13 Jahre her. Was hat diese Mannschaft aus Ihrer Sicht so besonders gemacht?
Srdjan Lakic: Die Gemeinschaft. Auch jetzt, wo wir uns wieder getroffen haben, hat man gemerkt, dass wir uns super verstehen, dass das tolle Charaktere sind, die einfach wieder zusammengekommen sind. wir waren gemeinsam stark – haben uns gegenseitig unterstützt und dieser Teamgeist hat uns gepusht, sodass wir dann am Ende auch aufgestiegen sind und in der ersten Liga dann auch eine gute Rolle gespielt haben.
"Plötzlich ging alles ganz schnell"
Treffpunkt Betze: Haben Sie privat noch Kontakt zu den ehemaligen Kollegen oder zu den Trainern Marco Kurz und Roger Lutz?
Srdjan Lakic: Ja, der Kontakt ist immer irgendwie geblieben. Ab und zu haben wir Kontakt, dann hören wir und oder schreiben uns. Ich denke, das zeigt auch diese Verbindung, die da zwischen uns war.
Treffpunkt Betze: In Ihrer Karriere haben Sie für viele unterschiedliche Vereine gespielt – angefangen in Ihrer Heimat Dubrovnik. Hatte sich eine Fußballkarriere schon in jungen Jahren abgezeichnet?
Srdjan Lakic: Nicht unbedingt. Ich komme aus einer Stadt, wo der Fußball nicht so entwickelt ist, wo kein Top-Verein existiert. Also mein Schicksal war nicht unbedingt, dass ich jetzt ein Fußballer auf Top-Niveau werde. Ich habe mich einfach gefreut, Fußball zu spielen. Dann, als ich ein bisschen älter geworden bin, ging das schnell – ich habe riesige Fortschritte gemacht. Dann habe ich mir die Möglichkeit verdient, Bundesliga zu spielen – zuerst bei Hertha BSC. Dann habe ich zum Glück zehn Jahre in der Bundesliga gespielt und einige Spiele gemacht.
Treffpunkt Betze: Diesen großen Schritt ins Ausland haben Sie mit Anfang 20 gemacht?
Srdjan Lakic: Ich denke, ich war 22 Jahre alt damals. Ich habe in der kroatischen U21-Nationalmannschaft gespielt, als ich das Angebot von Hertha angenommen habe. Ich bin dann nach Berlin gekommen und das war für mich dann natürlich traumhaft.
Treffpunkt Betze: Inwieweit hat Sie der deutsche Fußball in Ihrer Entwicklung geprägt?
Srdjan Lakic: Es war unglaublich. Bei Hertha gab es eine tolle Mannschaft und in der Bundesliga war für mich immer ein Traum und der Traum ist dann wahr geworden.
"Zufrieden mit dem, was ich am Ende geschafft habe"
Treffpunkt Betze: Von 2008 bis 2011 spielten Sie erstmals beim 1. FC Kaiserslautern. Nach Stationen in Wolfsburg, Hoffenheim und Frankfurt kehrten Sie im Sommer 2014 dann erneut zum FCK zurück. Dieser Wechsel wurde von einigen Fans auch kritisch betrachtet. Was war damals dennoch der Gedanke dahinter, auf dem Betzenberg noch einmal anzugreifen?
Srdjan Lakic: Ich wollte mit dem FCK nochmal in der ersten Liga spielen und dann dort meine Karriere beenden. Ich hatte in der Zeit auch viele andere, lukrativere Angebote, aber mein Gefühl und mein Herz hat mir gesagt, dass ich nochmal zurückkommen soll, um mit dem Verein nochmal in der Bundesliga zu spielen und dort eine gute Rolle zu übernehmen, aber es ist nicht so gelaufen. Nach einem Jahr wurde ich wieder verkauft. Dann habe ich nochmal Bundesliga bei Paderborn gespielt und dann letztendlich ein halbes Jahr später meine Karriere dort beendet.
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Treffpunkt Betze: Zurzeit gibt es Spekulationen rund um eine FCK-Rückkehr von ihrem ehemaligen Teamkollegen Dominique Heintz. Wie sehen gerade Sie eine Rückkehr zu einem ehemaligen Club?
Srdjan Lakic: Für den Verein kann es nichts Besseres geben, wenn Heintz zurückkommt, weil er große Qualität und Erfahrung mitbringt. Ich weiß jetzt nicht – in meinem Fall war das genauso, nur wusste der Verein nicht so genau, was er wollte - er war unsicher. Das war schade. Mein Plan war natürlich immer, beim FCK meine Karriere zu beenden, vielleicht noch ein weiteres Jahr dort zu spielen. Es hat nicht geklappt, aber im Leben ist es manchmal so, dass nicht alles so klappt, wie man es sich wünscht. Trotzdem bin ich stolz und froh, wenn ich auf meine Zeit in Kaiserslautern zurückblicke. Ich hatte dort eine schöne Zeit und damit bin ich zufrieden.
Treffpunkt Betze: Der Aufstieg 2010 mit dem FCK war mit Sicherheit ein Highlight Ihrer Karriere. Gab es dennoch einen Traum, den Sie sich in Ihrer Karriere noch gerne erfüllt hätten?
Srdjan Lakic: Ja klar, mein Ziel war immer Champions League zu spielen und bei der Nationalmannschaft eine wichtige Rolle zu spielen. Ich hätte gern eine Europameisterschaft oder eine Weltmeisterschaft gespielt. Das habe ich leider nicht geschafft, aber mehr oder weniger habe ich auch viele Ziele erreicht. Von daher darf ich mich viel beschweren. Mit den Möglichkeiten, die ich hatte und das alles, was ich erlebt habe – viele Verletzungen, die mich lange auch in meiner Karriere behindert haben. Ich bin sehr zufrieden mit dem, was ich am Ende doch geschafft habe.
"Die Liebe zum Spiel ist das Entscheidende"
Treffpunkt Betze: Was nach der aktiven Karriere passiert, ist für manchen Profi keine einfache Frage. Wie verbringen Sie heute Ihren Lebensalltag? Was macht Srdjan Lakic beruflich?
Srdjan Lakic: Ich habe natürlich Zeit für die Familie, für die Kinder, mit denen ich viel Zeit verbringe. Ich arbeite auch als Berater für einen kroatischen Nationalspieler. Ich bin da derjenige, der berät und seine Erfahrungen nutzt, um jungen Spielern zu helfen, dass sie da gute Entscheidungen treffen und dass ihre Karrieren die richtige Kurve nimmt. Ich sehe das nicht als Job, sondern eher als etwas, was mir Spaß macht. Ich habe Freude daran.
Treffpunkt Betze: Gerade in den vergangenen Jahren hat sich der Fußball stark verändert - sowohl was das Finanzielle als auch den permanente Druck betrifft. Was würden Sie aus heutiger Sicht jungen Talenten raten?
Srdjan Lakic: Die Liebe zum Spiel ist das Entscheidende. Es muss volle Liebe zum Spiel geben. Wer das mitbringt, der hat bessere Chancen, das Maximum zu erreichen und auch mit dem Fußball glücklich zu sein. Das ist mein Rat an alle, die versuchen, im Fußball eine Karriere zu machen.
Treffpunkt Betze: Haben Sie persönlich die Fußballschuhe denn komplett an den Nagel gehangen?
Srdjan Lakic: Ich habe die Schuhe an den Nagel gehängt. Am Freitag in Bobenheim-Roxheim war dann die Möglichkeit da, wo ich dann mit meinen alten Kollegen ein bisschen gekickt habe. Aber ich habe jetzt nicht den großen Wunsch, weiter Fußball zu spielen – die Zeiten sind vorbei. Jetzt mache ich andere Sachen und das ist auch gut so. ich erinnere mich sehr gerne an die alten Zeiten, aber jetzt sind es neue Zeiten. Es ist okay, jetzt auf der anderen Seite zu sein und nicht mehr auf dem Platz.
Treffpunkt Betze: Die vergangene Saison beendete der 1. FC Kaiserslautern als Aufsteiger auf dem 9. Tabellenplatz. Wo sehen Sie denn FCK in 2-3 Jahren?
Srdjan Lakic: Ich kann es mir nur wünschen, dass der FCK wieder nach oben kommt, aber es ist schwierig für mich zu sagen, wo ich den Verein sehe. Die Qualität von der Mannschaft und die aktuelle Situation vom FCK kenne ich nicht gut genug, dass ich dazu etwas sagen kann. Aber klar, ich bin ein großer Fan vom FCK und ich drücke die Daumen, dass sie wieder in die erste Liga aufsteigen – wo der Verein auch hingehört.
Quelle: Treffpunkt Betze
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