Désirée Krause: „Habe mich sehr über den Aufstieg gefreut“

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    Désirée Krause: „Habe mich sehr über den Aufstieg gefreut“

    Im heutigen Dreierpack spricht SWR-Moderatorin Désirée Krause über das beliebte YouTube-Format „Dein FCK“, ihren Werdegang als Journalistin und ihren persönlichen Bezug zum FCK.


    Désirée Krause arbeitet als Moderatorin, Reporterin und Autorin für den SWR. Nach ihrem Studium (Sportmanagement und Sportökonomie) an der Sporthochschule Köln begann sie 2018 beim Südwestrundfunk. Seit 2021 gehört sie zum Moderationsteam der Sportsendungen und moderiert als Host das YouTube-Format „Dein FCK“.

    Überraschender Erfolg von „Dein FCK“


    Treffpunkt Betze: Hi Désirée, vor gut 2 Jahren ging die erste Folge von „Dein FCK“ auf YouTube an den Start. Das Format ist äußerst erfolgreich, hinsichtlich der Klickzahlen übertrifft es die Versionen der anderen Südwest-Vereine wie Mainz, Freiburg oder auch Stuttgart teilweise deutlich. Habt ihr mit diesem Erfolg gerechnet und worin siehst Du die positive Resonanz begründet?


    Désirée Krause: Nein, ehrlich gesagt haben wir mit diesem großen Erfolg nicht gerechnet. Wir hatten seit der Saison 2021/22 auf einmal die Möglichkeit, Spielbilder auch auf YouTube zu zeigen und wollten uns daher etwas überlegen, womit wir eine jüngere Zielgruppe ansprechen können und nicht nur die Leute, die wir über die Fernsehsendung und die Homepage erreichen. Deshalb haben wir dieses Format erarbeitet, welches es – wie du richtig gesagt hast – auch für weitere Vereine gibt. Wir hatten total Bock darauf, weil wir in diesem Format sehr frei sind und sehr kreativ sein können. Dabei hätten wir nicht gedacht, dass es so gut läuft und zu diesem Zeitpunkt sogar besser als die anderen drei – mittlerweile hält „Dein VFB“ da ganz gut mit und übertrifft unsere Zahlen teilweise auch. Unser Glück war, dass wir mit dem Derby gegen Mannheim (0:0 in doppelter Unterzahl, Anm. d. Red.) angefangen haben. Das war sehr emotional, ein guter Einstieg für uns und von da an ging es sportlich nur noch aufwärts für den FCK, wovon wir sehr profitiert haben. Wir hatten einfach ein gutes Timing und konnten uns in dieser Zeit etwas aufbauen, wovon wir jetzt immer noch zehren.


    Klar ist außerdem, dass so eine Strahlkraft und so eine Fankultur wie beim FCK total selten ist. Das geht über Generationen und es wächst auch immer eine neue Generation FCK-Fans nach, die nun eben auf YouTube unterwegs sind.


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    Das Herz schlägt auch für Handball


    Treffpunkt Betze: Du hast dich in der Vergangenheit eher mit Handball beschäftigt und unter anderem das Format "7 Meter - Das offizielle Magazin der DKB Handball-Bundesliga" moderiert. Hat dich das auch mit zu "Dein FCK" mitinspiriert? Und schlägt dein Herz mehr für Handball oder den Fußball?


    Désirée Krause: Ich glaube nicht, dass „7 Meter“ mich direkt zu „Dein FCK“ inspiriert hat, da das Format von der Aufmachung her etwas ganz anderes war. Aber es war das erste Format, das ich jemals moderiert habe, daher war das natürlich sehr wichtig für meine Entwicklung und es hat mir auch total viel Spaß gemacht. Außerdem hat es mir ein paar Türen geöffnet, sodass man sagen kann, dass es mich bei „Dein FCK“ ohne das Handball-Magazin wahrscheinlich gar nicht geben würde.


    Zum zweiten Teil der Frage: Ich kann gar nicht sagen, für welche Sportart mein Herz mehr schlägt. Mit vier Jahren habe ich angefangen Fußball zu spielen und kurz darauf auch mit dem Handball begonnen. Da mussten mich meine Eltern zu sehr vielen Trainings und Spielen fahren. Besser war ich aber definitiv im Handball, beim Fußball waren meine Qualitäten eigentlich nur, dass ich Linksfuß war und relativ schnell laufen konnte (lacht). Beim Handball lief es sportlich etwas besser, da durfte ich auch in der Auswahlmannschaft mitspielen. In beiden Sportarten habe ich großartige Menschen kennengelernt, mit denen ich heute noch befreundet bin.


    Im beruflichen Kontext unterscheiden sich die beiden Sportarten aber doch sehr. Es ist zwar auch beim Handball professionell, aber alles wirkt irgendwie familiärer, weil die Handball-Familie einfach deutlich kleiner ist als die beim Fußball. Man kennt sich, teilweise über viele Jahre und das macht den Zugang oft etwas einfacher. Ich bin auch aktuell noch im ARD-Team für Handball und bin auch im Januar bei der Handball-EM mit dabei, sodass hier wieder Marius (Müller, Anm. d. Red.) bei „Dein FCK“ übernimmt. Trotzdem bleibt mein Daily Business der Fußball und das mache ich auch super gerne.

    Journalistin oder Fan?


    Treffpunkt Betze: Was hast du für einen persönlichen Bezug zum FCK? Kommst du aus der Gegend? Würdest du dich selbst als Fan bezeichnen oder lässt das die journalistische Distanz nicht wirklich zu?


    Désirée Krause: Ich bin in Mainz geboren und somit zumindest im erweiterten Einzugsgebiet des FCK. Bei uns zuhause wurde immer viel Fußball geschaut, sodass ich den Verein natürlich schon früh wahrgenommen habe. In meinem Umfeld sind auch sehr viele Menschen FCK-Fan. Trotzdem war ich als Kind nie richtiger Fan eines Vereins, sondern eher grundsätzlich der Sportart. Eine Zuneigung zum Verein empfinde ich jedoch allein dadurch, dass ich sehr oft vor Ort bin und die Menschen, mit denen ich in diesem Kontext zusammenarbeite, total mag, das ist super kollegial und überhaupt nicht abgehoben. Wir haben, denke ich, auch einen sehr guten Draht zu den Spielern, die für gute Gespräche und viele Späße zu haben sind.


    Trotzdem ist es mir sehr wichtig, die journalistische Distanz zu halten, da es auch Phasen geben kann, in denen man unangenehme Fragen stellen muss und die möchte ich dann auch stellen können, ohne dabei jemandem auf den Schlips zu treten. Das empfinde ich nicht immer als einfach in unserem Job, aber es ist mir sehr wichtig, immer diese gewisse Distanz zu halten. Ich würde mich also nicht als Fan beschreiben. Am Ende des Tages ist es mein Job, der mir aber sehr viel Spaß macht. Ich habe mich ebenso über den Aufstieg sehr gefreut. Um einen Strich drunter zu machen: Ich würde mich als FCK-Sympathisantin beschreiben, aber vor allem als Journalistin, sodass ich kein FCK-Fan im tiefsten Sinne bin.