Diskussionsthema zum Artikel: Roundhouse-Kick: Freier Fall
Roundhouse-Kick: Freier Fall
Heute im Roundhouse-Kick: Ursachenforschung mit neuen Blickwinkeln, ein Wettbewerb verkommt zur Nebensache, Verstärkung in der Fanbetreuung und ein zweifelhafter Wahlerfolg.
Hashtag der Woche: #abstiegsangst. Der SC Paderborn schien zur rechten Zeit seine Visitenkarte auf dem Betzenberg abzugeben. Zumindest dachte man das bis kurz nach halb zehn am Samstagabend. Dann begann die zweite Halbzeit und das Unheil nahm seinen Lauf. Dimitrios Grammozis zog seiner Mannschaft mit einem völlig unnötigen Dreifachwechsel kurz nach Wiederanpfiff selbst den Stecker und musste fortan mit ansehen, wie die bis dahin völlig überforderten Ostwestfalen das Spiel mehr und mehr in den Griff bekamen und schließlich einen 2:1-Auswärtserfolg auf dem Betzenberg feiern konnten. Was folgte, war eine extrem aufgeheizte Stimmung auf den Rängen und die üblichen Durchhalteparolen der Verantwortlichen. Zustände, die man so schnell nicht wieder erleben wollte. Alles was rund um den Betzenberg und in der letzten Woche sonst noch wichtig war - hier in unserem Wochen-Rückblick.
1. Falscher Mann am falschen Ort?
Auch der Kicker beleuchtet, wie viele andere Medien in diesen Tagen, die Misere des FCK. Dabei rückt mit Enis Hajri ein Name in den Mittelpunkt der Kritik, der bisher fast völlig unbeachtet blieb. Ursprünglich als Entlastung für Thomas Hengen gedacht, entpuppt sich die Verpflichtung des Ex-Profis als Technischer Direktor inzwischen wohl als erste Fehlbesetzung von Don Hengen, die eine ganze Reihe unglücklicher Entwicklungen nach sich zog. So ist von einer erheblichen Selbstüberzeugung die Rede, der nicht nur Dirk Schuster und Sascha Franz zum Opfer fielen, sondern auch das bisher gut funktionierende Kollektiv der Roten Teufel scheint unter der Verantwortung des Deutsch-Tunesiers schwer zu leiden. Wenn dem so ist, sollte diese Entscheidung dringend korrigiert werden.
Seit Hajris Ankunft: FCK-Boss Hengen ist vom Kurs abgekommen
2. Saarbrücken oder Gladbach? Hauptsache Berlin!
Bei aller Abstiegsangst geht der Erfolg im DFB-Pokal fast ein wenig unter. Zwar würde wohl jeder den vorzeitigen Klassenerhalt gegen die Halbfinalteilnahme eintauschen, doch ein Wunschkonzert ist das nicht. Und so folgte der Ernüchterung gegen Paderborn die Auslosung der Vorschlussrunde, die den Roten Teufeln ein durchaus attraktives Los bescherte. Anfang April trifft der FCK auf den Sieger der Viertelfinal-Paarung zwischen dem 1. FC Saarbrücken und Borussia Mönchengladbach, die - Sonnenschein im Saarland vorausgesetzt - am 12. März im Ludwigsbad, äh Ludwigspark, nachgeholt wird. Setzt sich der Drittligist durch, muss der FCK auswärts ran, gewinnt Borussia Mönchengladbach, wartet auf die Roten Teufel ein Heimspiel.
FCK im DFB-Pokalhalbfinale gegen Saarbrücken oder M’gladbach
//
Möchtest du dazu beitragen, dass Treffpunkt Betze weiterhin unabhängig und werbefrei bleibt? Werde jetzt Supporter-Mitglied und unterstütze uns dabei, noch mehr großartige Inhalte über den FCK zu produzieren und zu teilen.
3. Ein neuer Mann für alle Fälle
Marcel Sander verstärkt das Team der Fanbeauftragten des 1. FC Kaiserslautern. Der 29-Jährige ist künftig neben Clara Liell und Katharina Günther hauptamtlicher Ansprechpartner für die FCK-Fans und steht den Anhängern gemeinsam mit seinen Kolleginnen unter der Woche sowie bei den Heim- und Auswärtsspielen der Männer in Rot für ihre Anliegen zur Verfügung. An den Spieltagen sind zudem Guido Marklofsky und Erich Huber, der sich um die Belange der Fans mit Behinderung kümmert, vor Ort. Es gibt sicher bessere Zeitpunkte, um in die Fanbetreuung einzusteigen, aber gerade deshalb wünschen wir Marcel besonders viel Geschick und Durchhaltevermögen bei seiner neuen Aufgabe.
Marcel Sander ist neuer Fanbeauftragter
4. Protestwelle
Fanproteste in deutschen Fußballstadien bewegen derzeit die Gemüter. Das Spiel zwischen Union Berlin und dem VfL Wolfsburg drohte am vergangenen Samstag sogar abgebrochen zu werden. Grundsätzlich ist das Ergebnis einer demokratischen Wahl natürlich zu akzeptieren, ob es einem gefällt oder nicht. Aber wenn ein Ergebnis so knapp ausfällt wie bei der Abstimmung über den Einstieg von Investoren bei der DFL und dann auch noch herauskommt, dass Martin Kind als Abgesandter von Hannover 96 gegen den Mitgliederbeschluss seines Stammvereins für den Einstieg von Investoren gestimmt hat, dann sind Proteste absolut berechtigt. Selten hat ein Vereinsvertreter die 50+1-Regel so mit Füßen getreten wie der Alleinherrscher aus Hannover. Die DFL wäre gut beraten, die Fanszene ernst zu nehmen und Neuwahlen anzusetzen.
Fanproteste: Wo Recht gebeugt wird
In diesem Sinne: Isses Läwe noch so trieb, immer hoch die Gellerieb!