Beiträge von Thomas

    Diskussionsthema zum Artikel: Désirée Krause: „Habe mich sehr über den Aufstieg gefreut“


    Désirée Krause: „Habe mich sehr über den Aufstieg gefreut“

    Im heutigen Dreierpack spricht SWR-Moderatorin Désirée Krause über das beliebte YouTube-Format „Dein FCK“, ihren Werdegang als Journalistin und ihren persönlichen Bezug zum FCK.


    Désirée Krause arbeitet als Moderatorin, Reporterin und Autorin für den SWR. Nach ihrem Studium (Sportmanagement und Sportökonomie) an der Sporthochschule Köln begann sie 2018 beim Südwestrundfunk. Seit 2021 gehört sie zum Moderationsteam der Sportsendungen und moderiert als Host das YouTube-Format „Dein FCK“.

    Überraschender Erfolg von „Dein FCK“


    Treffpunkt Betze: Hi Désirée, vor gut 2 Jahren ging die erste Folge von „Dein FCK“ auf YouTube an den Start. Das Format ist äußerst erfolgreich, hinsichtlich der Klickzahlen übertrifft es die Versionen der anderen Südwest-Vereine wie Mainz, Freiburg oder auch Stuttgart teilweise deutlich. Habt ihr mit diesem Erfolg gerechnet und worin siehst Du die positive Resonanz begründet?


    Désirée Krause: Nein, ehrlich gesagt haben wir mit diesem großen Erfolg nicht gerechnet. Wir hatten seit der Saison 2021/22 auf einmal die Möglichkeit, Spielbilder auch auf YouTube zu zeigen und wollten uns daher etwas überlegen, womit wir eine jüngere Zielgruppe ansprechen können und nicht nur die Leute, die wir über die Fernsehsendung und die Homepage erreichen. Deshalb haben wir dieses Format erarbeitet, welches es – wie du richtig gesagt hast – auch für weitere Vereine gibt. Wir hatten total Bock darauf, weil wir in diesem Format sehr frei sind und sehr kreativ sein können. Dabei hätten wir nicht gedacht, dass es so gut läuft und zu diesem Zeitpunkt sogar besser als die anderen drei – mittlerweile hält „Dein VFB“ da ganz gut mit und übertrifft unsere Zahlen teilweise auch. Unser Glück war, dass wir mit dem Derby gegen Mannheim (0:0 in doppelter Unterzahl, Anm. d. Red.) angefangen haben. Das war sehr emotional, ein guter Einstieg für uns und von da an ging es sportlich nur noch aufwärts für den FCK, wovon wir sehr profitiert haben. Wir hatten einfach ein gutes Timing und konnten uns in dieser Zeit etwas aufbauen, wovon wir jetzt immer noch zehren.


    Klar ist außerdem, dass so eine Strahlkraft und so eine Fankultur wie beim FCK total selten ist. Das geht über Generationen und es wächst auch immer eine neue Generation FCK-Fans nach, die nun eben auf YouTube unterwegs sind.


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    Das Herz schlägt auch für Handball


    Treffpunkt Betze: Du hast dich in der Vergangenheit eher mit Handball beschäftigt und unter anderem das Format "7 Meter - Das offizielle Magazin der DKB Handball-Bundesliga" moderiert. Hat dich das auch mit zu "Dein FCK" mitinspiriert? Und schlägt dein Herz mehr für Handball oder den Fußball?


    Désirée Krause: Ich glaube nicht, dass „7 Meter“ mich direkt zu „Dein FCK“ inspiriert hat, da das Format von der Aufmachung her etwas ganz anderes war. Aber es war das erste Format, das ich jemals moderiert habe, daher war das natürlich sehr wichtig für meine Entwicklung und es hat mir auch total viel Spaß gemacht. Außerdem hat es mir ein paar Türen geöffnet, sodass man sagen kann, dass es mich bei „Dein FCK“ ohne das Handball-Magazin wahrscheinlich gar nicht geben würde.


    Zum zweiten Teil der Frage: Ich kann gar nicht sagen, für welche Sportart mein Herz mehr schlägt. Mit vier Jahren habe ich angefangen Fußball zu spielen und kurz darauf auch mit dem Handball begonnen. Da mussten mich meine Eltern zu sehr vielen Trainings und Spielen fahren. Besser war ich aber definitiv im Handball, beim Fußball waren meine Qualitäten eigentlich nur, dass ich Linksfuß war und relativ schnell laufen konnte (lacht). Beim Handball lief es sportlich etwas besser, da durfte ich auch in der Auswahlmannschaft mitspielen. In beiden Sportarten habe ich großartige Menschen kennengelernt, mit denen ich heute noch befreundet bin.


    Im beruflichen Kontext unterscheiden sich die beiden Sportarten aber doch sehr. Es ist zwar auch beim Handball professionell, aber alles wirkt irgendwie familiärer, weil die Handball-Familie einfach deutlich kleiner ist als die beim Fußball. Man kennt sich, teilweise über viele Jahre und das macht den Zugang oft etwas einfacher. Ich bin auch aktuell noch im ARD-Team für Handball und bin auch im Januar bei der Handball-EM mit dabei, sodass hier wieder Marius (Müller, Anm. d. Red.) bei „Dein FCK“ übernimmt. Trotzdem bleibt mein Daily Business der Fußball und das mache ich auch super gerne.

    Journalistin oder Fan?


    Treffpunkt Betze: Was hast du für einen persönlichen Bezug zum FCK? Kommst du aus der Gegend? Würdest du dich selbst als Fan bezeichnen oder lässt das die journalistische Distanz nicht wirklich zu?


    Désirée Krause: Ich bin in Mainz geboren und somit zumindest im erweiterten Einzugsgebiet des FCK. Bei uns zuhause wurde immer viel Fußball geschaut, sodass ich den Verein natürlich schon früh wahrgenommen habe. In meinem Umfeld sind auch sehr viele Menschen FCK-Fan. Trotzdem war ich als Kind nie richtiger Fan eines Vereins, sondern eher grundsätzlich der Sportart. Eine Zuneigung zum Verein empfinde ich jedoch allein dadurch, dass ich sehr oft vor Ort bin und die Menschen, mit denen ich in diesem Kontext zusammenarbeite, total mag, das ist super kollegial und überhaupt nicht abgehoben. Wir haben, denke ich, auch einen sehr guten Draht zu den Spielern, die für gute Gespräche und viele Späße zu haben sind.


    Trotzdem ist es mir sehr wichtig, die journalistische Distanz zu halten, da es auch Phasen geben kann, in denen man unangenehme Fragen stellen muss und die möchte ich dann auch stellen können, ohne dabei jemandem auf den Schlips zu treten. Das empfinde ich nicht immer als einfach in unserem Job, aber es ist mir sehr wichtig, immer diese gewisse Distanz zu halten. Ich würde mich also nicht als Fan beschreiben. Am Ende des Tages ist es mein Job, der mir aber sehr viel Spaß macht. Ich habe mich ebenso über den Aufstieg sehr gefreut. Um einen Strich drunter zu machen: Ich würde mich als FCK-Sympathisantin beschreiben, aber vor allem als Journalistin, sodass ich kein FCK-Fan im tiefsten Sinne bin.

    Diskussionsthema zum Artikel: Folge #12 von 90+6: Stallgeruch & Betze-DNA


    Folge #12 von 90+6: Stallgeruch & Betze-DNA

    Podcast: In Folge #12 von 90+6 werden die einzig wahren Lautrer Kriterien bei der Trainersuche definiert und die eigene Erwartungshaltung hinterfragt.


    90+6, der Podcast, mit dem wir dich noch näher an das Herz deines FCK bringen. Schnall dich an und begleite uns auf diesem teuflischen Höllenritt durch die Höhen und Tiefen, die Triumphe und Herausforderungen, die den Betze zum Epizentrum unserer Emotionen machen. Unsere Mikrofone fangen für dich die pulsierende Energie der Fans ein, die donnernden Gesänge und die Gänsehautmomente ein, wenn der Ball das Netz zerschneidet. Bei 90+6 erlebst du frisch sezierte Spielbesprechungen, Anekdoten aus dem FCK-Alltag und brandheißen Meinungsaustausch. Jede Folge gleicht einem wahren Fußballfest - gespickt mit Humor, Emotionen und der unbändigen Euphorie, die uns vereint. Taktik, Spieler, Trainer, unvergessliche Momente und kühne Träume. Das sind die Themen, die dich erwarten. Und das alle 14 Tage.

    #12 Stallgeruch & Betze-DNA


    Wie der Folgentitel bereits andeutet, duftet es in der neuen Ausgabe von 90+6 nicht nur nach Weihnachtsgebäck. Mitti, Michael und Raimund definieren die einzig wahren Lautrer Kriterien bei der Suche nach dem Trainer, der den FCK endlich wieder in die Champions League coacht und diskutieren obendrauf die "Personalie Jean Zimmer". Außerdem werden die Aussagen der beiden Fußballexperten Mario Basler und Mitti aka "Wer soll uns noch aufhalten" auf Herz und Nieren überprüft.


    Audio-Postproduktion: Luka Wieser

    Verpasse keinen Moment - abonniere 90+6 noch heute!


    Die Magie des Fußballs ist flüchtig, aber mit 90+6 kannst du sie immer wieder erleben. Verpasse keine einzige Folge und sei immer hautnah dabei, wenn wir über das Geschehen auf dem Platz schwärmen und mitfiebern. Ob im Auto, beim Training oder gemütlich zu Hause - nimm uns überall hin mit, um die unvergesslichen Augenblicke mit uns zu teilen. Abonniere unseren Podcast auf deinen Lieblingsplattformen.

    Diskussionsthema zum Artikel: Angelos Stavridis: „Ich bin FCK-Fan durch und durch“


    Angelos Stavridis: „Ich bin FCK-Fan durch und durch“

    Drei Fragen, drei Antworten: Im heutigen Dreierpack spricht Gekas über die Pokalsensation gegen Darmstadt, seine enge emotionale Bindung zum FCK und seine Zukunftspläne.


    Inhaltsverzeichnis [VerbergenAnzeigen]

    1. Sensation gegen den Bundesligisten Darmstadt 98
    2. „Ich war häufig mit meinem Vater auf dem Betze“
    3. „Möchte mich beim FCK durchsetzen“

    Angelos Gekas Stavridis ist bereits seit über acht Jahren im Verein und konnte sich in allen Jugendmannschaften des FCK durchsetzen, nachdem er bereits in der Jugend des 1. FC Saarbrücken auf sich aufmerksam gemacht hatte. Nachdem er am Ende der vergangenen Saison mit seinem Debüt bei den Profis belohnt wurde, wechselte er im Sommer für ein Jahr auf Leihbasis zum Regionalligisten FC 08 Homburg.

    Sensation gegen den Bundesligisten Darmstadt 98


    Treffpunkt Betze: Hallo Gekas, zuletzt konntet ihr mit dem FC Homburg zwei wichtige Siege einfahren, in der Liga war der Saisonstart zuvor eher durchwachsen. In der 1. Runde des DFB-Pokals habt ihr aber als Regionalligist den Bundesligisten Darmstadt 98 mit 3:0 besiegt - eine echte Pokalsensation. Wie kam dieses klare Ergebnis zustande? Hat man den dreifachen Klassenunterschied auf dem Platz gespürt oder war der Sieg eher glücklich?


    Angelos Stavridis: Das war ein besonderer Tag für uns mit dem 3:0 gegen Darmstadt, das hatte natürlich keiner im Umfeld so erwartet. Wir haben am letzten Tag des Pokalwochenendes gespielt und man hat schon in den Tagen davor gesehen, dass es auch Überraschungen gibt. Grundsätzlich ist das im Pokal immer möglich. Deshalb hat man schon ein paar Prozent mehr daran geglaubt.


    Wir haben das Ding nach der Führung mit Mann und Maus verteidigt, Darmstadt hatte eigentlich keine großen Chancen, trotz etwa 80 Prozent Ballbesitz. Wir haben überragend gekontert und unsere Chancen genutzt. Ich war über eine halbe Stunde auf dem Platz, den großen Unterschied zwischen Bundesliga und Regionalliga hat man an diesem Tag eigentlich weniger gemerkt, weil bei uns fast alles geklappt hat und bei Darmstadt sehr wenig. Am Ende haben sie sogar noch einen Elfmeter verschossen. Spätestens da haben wir realisiert, dass wir es wirklich geschafft haben. Die ganze Mannschaft war nach dem Spiel überglücklich. Das war ein einmaliges Erlebnis.


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    „Ich war häufig mit meinem Vater auf dem Betze“


    Treffpunkt Betze: Du bist in Homburg geboren, hast drei Jahre in der Jugend des 1. FC Saarbrücken gespielt und bist 2015 zum FCK gewechselt. Im Mai hast du schließlich dein Profidebüt gefeiert, nachdem du alle Jugendmannschaften durchlaufen hast. Bist du als Saarländer mittlerweile auch ein bisschen Pfälzer im Herzen und Fan der Roten Teufel und was bedeutet der FCK für dich?


    Angelos Stavridis: Genau, ich bin in Homburg geboren und wohne ziemlich genau zwischen Kaiserslautern und Saarbrücken, gerade noch in der Pfalz. Bei uns in der Region ist eigentlich alles „rot-weiß“, das bekommt man von Kindheit an mit. Ich war auch oft mit meinem Vater auf dem Betze, deshalb war es immer ein Traum von mir, einmal in diesem Stadion zu spielen. Als ich mit 14 Jahren von Saarbrücken nach Kaiserslautern gewechselt bin, ist schon ein kleiner Traum in Erfüllung gegangen. Dass ich dann die ganze weitere Jugend dort gespielt habe und durch gute Leistungen in der U19 und U21 den Sprung zu den Profis geschafft habe, war dann unglaublich schön für mich. Mit den Jungs trainieren zu dürfen und jeden Tag auf den Betze zu fahren, war für mich etwas ganz Besonderes.


    Die Krönung war dann am 34. Spieltag mein erster Einsatz in der zweiten Liga gegen Düsseldorf, auch wenn das Ergebnis natürlich besser hätte sein können (Anm. d. Red.: Der FCK unterlag Düsseldorf mit 0:3). Da ich, wie bereits erwähnt, mit meinem Vater regelmäßig ins Stadion gegangen bin, war und bin ich natürlich FCK-Fan durch und durch. Nach der Ausleihe verfolge ich jetzt jedes Spiel, drücke den Jungs die Daumen und hoffe, dass die Saison nach den ersten sieben Spielen mit 13 Punkten weiter so positiv verläuft. Ich denke, es geht auf jeden Fall in die richtige Richtung.

    „Möchte mich beim FCK durchsetzen“


    Treffpunkt Betze: Du bist vom FCK nur verliehen worden, man scheint also an dein Talent zu glauben und dass du es eines Tages in die Profimannschaft schaffen kannst. Wie weit siehst du dich noch von der zweiten Liga entfernt? Was sind deine kurz- und langfristigen Karriereziele und woran musst du dafür noch arbeiten?


    Angelos Stavridis: Natürlich habe ich im letzten Jahr im Training die hohe Qualität in der Mannschaft gemerkt. Es werden viel weniger Fehler gemacht, die Intensität ist sehr, sehr hoch. Ich weiß aber auch, an welchen Stellschrauben ich noch drehen muss, um ganz nach oben zu kommen. Ich glaube auf jeden Fall an mein Talent, aber es gibt noch viele Dinge, die ich verbessern muss, zum Beispiel Basics wie den ersten Kontakt, das Passspiel, die Flankentechnik, die Entscheidungsfindung oder den Zug zum Tor. Daran arbeite ich jeden Tag und habe in Homburg sehr gute Bedingungen, um mich zu verbessern.


    Kurzfristig möchte ich mich hier in Homburg etablieren, möglichst viel Spielpraxis sammeln und den Jungs mit guten Leistungen und im Idealfall vielen Scorerpunkten zu guten Ergebnissen verhelfen. Langfristig möchte ich mich beim FCK definitiv durchsetzen.


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    Diskussionsthema zum Artikel: Wie viel Qualität fehlt im Kader der Roten Teufel?


    Wie viel Qualität fehlt im Kader der Roten Teufel?

    Der Kader des FCK ist zum Start des Trainingslagers noch unfertig und auf einigen Positionen nicht optimal besetzt. Doch wo drückt der Schuh am meisten?


    Inhaltsverzeichnis [VerbergenAnzeigen]

    1. Gesetzter Luthe – oder doch nicht?
    2. Kumm häm, Domme!
    3. Keine weiteren Außenverteidiger zu erwarten
    4. Sechser gesucht
    5. Nichts zu meckern auf dem Flügel
    6. Boyd – und sonst?
    7. Grund zur Zuversicht

    Am Montag startete der 1. FC Kaiserslautern in die Vorbereitung für die neue Saison - mittlerweile ist das Team schon in den USA angekommen, um dort ein Trainingslager absolvieren. Mit an Bord sind einige Nachwuchsspieler, die nun die Gelegenheit haben, sich für höhere Aufgaben zu empfehlen. Es ist jedoch nicht davon auszugehen, dass sich alle nachhaltig für die Zweitligamannschaft empfehlen können. Daher ist es nun umso wichtiger, dass neben Jan Elvedi und Tymoteusz Puchacz weitere Neuzugänge mit Stammplatz-Potenzial verkündet werden können. Dirk Schuster betonte zuletzt, dass außer auf den Außenverteidiger-Positionen noch in jedem Bereich gesucht wird. Doch auf welchen Positionen muss der FCK am dringendsten nachlegen?

    Gesetzter Luthe – oder doch nicht?


    Auf den ersten Blick scheint sich keine Torwartfrage zu stellen: Andreas Luthe hat knapp 100 Bundesliga-Spiele in seiner Vita stehen, mit seiner ruhigen wie gelassenen Art strahlt er viel Sicherheit aus, die zu einer stabilen Defensive beitragen kann. Allerdings will sich der 36-jährige die Tür für einen möglichen letzten großen Wechsel nicht komplett verschließen, außerdem ist er bei einigen Fans ohnehin nicht unumstritten. Mit Avdo Spahic, der in der Vergangenheit meist fehlerfrei spielte, und Julian Krahl, der als junger Torwart in der dritten Liga bereits positiv auffiel, stehen zwei Herausforderer mit den Hufen scharrend bereit. Es könnte also ein spannender Konkurrenzkampf entstehen, was die vorhandene Qualität im Kader auf dieser Position belegt. Daher muss kein weiterer Torwart mehr verpflichtet werden.


    Fazit: Kein Handlungsbedarf.

    Kumm häm, Domme!


    Die Innenverteidiger Boris Tomiak und Kevin Kraus gehen in ihr drittes gemeinsames Jahr auf dem Betzenberg und haben ihr Zweitliga-Niveau bereits unter Beweis gestellt. Mit Jan Elvedi stößt ein weiterer gestandener Innenverteidiger hinzu, der sich im besten Fußballeralter befindet und aufgrund seiner Geschwindigkeit auch bestens geeignet ist, um mit einer höherstehenden Kette für eine solide Konterabsicherung zu sorgen. Wenn auch nicht hinsichtlich des Spielstils, so gleicht er doch in etwa dem Standing, welches Robin Bormuth in der Kaderhierarchie innegehabt haben dürfte. Trotzdem ließ Schuster beim Trainingsstart verlauten, dass hinsichtlich der Personalie Bormuth noch alles offen sei.


    Des Weiteren wird seit Wochen vermehrt über eine Rückkehr des gebürtigen Pfälzers Dominique Heintz spekuliert. Der 29-Jährige hat sich zum Abschluss seiner Leihe bereits in Bochum verabschiedet und seine weitere Zukunft dabei offengelassen. Dass er bei Union Berlin, die nächste Saison in der Champions League antreten, fest eingeplant ist, ist allerdings mehr als fraglich. Daher erscheint eine Heimkehr des Sympathieträgers durchaus realistisch, sollte ein finanzieller Konsens mit allen Beteiligten gefunden werden können.


    Umso enger dürfte es in diesem Falle für Lars Bünning werden, der zuletzt zwar ordentliche Leistungen zeigte, im Laufe der letzten Saison allerdings kaum eine Rolle gespielt hat. Da man sich am Betzenberg aber die Option offenhalten will, dauerhaft mit Dreierkette zu spielen, könnte ein weiterer Innenverteidiger im Kader durchaus sinnvoll sein.


    Fazit: Ein oder zwei Innenverteidiger könnten noch zum Verein stoßen.

    Keine weiteren Außenverteidiger zu erwarten


    Am Montagmittag verkündete der FCK die Leihe von Tymoteusz Puchacz. Der 24-jährige Linksverteidiger wird für ein Jahr von Union Berlin ausgeliehen und soll dem routinierten Hendrick Zuck Konkurrenz machen. Tatsächlich ist zu erwarten, dass der Pole mit Stammplatz-Ansprüchen in die Pfalz kommt, schließlich ist er 12-facher Nationalspieler und hatte laut transfermarkt.de vor 2,5 Jahren noch einen Marktwert von 4 Mio. €. Da Puchacz auch offensive Qualitäten mitbringt, eröffnet er dem Team umso mehr die Möglichkeit, sowohl mit Dreier- als auch mit Viererkette aufzutreten.


    Die rechte Abwehrseite ist ebenso doppelt besetzt. Kapitän Jean Zimmer hat sich in der vergangenen Saison festgespielt, wobei Weltmeister Erik Durm ebenso auf mehr Einsatzzeiten pochen dürfte.


    Fazit: Kein Handlungsbedarf mehr.


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    Sechser gesucht


    Julian Niehues bekannte sich vor wenigen Tagen klar zum FCK, sodass ein Abgang im Grunde auszuschließen ist, ebenso wie bei Marlon Ritter. Im zentralen Mittelfeld kann Philipp Klement, je nach systematischer Ausrichtung, entweder auf der Zehn oder der Acht agieren. Allerdings fehlt dem Team eindeutig ein weiterer Akteur, dessen Stärken eher in der Defensive liegen und der mit Niehues um einen Platz in der Startelf konkurrieren kann. Falls man die kreative Last nicht ausschließlich bei Klement und dem zuletzt verletzungsanfälligen Ritter belassen möchte, ist denkbar, dass noch ein weiterer technisch starker Mittelfeldspieler zum Verein stößt, sofern es der Markt hergibt.


    Fazit: Ein klarer Sechser wird definitiv noch kommen, unter Umständen ein weiterer Achter oder Zehner.

    Nichts zu meckern auf dem Flügel


    Sofern sich keine überraschende Gelegenheit auf dem Transfermarkt auftut, durch welche die Qualität des Kaders deutlich verbessert werden würde, wird der FCK wohl mit den bestehenden Flügelspielern in die Saison gehen. Aaron Opoku wurde zuletzt immer stärker, sodass ihm nächste Saison der große Durchbruch bevorstehen könnte. Kenny Prince Redondo ist mit seiner Geschwindigkeit im Konterspiel sowie mit seiner Lauffreudigkeit im Spiel gegen den Ball enorm wichtig für das System von Dirk Schuster. Philipp Hercher bewies immer wieder seine Torgefährlichkeit, kam allerdings u.a. aufgrund von Mängeln im Kombinationsspiel auf eher wenig Einsatzzeit. Er brennt darauf, dies in der neuen Spielzeit zu ändern. Letztlich stehen mit Ben Zolinski und Daniel Hanslik noch zwei fleißige, flexibel einsetzbare Spieler zur Verfügung, die auch als hängende Spitze agieren können. Ebenso hofft Nachwuchstalent Angelos Stavridis auf weitere Einsätze.


    Fazit: Qualitativ und quantitativ gute Besetzung. Kein Handlungsbedarf.

    Boyd – und sonst?


    Publikumsliebling Terrence Boyd wird auch in der neuen Saison 2023/24 zunächst gesetzt sein – und zwar zurecht: Mit 16 Torbeteiligungen war er in der vergangenen Spielzeit der Top-Scorer des Teams, darüber hinaus ist er in jedem Spiel beinahe permanent als Anspielstation verfügbar. Unklar ist hingegen noch, ob Lex-Tyger Lobinger einen Sprung nach vorne machen und konstant auf Zweitliga-Niveau performen kann. Auf der einen Seite sind in seinem Spiel noch einige technisch Mängel auszumachen, auf der anderen Seite war er bisher alle 147 Minuten direkt an einem Tor beteiligt – ein besserer Wert als der von Konkurrent Boyd. Nichtsdestotrotz ist davon auszugehen, dass Thomas Hengen den Kader mit einem weiteren Angreifer verstärken will, welcher seine Qualitäten bereits noch deutlicher unter Beweis gestellt hat.


    Fazit: Ein neuer Stürmer wird wohl kommen.

    Grund zur Zuversicht


    Unter dem Strich ist also mit vier bis fünf weiteren Neuzugängen zu rechnen – vorausgesetzt, dass kein wichtiger Spieler den Verein überraschend verlässt. Da das Transferfenster noch über zwei Monate geöffnet ist, könnte noch Bewegung in manche Personalien kommen, die aktuell noch gar kein Thema sind. Allerdings darf man aufgrund der vielen guten Transfers, die Thomas Hengen seit seinem Amtsantritt getätigt hat, davon ausgehen, dass der FCK selbst auf unerwartete Abgänge noch sinnvoll reagieren würde.


    Quelle: Treffpunkt Betze


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    Diskussionsthema zum Artikel: Jonjic: „Ich mache das nicht, weil Fußball so schön ist“


    Jonjic: „Ich mache das nicht, weil Fußball so schön ist“

    Drei Fragen, drei Antworten: Antonio Jonjic über die Aussortierung unter Boris Schommers, seine Abrechnung mit dem Profifußball und die Rückkehr in die Heimat.


    Inhaltsverzeichnis [VerbergenAnzeigen]

    1. Überraschende Aussortierung unter Boris Schommers
    2. Als Kind auf viel verzichtet
    3. Die Pfalz ist einfach meine Heimat

    Antonio Jonjic stammt aus der Jugend des 1. FC Kaiserslautern. Auf dem Betzenberg absolvierte der heute 23-Jährige seine ersten Schritte im Profifußball. Seit Oktober 2020 spielt der gebürtige Ludwigshafener, der im Sommer zum SV Wehen Wiesbaden wechseln wird, beim FC Erzgebirge Aue. Dort machte er sowohl sportlich als auch abseits des Platzes mit ungewöhnlich ehrlichen Interviews auf sich aufmerksam.

    Überraschende Aussortierung unter Boris Schommers


    Treffpunkt Betze: Toni, du hast beim FCK in der 3. Liga deine ersten Profiminuten absolviert und vor allem unter Sascha Hildmann viel Einsatzzeit erhalten. Ende 2019 wurdest du dann von Boris Schommers in die U23 geschickt - offiziell mit der Option, jederzeit zurückkehren zu können. Trotzdem bist du danach nie wieder für die erste Mannschaft aufgelaufen. Findest du, dass du damals eine faire Chance bekommen hast oder hattest du eher das Gefühl, aussortiert worden zu sein?


    Antonio Jonjic: Nein, damals habe ich keine faire Chance mehr erhalten, egal ob ich in der zweiten Mannschaft Leistung gebracht habe oder nicht. Diese Option, dass ich wieder in die Profimannschaft zurückkehren könnte, war ein kompletter Alibi-Spruch. Diese Option hat nie bestanden. Ich bin jetzt im Nachhinein aber auch niemandem böse. Es war einfach so, dass es damals bei uns sehr schlecht lief, wir standen in der 3. Liga auf einem Abstiegsplatz. Boris Schommers musste damals dementsprechend irgendetwas verändern und hat sich dafür drei Sündenböcke gesucht. Dabei hat es dann eben Janek Sternberg, Christoph Hemlein und mich getroffen. Ich weiß bis heute nicht warum - aber gut, so ist das eben manchmal im Fußball. Gott sei Dank hat sich für mich alles noch zum Positiven gewendet. Ich bin wie gesagt niemandem böse, vor allem nicht dem Verein, denn der FCK konnte dafür nichts.


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    Als Kind auf viel verzichtet


    Treffpunkt Betze: Im Februar dieses Jahres ging ein Interview von dir viral, in dem du zum Ausdruck gebracht hast, dass du nicht immer Spaß am Fußball hast, sondern den Sport primär ausübst, „weil du musst, weil es dein Job und aktuell auch deine einzige Zukunft“ ist. Wann hast du den Spaß am Fußball verloren? Inwiefern lebst du gerade noch deinen Kindheitstraum vom Fußballprofi oder ist es aktuell nur noch eine zu erfüllende Pflicht, mit der du deinen Lebensunterhalt bestreitest?


    Antonio Jonjic: Ich glaube, dieses Interview ist nicht einfach zu erklären. Ich denke aber, ich spreche damit auch für einige andere Fußballer. Viele haben mir geschrieben: „Super, endlich spricht mal jemand aus, was viele von uns denken.“ Viele Fußballer hatten keine Kindheit und so auch ich nicht. Ich war schon sehr früh im NLZ, mein Tagesablauf damals als 10-Jähriger war folgender: Ich bin früh morgens in die Schule, kam um 15 Uhr nach Hause, habe schnell etwas gegessen, bin dann direkt in den Bus Richtung Hoffenheim gestiegen, habe dort trainiert und war dann erst gegen 22 Uhr wieder zu Hause. Und so war im Grunde jeder Tag. Somit hast du dann einfach keine Kindheit. Du bist nur in der Schule und auf dem Fußballplatz. Du hast keine Freunde, mit denen du irgendetwas unternehmen kannst. Ich war nie auf Kindergeburtstagen oder ähnlichem, da am Wochenende immer ein Spiel oder ein Turnier war. Ich habe faktisch nichts von meiner Kindheit gehabt, es ging immer nur um Leistung, Leistung, Leistung.


    Und zu dem, dass ich gesagt habe, dass Fußball meine einzige Zukunft ist: Ich war einfach nie gut in der Schule, da ich schlicht keine Zeit für Hausaufgaben oder zum Lernen hatte und mich einfach nicht darauf konzentrieren konnte. Ich habe mich nur auf den Fußball konzentriert, sodass aufgrund der schlechten Noten der Fußball tatsächlich meine einzige Zukunft ist. Deswegen mache ich die Scheiße. Deswegen habe ich dieses Interview auch so gegeben, um den Leuten klarzumachen, dass ich das hier nicht aus Spaß mache und nicht, weil Fußball so schön ist. Zuletzt möchte ich noch hinzufügen: So ein Interview entsteht auch einfach dadurch, dass ich in den letzten Jahren gemerkt habe, was für ein dreckiges Geschäft der Fußball ist. Da herrscht so wenig Menschlichkeit, Korrektheit, Loyalität und Gradheit. Ich bin einfach ein ehrlicher Typ, der sagt, was er denkt und viel Wert auf Loyalität legt. Das gibt’s im Fußball einfach viel zu wenig.

    Die Pfalz ist einfach meine Heimat


    Treffpunkt Betze: Nach über 50 Einsätzen verlässt du Aue nun am Saisonende und schließt dich Wehen Wiesbaden an. Welche sportlichen Ziele verbindest du mit diesem Wechsel und welche Rolle hat dabei die Chance auf eine Rückkehr in deine Heimat gespielt?


    Antonio Jonjic: Es gab eigentlich nur zwei Optionen: Entweder ich bleibe in Aue oder ich wechsle zu einem Verein in der Heimat, meiner Mutter zuliebe. Hier in Aue habe ich mich sehr wohlgefühlt, vor allem dank Pavel Dotchev (sein aktueller Trainer, Anm. d. Redaktion). Ich feiere auch die Fans, die haben einen absoluten Dachschaden, aber im positiven Sinne natürlich. Der wichtigste Grund für meinen Wechsel nach Wiesbaden war jedoch, dass ich bei meiner Familie bin. Und sie kommt nun mal aus der Pfalz. Ich weiß gar nicht, wie ich das erklären kann. Alles hier, die Pfalz ist einfach meine Heimat und deswegen fühle ich mich hier sehr verbunden und am wohlsten. Zudem habe ich noch immer mit vielen FCK-Fans Kontakt. Also Liebe geht raus an die Leute.


    Quelle: Treffpunkt Betze


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    Diskussionsthema zum Artikel: Der Betze als Fußball-Paradies


    Der Betze als Fußball-Paradies

    Eine tolle Kulisse, ein großer Fight, Schuster'sche Masterclass und ein verdienter 2:0 Sieg gegen ein Spitzenteam. Doch der gestrige Tag war viel mehr als das.


    Samstagabend, Flutlichtspiel, zwei der größten Traditionsvereine des Landes, ausverkauftes Haus, Live-Übertragung im Free-TV: Der Rahmen für das Fußballfest beim Spiel zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem Hamburger SV hätte nicht großartiger sein können.

    Der FCK untermauert seine Relevanz


    Doch das Spektakel beschränkte sich nicht nur auf das Spiel an sich. Die Fans der Roten Teufel hatten einen Traditionstag ausgerufen, der damit begann, dass sich bereits am Mittag viele tausende Anhängerinnen und Anhänger in der Innenstadt zusammenfanden, um sich auf das Highlight-Spiel der Saison einzustimmen. Es wurde ein großer Fanmarsch zum Stadion organisiert, ebenso wurden in der Stadt Spieltagsplakate aufgehangen, die im selben Retro-Design gestaltet waren wie die historischen Eintrittskarten zum Spiel. Zusätzlich gab es einen vielfach abgesetzten Motto-Schal, der dieselbe Botschaft verkündete, wie die später folgende, gigantische Choreografie: „Ein Verein voller Geschichte und Legenden“. Die Choreo, die sich über zwei Tribünen erstreckte, wurde untermalt von Kommentator-Einspielern aus legendären Lautrer Zeiten. Torwart Andi Luthe betonte nach der Partie, das habe „in der Mannschaft niemanden kalt gelassen“. Das hat im ganzen Stadion wohl niemanden. Es war ein Paradies für jeden Fußballromantiker.

    Der Betze wird wieder gefürchtet


    Der 1. FC Kaiserslautern als gesamter Verein untermauerte an diesem 28. Spieltag wieder einmal, welch großen Mehrwert er dem deutschen Fußball bietet. In den vergangenen 17 Jahren lief der Club lediglich zwei Spielzeiten in der höchsten deutschen Spielklasse auf – und hat trotzdem kaum etwas von seiner Strahlkraft verloren. Dies hängt natürlich auch mit den großen Erfolgen aus dem letzten Jahrtausend zusammen, aber vor allem mit der Treue und der Leidenschaft, die die Anhängerinnen und Anhänger der Roten Teufel ihrem Verein immer noch entgegenbringen. Sie sind es, die den Verein über all die Jahre am Leben erhalten und seinen Mythos nicht haben vergessen lassen. Nach all den harten Jahren in der 3. Liga ernten die FCK-Fans im Moment den Lohn für ihre bedingungslose Treue. Und das haben sie sich auch verdient. Der FCK gilt weit über die Grenzen der Pfalz hinaus immer noch als ein Verein, der – wie man so oft hört – in die Bundesliga gehört. Der gestrige Abend war der Beleg dafür, warum dies immer noch so ist.

    Dirk Schuster Masterclass


    Allerdings sollte dabei nicht unterschlagen werden, dass auch der HSV seinen Anteil an dem Spektakel hatte. Über 5.000 Fans begleiteten ihre Mannschaft trotz des weiten Wegs aus dem hohen Norden in den Südwesten und unterstützen die Spieler lautstark und konstant. Die Partie an sich konnte der Atmosphäre in der ersten Halbzeit nur phasenweise gerecht werden. Die Roten Teufel, die überraschend ohne Sturmtank Terrence Boyd begannen, hatten die Hanseaten derartig gut im Griff, dass diese erst in 43. Minute den ersten Schuss abgeben konnten. Die Hausherren hatten nach etwa 20 Minuten eine gute Gelegenheit durch Nicolas de Preville. Der Franzose zeigte mehrfach seine große technische Qualität sowie seine fantastische Spielintelligenz - womit er andeutete, dass er für diese Liga eigentlich etwas überqualifiziert ist. Kapitän Jean Zimmer fand ebenfalls nur lobende Worte für den Winterneuzugang: „Nicolas tut uns als Mannschaft gut, mit seiner Art die Bälle festzumachen und Eins-gegen-Eins-Duelle für sich zu entscheiden, was ihm vor allem in der ersten Halbzeit sehr häufig gelungen ist.“


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    Im zweiten Spielabschnitt gelang es dem Sportverein kaum, den Druck zu erhöhen. Abgesehen von Muheims Lattenschuss in der 65. Minute konnte sich der Aufstiegsanwärter keine nennenswerte Torgelegenheiten erspielen. Der FCK hingegen startete mit zwei Warnschüssen von Marlon Ritter und einem Distanzkracher von Ben Zolinski gut in die zweiten 45 Minuten. Zolinski, nach seinen vergebenen Großchancen in Braunschweig noch zum Buhmann gemacht, bekam das Vertrauen von Dirk Schuster und rechtfertigte es mit einem starken Auftritt. Schuster bewies im Anschluss ein weiteres Mal ein glückliches Händchen und wechselte mit Boyd sowie mit Aaron Opoku die Siegtorschützen ein. Passend ins Bild des gesamten Abends wurden beide Treffer eher weniger erspielt, sondern ganz typisch betze-like erzwungen.


    Das Spiel war in Summe die Blaupause einer „Dirk Schuster Masterclass“. Dem erfahrenen Trainerfuchs gelang es wieder einmal sein Team so einzustellen, dass es gegen eine herausragende Offensive nur sehr wenig zulässt und selbst zum gegebenen Zeitpunkt zusticht. Chapeau, Herr Schuster!

    50 Punkte sind das Ziel


    Ohne Druck können die Roten Teufel nun in die letzten Partien gehen. Aaron Opoku ließ im Sky-Interview allerdings durchblicken, welches Ziel sich die Mannschaft bis zum Ende der Saison vorgenommen hat. Es sind 50 Punkte. Durchaus realistisch, sieben Punkte aus sechs Spielen sind definitiv machbar. Mit den abstiegsbedrohten Regensburgern wartet nun zwar ein auf dem Papier machbarer Gegner, das verdiente 0:3 im Hinspiel lässt aber daran erinnern, dass es in der 2. Liga keine leichten Spiele gibt. Auch Jean Zimmer ist das bewusst. „Es ist nicht einfach nach so einem Highlight-Spiel, aber da haben wir in der Hinrunde schon den Schuss vor den Bug bekommen und sind jetzt gewarnt.“ Auch wenn es schwierig wird, einen solchen Höhepunkt und einen solch legendären Abend zu toppen, die Lautrer Fans sind mit Sicherheit heiß auf das nächste Highlight, welches ihnen diese Mannschaft präsentieren wird.


    Quelle: Treffpunkt Betze


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    Diskussionsthema zum Artikel: 40 Punkte reichen in Kaiserslautern nicht


    40 Punkte reichen in Kaiserslautern nicht

    Der FCK verliert das Topspiel in Darmstadt verdient mit 0:2 Auch wenn die Tabellensituation immer noch exzellent ist, so sollten die Roten Teufel bald die Kurve bekommen.


    Ein toller Rahmen für ein Zweitliga-Spiel: Ausverkauftes Haus am Böllenfalltor, lautstarke Unterstützung der etwa 1.700 mitgereisten FCK-Fans und eine tolle Choreografie in Gedenken an Fritz Walter.


    Darmstadts Coach Torsten Lieberknecht musste zwar auf seine offensive Stammkraft Mathias Honsak verzichten, konnte allerdings mit Braydon Manu, Phillip Tietz und Filip Stojilkovic trotzdem viel Qualität auf den Platz bringen. Letzterer, im Winter für etwa zwei Millionen Euro zu den Südhessen gewechselt, machte im Spiel des SV Darmstadt gegen den 1. FC Kaiserlautern letztlich den Unterschied aus. Mit seinem Doppelpack entschied er die Partie im Grunde schon vor der Pause. Denn vor allem im zweiten Spielabschnitt waren die Roten Teufel der Abgezocktheit des Tabellenführers nicht gewachsen.

    Darmstadt im Stile einer Spitzenmannschaft


    An sich ist ein 0:2 kein dramatisches Ergebnis bei einer Spitzenmannschaft, welche die beste Defensive der Liga stellt und grundsätzlich große Chancen auf den Aufstieg in die Bundesliga hat. Außerdem war am Samstagabend das Spielglück etwas auf der Seite der Lilien: Der FCK hätte bei Ritters Kopfball in der 24. Minute durchaus in Führung gehen können. Beim ersten Darmstädter Treffer köpfte Stojilkovic Hendrick Zuck auf dessen Kopf, wodurch der Ball unhaltbar abgefälscht wurde. Beim zweiten Tor war der Stürmer ebenfalls im Glück, da ihm der Abpraller nach seiner vergebenen Großchance direkt vor die Füße fiel.


    Ebenso unglücklich war für die Roten Teufel der frühe Ausfall des schnellen Kenny Redondo, den Ben Zolinski leider nicht ersetzen konnte. Generell macht der flexible Zolinski bisher im FCK-Trikot keine wirklich gute Figur - egal ob auf dem Flügel, der Acht oder als hängende Spitze.

    Der Wurm ist drin


    In den letzten Wochen tat sich der FCK überraschenderweise vor allem auf fremden Platz sehr schwer. Aus einem Team, das auswärts nicht zu schlagen war, wurde eine Mannschaft, die vier Spiele in Folge zu null verloren hat. Dabei war keine dieser Niederlagen wirklich unverdient. Die Lautrer wirken gegenwärtig offensiv merkwürdig zahnlos. Es fehlt vor allem das Gefühl, Spiele drehen zu können. Einzelspieler wie Marlon Ritter laufen ihrer Form seit Wochen hinterher und können auf diesem Niveau aktuell nicht den entscheidenden Unterschied ausmachen. Der technisch beste Spieler des Kaders, Philipp Klement, bringt zwar Struktur ins Spiel, sorgt allerdings zu selten für Torgefahr in Form von Abschlüssen oder Torschussvorlagen.


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    Ein mentales Problem sieht Trainer Dirk Schuster indes nicht: „Wir haben kein Kopfproblem. Es hat eher damit zu tun, dass wir in der Rückrunde von unseren Gegnern anders wahrgenommen werden.“ In der Tat scheinen viele Gegner mittlerweile besser auf die Spielweise der Roten Teufel eingestellt zu sein und nehmen die Duelle wohl auch etwas ernster als noch in der Hinrunde. Allerdings zeigte Schuster auch hier bereits einen Weg auf, mit dem man wieder auf die Erfolgsspur zurückfinden kann: „Wir haben nicht die allerbesten Fußballer. Wir müssen fighten und uns die Punkte erkämpfen.“


    Der Einsatz war dem Team in Darmstadt freilich nicht abzusprechen, jedoch konnten nur 44% der Zweikämpfe gewonnen werden. Es liegt nicht zwingend am größeren Willen, Zweikämpfe zu führen und vor allem zu gewinnen, sondern teilweise auch an der Fähigkeit dazu. Trotzdem hat die Mannschaft bereits gezeigt, dass sie es besser kann, wenn sie am Leistungslimit spielt.

    Keine Unruhe aufkommen lassen


    Die Länderspielpause muss genutzt werden, um sich zu sammeln und um sich auf eine ausführliche Fehlersuche zu begeben. Denn die Gefahr der großen Unruhe steigt mit jedem nicht gewonnen Spiel weiter an - auch im Hinblick auf die nächste Saison.


    Aktuell wäre es völliger Humbug, über Dirk Schusters Position zu diskutieren. Allerdings sollte es auch in seinem Interesse sein, möglichst auf 50 Punkte zu kommen, um unbeschadet in die neue Saison gehen zu können. Würde man die Spielzeit beispielweise mit etwa 45 Punkten beenden, wäre es grundlegend immer noch eine für einen Aufsteiger großartige Saison. Andererseits hätte man dann auch aus den letzten 15 Spielen der Saison nur zehn Punkte geholt. Unabhängig davon, ob berechtigt oder nicht: Damit wäre Unruhe vorprogrammiert. Es war schon oft kontraproduktiv für den Verein, mit einem angezählten Trainerteam in eine neue Saison zu gehen, da die Unruhe im Lautrer Umfeld schnell auf die Führungsetage überschwappen kann. Gerade deshalb ist ein ruhiger und positiver Saisonabschluss enorm wichtig für alle Beteiligten.


    Die nächsten Aufgaben werden unter anderem mit Spielen gegen die Aufstiegskandidaten aus Heidenheim und Hamburg nicht einfacher. Dennoch sollte es möglich sein, aus den letzten neun Spielen noch rund elf Punkte zu holen. Ansonsten würde am Ende zwar eine super Saison eines Aufsteigers stehen, allerdings auch ein merklicher Negativtrend, den man ungern mit in die Sommerpause nehmen möchte.


    Quelle: Treffpunkt Betze


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    Diskussionsthema zum Artikel: Kopf hoch FCK: Noch immer 15 Punkte Vorsprung!


    Kopf hoch FCK: Noch immer 15 Punkte Vorsprung!

    Der FCK verliert das Spitzenspiel in Paderborn knapp mit 0:1. Trotz der zweiten Pleite in Folge sollten sich manche Fans allerdings nochmals bewusst machen, wo der Verein herkommt.


    Der 1. FC Kaiserslautern hat zum zweiten Mal in Folge auswärts mit 0:1 verloren und damit seinen Höhenflug nach fünf Siegen aus fünf Spielen endgültig beendet. Bei einer Betrachtung der Gesamtsituation wird allerdings schnell klar, dass das kein Beinbruch ist – noch nicht einmal ein blauer Fleck.

    Der FCK auf Augenhöhe mit den Spitzenteams


    FCK-Trainer Dirk Schuster war mit dem Auftritt seiner Mannschaft beim FC St. Pauli nicht zufrieden und nahm entsprechend am Freitagabend beim SC Paderborn fünf Änderungen in der Startaufstellung vor. Hendrick Zuck kehrte nach leichter Verletzung ebenso in die erste Elf zurück wie Marlon Ritter und Philipp Klement. Außerdem durften der zuvor gesperrte Boris Tomiak und der gefühlte Winterneuzugang Ben Zolinski mitwirken. Die taktische Herangehensweise war ähnlich abwartend wie schon so oft in dieser Spielzeit. Ttrotzdem kamen die Roten Teufel über das gesamte Spiel verteilt zu einigen guten Gelegenheiten. Da es gegen die beste Offensive der Liga kaum möglich ist, gar nichts zuzulassen, stand unter dem Strich ein ziemliches Chancengleichgewicht. Letztlich war das glücklichere Ende für die Hausherren Jannis Heuers Sonntagsschuss zu verdanken. Stichwort Glück: Mit etwas mehr davon hätte Terrence Boyd kurz vor dem Führungstreffer des SCP den Ball nicht an die Latte gesetzt oder der US-Amerikaner und Philipp Hercher hätten sich in der Nachspielzeit nicht gegenseitig beim Kopfballversuch behindert. Aber sei’s drum: Der FCK agierte gegen ein Spitzenteam mit Aufstiegsambitionen wieder einmal auf Augenhöhe und lieferte eine Leistung, die keineswegs besorgniserregend ist.

    Ergreifende Szenen nach dem Abpfiff


    Vor Ort konnte die Mannschaft erneut auf einen tollen Support seiner Anhängerinnen und Anhänger bauen. Knapp 3.000 Fans begleiteten das Team an einem kühlen, regnerischen Freitag nach Ostwestfalen. Dabei kam allerdings nur selten die gewohnte ausgelassene Stimmung auf, was vielleicht auch schlicht an dem Rahmen liegt, den die Paderborner Blechschüssel bietet. Emotionale Unterstützung gab es sowohl vor dem Spiel als auch nach Schlusspfiff für Lex-Tyger Lobinger, dessen Vater Tim am Vortag im Alter von nur 50 Jahren verstorben war. Der junge Stürmer war überraschend ohne Kaderplatz mit nach Paderborn nachgereist, um seine Kollegen in der Kabine zu unterstützen. „Dass Tyger heute dabei war, war unfassbar von ihm. Das rechnet ihm jeder in der Mannschaft hoch an. Schade, dass wir ihm heute nicht den Sieg schenken konnten“, äußerte FCK-Kapitän Jean Zimmer wenige Augenblicke nach Abpfiff. Das Erscheinen Lobingers war ein weiterer Beweis für den großen Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft und kann das Team noch weiter zusammenschweißen.


    Wir, das Redaktionsteam von Treffpunkt Betze, sprechen Tyger unser herzliches Beileid aus und wünschen ihm sowie seiner Familie für die kommende Zeit viel Kraft.


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    Unruhe ist unangebracht


    Auch wenn solche Ereignisse Endstände und Spielverläufe in den Hintergrund rücken lassen, ist ein kurzer Blick auf die sportliche Situation dennoch von Bedeutung. Je nach Ausgang der anderen Partien am 21. Spieltag könnte der Abstand auf Rang drei bis auf fünf Punkte anwachsen und der FCK auf Platz sechs abrutschen. Nach der zweiten Pleite in Serie sind die Roten Teufel wieder ein Stück weit in der Normalität und Realität angekommen. Allerdings bekommt man bei einem Blick in die Kommentarspalten der verschiedenen Social-Media-Kanäle rund um den FCK schnell den Eindruck, dass es viel schlechter um den Verein bestellt wäre.


    Vom Aufstieg in die Bundesliga zu träumen, ist zwar absolut erlaubt und es macht Freude, sich gedanklich in diesem Szenario zu verlieren. Allerdings darf daraus keine gesteigerte Erwartungshaltung resultieren. Ebenso ist es absolut nachvollziehbar, dass nach einer Niederlage eine gewisse Enttäuschung herrscht und die Stimmung emotional aufgeladen ist. Ebenso ist Kritik erlaubt. An einzelnen Spielern und deren Leistung, an der taktischen Grundausrichtung und den Auswechslungen des Trainers. Wichtig ist dabei aber der Rahmen, der innerhalb einer Meinungsäußerung gesetzt ist. Entspringt aus den Kommentaren ein negativer Tenor, der völlig überzogen Grundsätzliches wie die Position des Trainers oder die des besten Torjägers im Lautrer Trikot in Frage stellt, ist die Formulierung wohl zu drastisch gewählt, da sie die Rahmenbedingungen des Vereins und den Gesamtkontext der Saison in diesem Moment außen vorlässt.

    FCK noch kein etablierter Zweitligist


    Eines sollte nicht vergessen werden. Der FCK ist immer noch ein Aufsteiger. Die Roten Teufel sind mit dem drittniedrigsten Marktwert der zweiten Bundesliga immer noch ein Außenseiter in dieser Spielklasse. Der FCK ist noch kein etablierter Zweitligist. Und trotzdem sind die Lautrer immer noch in der Top sechs vertreten und haben mit 35 Punkten das Saisonziel, den Klassenerhalt, schon so gut wie erreicht.


    Dies sollte die Fangemeinschaft des Vereins immer im Hinterkopf behalten. Und auch wenn die überkritischen Stimmen wohl nicht die Mehrheit darstellen, so sind sie oft eine umso lautere Minderheitsmeinung, die einen gewaltigen Einfluss auf die Stimmung rund um den Verein haben kann. Für den restlichen Saisonverlauf gilt: Sofern es das Team schafft, nicht mehr in den Abstiegskampf zu geraten, darf keine Unruhe entstehen. Es sind weiterhin 15 Punkte Vorsprung!


    Quelle: Treffpunkt Betze


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    Diskussionsthema zum Artikel: Alex Winkler: „Habe vorgelebt, dass Lautrer niemals aufgeben!“


    Alex Winkler: „Habe vorgelebt, dass Lautrer niemals aufgeben!“

    Drei Fragen, drei Antworten: Im heutigen Dreierpack spricht der ehemalige Lautrer Alex Winkler über seine beiden Jahre in der Pfalz und die darauffolgende Zeit der Vereinslosigkeit.


    Alexander Winkler ist in der 3. Liga durchaus ein bekanntes Gesicht. Weit über 100 Mal schnürte er bereits die Schuhe in Deutschlands dritthöchster Spielklasse. Nach in Summe neun Jahren bei der SpVgg Unterhaching wechselte er im Sommer 2020 an den Betzenberg. Das Ziel war klar: Der Aufstieg sollte gelingen. Nach einer katastrophalen ersten Saison gelang dies schließlich im vergangenen Mai. Im Anschluss wurde dem bodenständigen Verteidiger allerdings kein neuer Vertrag angeboten.

    Höhen und Tiefen in Kaiserslautern


    Treffpunkt Betze: Alex, insgesamt hattest du in deinen zwei Jahren beim 1. FC Kaiserslautern sehr wechselhafte Zeiten - sowohl du persönlich als auch das Team haben sportlich extreme Höhen und Tiefen erlebt. Nach der desaströsen Spielzeit 2020/2021 warst du vor Beginn der Aufstiegssaison im Grunde schon aussortiert, hast phasenweise nicht mehr mit dem Team trainieren dürfen. Trotzdem bist du geblieben und hast dir sogar einen Stammplatz erkämpft. Wie blickst du insgesamt auf die Zeit in Kaiserslautern zurück?


    Alexander Winkler: Ich glaube, dass die Zeit in Kaiserslautern ein bisschen meine ganze Karriere widerspiegelt, mit allen Höhen und Tiefen. Ich bin oft hingefallen, aber dann immer wieder aufgestanden. Dieses „Lautrer geben niemals auf“ habe ich vorgelebt und gezeigt, dass das bei mir nicht nur irgendein Slogan ist, sondern wirklich von innen herauskommt. Am Ende war der Aufstieg natürlich ein absoluter Höhepunkt, mit dem ich auch ein großes persönliches Ziel erreicht habe. Ich hatte mich, bevor ich zum FCK gekommen bin, sehr viel informiert und viele Videos von der Westkurve oder Fan-Märschen angeschaut. Da habe ich gesehen, wie die Fans im Tunnel vor dem Betzenberg „Wir wollen wieder in die erste Liga!“ gerufen haben. Das hat sich bei mir so verankert, dass ich mir gesagt habe: Wenn wir wirklich aufsteigen, werde ich das selbst anstimmen! Dieses Vorhaben habe ich dann auch bei der Aufstiegsfeier in die Tat umsetzen können, sodass sich für mich noch dieser kleine Wunsch erfüllt und sich insgesamt ein Kreis geschlossen hat.

    „Identifikation spielt eine große Rolle“


    Treffpunkt Betze: Im Sommer konntest du dann aber keinen neuen Verein finden und warst ein halbes Jahr lang vereinslos, bis du nun beim Halleschen FC unterschrieben hast. Wie kam es zu dieser längeren Pause und wieso kam ein Engagement bei der SV Elversberg, bei der du dich fitgehalten hast, nicht zustande?


    Alexander Winkler: Es gab natürlich Gespräche mit verschiedenen Vereinen, aber nichts, was mich zu 100% überzeugt hat. Ich bin so ein Mensch, der dann lieber auf das Richtige wartet, anstatt etwas nur halbherzig zu machen. Bei mir spielt das Thema „Identifikation“ eine große Rolle. In diesem Fall kann ich mich mit der Aufgabe in Halle sehr gut identifizieren und freue mich sehr, dass das geklappt hat.


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    In Elversberg war das zuvor von Anfang so kommuniziert worden, dass ich mich lediglich dort fit halte. Insofern war das kein Thema für mich. Ich bin Elversberg aber sehr dankbar, dass das funktioniert hat und ich über einen langen Zeitraum trotz Vereinslosigkeit Mannschaftstraining hatte. Ich habe jetzt aber in Halle eine gute Aufgabe, auf die ich mich sehr freue. Der Trainer, André Meyer*, hat mich direkt kontaktiert und mir erzählt, was für eine Art Fußball er spielen lassen möchte. Er sieht mich als Abwehrchef, was genau dem entspricht, was ich sportlich gesucht habe.

    Teamerfolg steht über allem


    Treffpunkt Betze: In Halle hast du nun bis Sommer 2024 unterschrieben. Was sind dort deine kurz- und mittelfristigen Ziele, sowohl als mit dem Team als auch für dich persönlich?


    Alexander Winkler: Kurzfristig ist für mich extrem wichtig, einfach wieder zu spielen, da ich jetzt ja ein halbes Jahr raus war. Da fehlt mir gerade etwas die Spielpraxis, aber ich glaube, dass ich das mit meiner Erfahrung wettmachen kann. Es hat im ersten Spiel in Essen schon gut funktioniert und ich denke, dass ich Spiel für Spiel immer etwas besser werde und der Mannschaft helfen kann. Das sportliche Ziel für das Team ist natürlich erstmal, in dieser Saison die Liga zu halten und dafür möglichst schnell die entsprechenden Punkte zu holen. Die nächste Saison ist Stand jetzt noch Zukunftsmusik und zweitrangig. Aber natürlich haben wir uns gemeinsam mit dem Verein vorgenommen, dass es deutlich besser läuft als in dieser Spielzeit - vor allem, dass man mit dem Abstieg nichts zu tun hat.


    Auch ich persönlich möchte sportlich den nächsten Schritt gehen. Die Rolle hinten in der Dreierkette in der Mitte gefällt mir sehr gut, das habe ich in Unterhaching auch schon gespielt. Beim FCK war ich meistens eher links aufgestellt mit Krausi im Zentrum und Boris rechts. Ich würde aber behaupten, die Position in der Mitte der Dreierkette liegt mir am meisten, so dass ich der Mannschaft von dort aus am besten helfen kann. Grundsätzlich ordne ich aber immer alles dem Erfolg der Mannschaft unter und spiele natürlich dort wo mich der Trainer aufstellt und ich gebraucht werde.


    Quelle: Treffpunkt Betze


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    * Das Interview wurde am 20. Januar geführt wurde und somit vor den letzten beiden Niederlagen des HFC sowie vor der Entlassung von André Meyer.

    Diskussionsthema zum Artikel: Streitpunkt Pyrotechnik: Die Kurve muss brennen – aber sicher!


    Streitpunkt Pyrotechnik: Die Kurve muss brennen – aber sicher!

    Pyrotechnik sieht beeindruckend aus, ist jedoch nicht ungefährlich und kostet den FCK deftige Strafen. Im Streit prallen Welten aufeinander. Welchen Standpunkt vertreten dabei Betze-Fans?


    Am 06. Januar wurde der 1. FC Kaiserslautern wieder einmal zu einer Geldstrafe verurteilt: 20.400 Euro musste der FCK für die vielen beim Auswärtsspiel im Hamburg gezündeten Feuerwerkskörper blechen. Nur wenige Tage später folgte eine weitere Geldstrafe in Höhe von 34.000 Euro. Sanktioniert wurde der Einsatz von Rauchtöpfen, bengalischen Feuern und pyrotechnischen Gegenständen. Es wird gewiss nicht die letzte Sanktion dieser Art bleiben. Gleichzeitig erinnern Bilder wie beim Derby gegen den KSC, als nahezu die gesamte Westkurve rot leuchtete, an das legendäre 3:1 gegen den FC Barcelona aus dem Jahr 1991.


    Doch Pyrotechnik polarisiert. Wie geht der Verein mit den bengalischen Feuern um? Und wie blicken die Fans der Roten Teufel auf die Thematik? Treffpunkt Betze Redakteur Thomas nimmt eine Bestandsaufnahme vor und begibt sich auf Kompromisssuche.

    Pyrotechnik: Eine ewige Debatte


    Es gibt wenige Themen, die sich so konstant in den Debatten rund um Fußballspiele erhalten wie Pyrotechnik. Medien kritisieren diese zwar sehr häufig als verboten und gefährlich, werben dann allerdings gerne mit den Aufnahmen glühender Kurven, um die Einschaltquoten für das nächste Topspiel zu erhöhen. Diese Doppelmoral steht symbolisch für das Dilemma, in dem sich auch viele Fußballfans befinden: Potenzielle Gesundheitsgefährdung vs. tolle Choreografien und verbesserte Stimmung.


    Wichtig ist bei diesem Themenkomplex eine saubere begriffliche Trennung, deshalb sei vorangeschoben: Pyrotechnik ist grundsätzlich zwar ein Überbegriff für alle möglichen Feuerwerksgegenstände. Im Laufe dieses Artikels wird der Begriff – wie im Fußball häufig praktiziert – lediglich synonym für Objekte mit Licht- und Nebelwirkungen (auch: bengalische Feuer) verwendet und damit gezielt von Raketen und Böllern abgegrenzt.

    Mehrheit der befragten FCK-Fans befürwortet Pyro-Shows


    Um einen umfassenderen Überblick darüber zu bekommen, wie das Meinungsbild der FCK-Fans zum Thema Pyrotechnik ausfällt, führte Treffpunkt Betze eine Umfrage durch, an der sich rund 1500 Personen beteiligten. Der Tenor scheint hierbei zunächst recht eindeutig zu sein: 82% (1.171 Stimmen) sprechen sich grundsätzlich für den Einsatz von Pyrotechnik aus. Etwas ausgeglichener fällt das Resultat aus, wenn man die Befragten nach soziodemografischen Merkmalen unterscheidet. Unter den Männern sind nur 17% (199 von insgesamt 1206 befragten Männern) prinzipiell dagegen, bei den Frauen hingegen 28% (63 von ingesamt 222 befragten Frauen). Zusätzlich fällt auf, dass Fans, die Spiele primär im Stadion (9% gegen Pyrotechnik) und Fans, die Spiele primär im TV verfolgen, (52% gegen Pyrotechnik) sehr unterschiedlich auf das Thema blicken. Dies könnte damit zusammenhängen, dass Fans vor Ort die Wirkung von Pyrotechnik auf die Stimmung anders wahrnehmen als der Fan auf der heimischen Couch. Und es könnte damit zusammenhängen, dass vor dem Fernsehgerät eher das Spiel und weniger die Stimmung eine Rolle spielt - und damit gleichzeitig die Argumente gegen Pyrotechnik in den Vordergrund treten.


    Besonders deutlich werden die Unterschiede außerdem bei einer altersbasierten Differenzierung: Befragte, die jünger als 45 Jahre sind, sprechen sich nur zu 12% (131 Stimmen) gegen Pyrotechnik aus. Bei den Fans, die mindestens 45 Jahre auf dem Buckel haben, sind es hingegen 42% (130 Stimmen) - ab einem Alter von 55 Jahren sogar 55% (76 Stimmen). Gut möglich, dass genau diese Alterskohorte in den 80er und 90er Jahren dies noch etwas anders gesehen hat.

    Bedeutung und Symbolik von Pyrotechnik


    Damals waren die Fans des 1. FC Kaiserslautern in einer Vorreiterrolle, denn brennende Kurven kannte man zu dieser Zeit primär aus Italien. Aus jener Zeit stammt der weit über Stadtgrenzen hinaus bekannte Slogan: „Der Betze brennt“. Und wäre der Betze noch immer der Betze, wenn er nicht mehr brennen würde? Eine Unterdrückung der Pyrotechnik gefährdet den Erhalt einer langen Tradition, welche vielen Stadionbesuchern und Stadionbesucherinnen einen großen emotionalen Mehrwert bietet. Doch heutzutage wird der Einsatz von Pyrotechnik in Fußball-Deutschland durchaus kritischer gesehen. Während man beim FCK die Strafen meist noch sehr kleinlaut akzeptiert und nicht zuletzt aufgrund der Historie der Pyrotechnik wahrscheinlich nicht gänzlich abgeneigt ist, distanzieren sich manche Vereine wie der SC Paderborn ausdrücklich von solchen Aktionen und rufen sogar dazu auf, bei der Suche nach den Tätern mitzuhelfen.


    Wie bereits angedeutet lässt sich aus den Umfrageergebnissen ein möglicher Generationenkonflikt ableiten. Auch wenn es bengalische Feuer auf dem Betze bereits vor den ersten Ultra-Bewegungen gab, hat sich der Einsatz trotzdem schnell zu einem Teil der Ultra-Kultur entwickelt – und somit ebenso zum Teil einer Jugendkultur. Spektakuläre Pyro-Aktionen bringen in der Ultra-Szene viel Respekt ein. Zum einen durch das martialische Bild, das geschaffen wird - zum anderen auch vielleicht gerade deshalb, weil Pyrotechnik verboten ist und somit auch etwas Rebellisches mit sich bringt. Rebelliert wird dabei auch sinnbildlich gegen die immer weiter voranschreitende Kommerzialisierung des Fußballs und den DFB als Treiber dieser Entwicklung, in dessen Wertevorstellungen von einem familienfreundlichen Image derartige Aktionen nicht passen.


    Der Journalist Nico Heymer bezeichnet in einem Beitrag aus der ZDF-Dokureihe „frontal“ Pyrotechnik als ein „Symbol für Emotion und Tradition sowie den echten, ehrlichen Fußball“. Dies deckt sich mit den in der Umfrage von FCK-Fans genannten Argumenten: Der enge Zusammenhang von Pyrotechnik mit der Fankultur, die schöne Optik der Choreografien sowie der Einfluss auf die Stimmung in der Kurve rechtfertigen ihrer Meinung nach das Abbrennen der Fackeln. In vielen anderen Medien hingegen dienen die Video-Aufnahmen eher als Symbol für Hooliganismus und Krawall, obwohl vor allem ersteres damit nicht viel zu tun hat.


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    Pyrotechnik ist nicht ungefährlich


    Eines lässt sich allerdings definitiv nicht leugnen: Pyrotechnik ist – bei unsachgemäßem Gebrauch – gesundheitsgefährdend. Die Fackeln werden in ihrem Inneren bis zum 2000⁰C heiß und können daher heftige Verbrennungen verursachen. Zur Wahrheit gehört aber, dass solch schwere Unfälle äußerst selten sind. Laut der Zentralen Informationsstelle Polizeieinsätze (ZIS) besuchten in der Saison 2021/2022 in den drei deutschen Profiligen etwa 12 Millionen Menschen die verschiedenen Stadien, wobei lediglich 31 Personen durch Pyrotechnik verletzt wurden. Ein Anteil von 0,00026%. Die absolute Zahl ist nicht zu verharmlosen. Dennoch sollten weiterhin alle Bemühungen unternommen werden, damit diese Zahl weiter sinkt. Nichtsdestotrotz ist Fakt, dass schwere Verletzungen eine extreme Seltenheit darstellen. Solange die Bengalos in der Kurve bleiben, nicht im Familienblock gezündet oder auf das Spielfeld geworfen werden, ist eine Gefährdung anderer - im Sinne von Verbrennungen - oder des „Familienpublikums“, welches der primären Zielgruppe des Deutschen Fußball Bundes entspricht, eher ausgeschlossen. Reizungen von Augen, Nasenschleimhäuten oder Atemwegen ist hier explizit nicht inbegriffen. Dieses Risiko bleibt per se vorhanden und ist nicht von der Hand zu weisen.

    Strafenmodell ohne Wirkung


    Dennoch ergibt sich aus der Umfrage, dass die potenzielle Gesundheitsgefährdung gar nicht das Hauptargument der Pyro-Gegnerinnen und -gegner ist. Es sind vielmehr die hohen Strafen, die der Verein an den DFB überweisen muss. In der abgelaufenen Spielzeit waren das – trotz teilweise noch vorhandener Zuschauerbeschränkungen – etwa 3 Millionen Euro, die der DFB bei den Vereinen eingetrieben hat. Die Meinung von 70% der Befürworterinnen und Befürworter aus der Umfrage beeinflussen diese Sanktionen allerdings überhaupt nicht. Die Art der Bestrafung ist ohnehin auch juristisch zu hinterfragen, da ein ganzer Verein für das Handeln einzelner Personen bestraft wird. Der Bundesgerichtshof wertet die Geldstrafen allerdings gar nicht als Bußgelder für bereits geschehene Taten, sondern als reine Präventivmaßnahmen – und das, obwohl sich die Höhe der Strafe immer konkret aus bereits abgebrannten Fackeln aufsummiert. Das klingt von außen betrachtet zumindest wie ein Widerspruch.


    Des Weiteren dienen die Sanktionen teilweise gar nicht als Abschreckung, sondern vielmehr als Motivation. Der Dresdner Philipp Winskowski kam in seiner Doktorarbeit zum Thema „Geldstrafen für Pyrotechnik“ nach einigen Gesprächen mit Vertretern aktiver Fanszenen zu der Erkenntnis, dass manche sogar „gerne Randalemeister werden wollen“ und gegen Ende einer Saison gezielt gegen die Regeln verstoßen, um andere Fanszenen in der Strafen-Tabelle noch zu überholen. Die Sinnfreiheit dieser Motivation mal außen vor, zeigt dieses Beispiel doch umso mehr auf, dass die Abschreckungsversuche der Verbände ins Leere gehen und teilweise sogar kontraproduktiv sind.


    Eine Reduzierung der Strafen für den Verein wäre zwar ein guter Schritt, um manche kritische Stimmen zu überzeugen, allerdings ein ebenso unwahrscheinlicher. Zudem ist in diesem Kontext der positive Marketing- bzw. Image-Effekt, den tolle Pyro-Shows für einen Verein haben, nicht zu unterschätzen. Bilder der Pyro-Choreografien sehen spektakulär aus, werden daher vor allem in den sozialen Medien schnell und weit verbreitet und ziehen somit viel Aufmerksamkeit auf den Verein. Tatsächlich ist nicht auszuschließen, dass dieser Effekt den finanziellen Aufwand, der durch Geldstrafen entsteht, überwiegt, da solche Aktionen zu mehr Begeisterung für den Verein und somit indirekt bspw. zu mehr Fanartikel- oder Ticket-Verkäufen führen können. Nähere Untersuchungen dazu gibt es allerdings nicht.

    Kompromisssuche


    Ob man es gut findet oder nicht: Pyrotechnik ist seit vielen Jahren Teil der Fußballkultur und wird auch nicht mehr verschwinden, da der DFB und auch die Polizei mit ihrem Latein am Ende zu sein scheinen. Die hohen Geldstrafen halten die Fans nicht vom Zündeln ab. Direkte Festnahmen der Täter im Block sind praktisch nicht umsetzbar, da sie schnell zu einer Massenpanik führen können. Diese ist natürlich unbedingt zu vermeiden, wenn mitten im Block extrem heiße Fackeln brennen. Das Filmen der Blöcke wird hingegen teilweise bereits praktiziert, aber auch hier finden Fans Wege, eine eindeutige Identifikation ihrer Person zu umgehen.


    Umso wichtiger ist es, bessere Rahmenbedingungen zu schaffen. Nur wenn man Pyrotechnik als Bestandteil der Fußball- und Fankultur akzeptiert, ist es möglich, konstruktiv an einer nachhaltigen Lösung zu arbeiten. Dazu gehört allerdings ebenso eine Zusage der Ultra-Gruppen, zukünftig auf das Zünden von Böllern oder das Abschießen von Raketen zu verzichten, da letztere in der Vergangenheit teilweise sogar gezielt als Waffe eingesetzt wurden. Solche Aktionen sind nicht nur asozial und äußerst gefährlich, sie schaden ebenso der Debatte um eine mögliche Legalisierung schöner und Pyrotechnik enthaltender Choreografien. 2010 hatte ein Bündnis der größten Ultra-Gruppen Deutschlands in Gesprächen mit den Verbänden genau diesen Kompromissvorschlag eingebracht - unter der Prämisse, dass von der Gegenseite Zugeständnisse für bengalische Feuer gemacht werden würden. DFL und DFB brachen die Gespräche allerdings ab, schlossen ein legales Abbrennen der Fackeln kategorisch aus und blockieren damit bis heute die Lösung des Konflikts. Die Verbände müssen endlich einen Schritt auf die Fanszenen zugehen, beispielsweise mit einer Duldung von Pyrotechnik in bestimmten und klar definierten Zonen des Fanblocks. So könnte gewährleistet werden, dass die Kurve auch in Zukunft brennt – und das noch sicherer als bisher.


    Quelle: Treffpunkt Betze