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Die Annere: Der große Gegnercheck vor Saisonbeginn (1/3)
Wie gut ist die Konkurrenz des FCK aufgestellt? Wer hat sich wie verstärkt und wie lief die Vorbereitung? Von Hannover bis Münster: Die ersten sechs Gegner der Lautrer im TB-Ligacheck.
Der Saisonstart rückt näher und beim 1. FC Kaiserslautern läuft die Kaderplanung trotz der bisherigen sieben Neuzugänge noch auf Hochtouren. Doch nicht nur beim FCK scheint die heiße Transferphase begonnen zu haben. Wie haben sich die übrigen 16 Vereine verstärkt und wie haben sich die Konkurrenten auf die neue Spielzeit vorbereitet? Mit wem ist in Sachen „Aufstiegskampf” zu rechnen? Von Hannover bis Münster: Im ersten Teil unserer Gegnervorschau wirft Treffpunkt-Betze-Redakteur Dominik einen Blick auf das anspruchsvolle Auftaktprogramm der Roten Teufel.
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Hannover 96: Neuer Trainer, neues Team, neuer Anlauf
Zum Saisonauftakt trifft der 1. FC Kaiserslautern direkt auf einen der spannendsten Gegner der Liga: Hannover 96. Der Verein hat sich nach einer enttäuschenden Rückrunde personell wie sportlich komplett neu aufgestellt. Die Verantwortlichen in Hannover dürften mit der abgelaufenen Saison alles andere als zufrieden gewesen sein. Zwar war man zur Winterpause noch mittendrin im Aufstiegsrennen, doch mit nur fünf Siegen in der Rückrunde rutschte Hannover 96 am Ende auf Platz 9 ab – viel zu wenig für die eigenen Ansprüche.
Dementsprechend konsequent fiel die Reaktion aus: Mit Christian Titz wurde ein neuer Trainer verpflichtet, der beim 1. FC Magdeburg über Jahre hinweg für offensiven und mutigen Fußball stand. Der 54-Jährige soll bei den Niedersachsen eine klarere Spielidee etablieren und vor allem mehr Konstanz in die Leistungen bringen.
Auch der Kader wurde umfassend umgebaut. Insgesamt gab es 16 Abgänge und ebenso viele Neuzugänge. Dabei handelt es sich um eine gesunde Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern. Unter den Abgängen befinden sich gleich mehrere Leistungsträger: Ron-Robert Zieler (Torwart, 1. FC Köln), Marcel Halstenberg (Innenverteidiger, Karrierende), Nicolas Tresoldi (Stürmer, Brügge), Phil Neumann (Innenverteidiger, Birmingham City) und Fabian Kunze (Mittelfeld, FCK). Dafür kamen spannende Neuzugänge: Nahuel Noll (Hoffenheim) soll im Tor den nächsten Schritt machen, die Innenverteidiger Virgil Ghiță (Cracovia) und Leihspieler Hendry Blank (Salzburg) bringen Stabilität in die Abwehr und mit Benedikt Pichler (Kiel), Benjamin Källman (Cracovia) und Mustapha Bundu (Plymouth) gibt es frische Optionen für den Angriff.
Aufgrund der vielen Personalwechsel muss sich die Mannschaft erst finden, gerade auch, weil viele Führungsspieler abgegeben wurden. Zwar konnte Hannover in der Vorbereitung zwei unterklassige Mannschaften bezwingen, tat sich in den bisherigen Testspielen aber eher schwer, die neue Idee von Trainer Titz umzusetzen. Dennoch dürfte mit den Niedersachsen in der neuen Saison zu rechnen sein.
Marktwert: 30,50 Mio. € | Wertvollster Spieler: Hendry Blank, Innenverteidiger, 3 Mio.| Entfernung zum Betze: Heinz von Heiden Arena, 462 km | Ehemalige Lautrer: Boris Tomiak
Schalke 04: Neustart mit Risiko
Das erste Heimspiel der neuen Saison bestreiten die Roten Teufel im Topspiel gegen Schalke 04, die die vergangene Saison mit dem ernüchternden 14. Platz in der 2. Bundesliga abgeschlossen haben. Insbesondere die Defensive wie dabei erhebliche Schwächen auf: Die Königsblauen kassierten im Schnitt über zwei Gegentore pro Partie. Deshalb wurde der Trainerposten mit Miron Muslic neu besetzt, der zuvor den englischen Zweitliga-Klub Plymouth Argyle trainierte. Für Muslic, der für intensiven, aktiv geführten Fußball mit Fokus auf Leidenschaft und Aggressivität steht, ist der deutsche Fußball absolutes Neuland.
Aufgrund der weiterhin angespannten finanziellen Lage waren die Transferaktivitäten der Königsblauen bisher überschaubar. Mit den Innenverteidigern Timo Becker (Kiel) und Nikola Katić (FC Zürich) wurde jedoch eine Menge Erfahrung für die Defensive verpflichtet. Zusätzlich wurde mit Soufiane El-Faouzi (Aachen) ein vielversprechendes Talent für das Mittelfeld geholt. Bis auf Paul Seguin (Mittelfeld, Hertha BSC Berlin) und Derry Murkin (Linksverteidiger, FC Utrecht) konnte Schalke alle Stammspieler halten. Die Abgänge von Taylan Bulut und Moussa Sylla sind jedoch nicht ausgeschlossen, da dringend Einnahmen benötigt werden. Zudem wurde der Kader mit Leihrückkehrern und Spielern aus der eigenen Jugend ergänzt.
Die Vorbereitung der Königsblauen konnte sich bisher sehen lassen. Mit Siegen gegen die unterklassigen Vereine FC Bocholt (3:2) und RW Ahlen (3:0) sowie gegen den FC St. Gallen (1:0) und zwei torlosen Unentschieden gegen Panathinaikos Athen und Twente Enschede konnte der FC Schalke 04 Selbstvertrauen tanken. Lediglich die 2:3-Niederlage gegen Wiesbaden dürfte die Stimmung etwas dämpfen. Wenn Trainer Muslić seine Ideen umsetzen kann und die Mannschaft ihre Leistung abruft, dürfte es für Schalke trotz weniger Neuzugänge eine bessere Saison als die letzte werden.
Marktwert: 32,95 Mio. € | Wertvollster Spieler: Moussa Sylla, Stürmer / Taylan Bulut, rechter Verteidiger, beide 6 Mio.| Entfernung zum Betze: Veltins Arena, 333 km | Ehemalige Lautrer: Jannik Bachmann, Amin Younes
SV Elversberg: Gegen alle Widerstände
In der vergangenen Saison scheiterte die SV Elversberg denkbar knapp an einem möglichen Aufstieg. In der Relegation verloren die Saarländer in letzter Sekunde gegen den 1. FC Heidenheim und verpassten somit die große Sensation. Ihre starken Leistungen blieben nicht unbeobachtet, sondern weckten Begehrlichkeiten, die zu einem größeren Umbruch führten.
So verließ nicht nur Cheftrainer Horst Steffen den Verein in Richtung SV Werder Bremen, auch mehrere Leistungsträger suchten eine neue Herausforderung. Zu den Abgängen gehörten die Mittelfeldspieler Robin Fellhauer (FC Augsburg) und Semih Şahin (FCK), Linksverteidiger Maurice Neubauer (Hannover 96) sowie die ausgeliehenen Spieler Fisnik Asllani (Stürmer, TSG Hoffenheim), Muhammed Damar (Mittelfeld, TSG Hoffenheim), Frederik Jäkel (Innenverteidiger, RB Leipzig) und Elias Baum (Rechtsverteidiger, Eintracht Frankfurt), die allesamt zu ihren Stammvereinen zurückkehrten.
Dem entgegen wurden mit dem Angreifer Luca Pfeifer (VfB Stuttgart), den beiden Außenverteidigern Jan Gyamerah (FCK) und Nicholas Mickelsons (BK Odense) sowie den Mittelfeldspielern Amara Conde (SC Heerenveen) und Jason Ceka (Magdeburg) einige erfahrene Spieler verpflichtet.
Zudem bleibt Elversberg seiner Philosophie und dem eingeschlagenen Weg treu. Mit den Leihspielern Bambasé Conté (Mittelfeld, TSG Hoffenheim), Jar Malanga (Linksaußen, VfB Stuttgart) und Felix Keidel (Rechtsverteidiger, FC Ingolstadt 04) holt der Verein viel Potenzial an Bord. Die drei sollen in der zweiten Liga den nächsten Schritt gehen. Dementsprechend schlüssig war die Verpflichtung von Vincent Wagner als neuem Trainer. Er hat bereits bei der zweiten Mannschaft von Hoffenheim bewiesen, dass er junge Spieler weiterentwickeln kann.
Dennoch lief es für die Saarländer in der Vorbereitung alles andere als rund. Ein 3:3 gegen den Regionalligisten Eintracht Trier, ein knapper 1:0-Sieg gegen Offenbach und eine herbe 2:5-Niederlage gegen die TSG Hoffenheim klingen alles andere als überzeugend. Die SV Elversberg geht nach dem Relegationsdrama mit einem stark veränderten Kader in die Saison. Es bleibt abzuwarten, ob sie an die Leistung der Vorsaison anknüpfen kann.
Marktwert: 17,48 Mio. € | Wertvollster Spieler: Nicolas Kristof. Torwart, 1,8 Mio.| Entfernung zum Betze: URSAPHARM-Arena an der Kaiserlinde, 56,9 km | Ehemalige Lautrer: Jan Gyamerah, Carlo Sickinger
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SV Darmstadt 98: Ruhe und Konstanz
Der SV Darmstadt 98 erlebte in der vergangenen Spielzeit eine Saison mit Höhen und Tiefen. Nachdem der Saisonstart als Bundesliga-Absteiger unter dem aktuellen FCK-Trainer Torsten Lieberknecht nicht positiv verlaufen war, folgte die Trennung und Florian Kohfeldt übernahm das Traineramt. Es schien, als könne er die Hessen in die Erfolgsspur zurückführen, denn er schaffte eine Serie von acht ungeschlagenen Spielen. Doch kurz vor Weihnachten folgte der Einbruch und den Lilien fehlte gänzlich die Konstanz. So konnten sie erst am 31. Spieltag den Klassenerhalt perfekt machen und blieben mit Platz 12 weit hinter den eigenen Erwartungen zurück.
In der neuen Saison soll es besser laufen, insbesondere soll die fehlende Konstanz abgestellt werden. Einen entscheidenden Faktor dabei soll Patrick Pfeiffer spielen. Der großgewachsene Innenverteidiger kehrt vom FC Augsburg an das Böllenfalltor zurück. Zudem konnten mit den beiden Japanern Yosuke Furukawa (Linksaußen, Júbilo Iwata) und Hiroki Akiyama (Mittelfeld, Albirex Niigata) die Kreativität und Intensität im Mittelfeld erhöht werden. Mit den beiden Stürmern Bartosz Bialek (von Wolfsburg ausgeliehen) und Serhat Güler (Viktoria Köln) wurde Unterstützung für Torjäger Isac Lidberg verpflichtet, der als die Lebensversicherung der Lilien gilt. Zudem konnte der Kader dank zwölf Abgängen ausgedünnt und die Qualität in der Spitze erhöht werden.
Die Vorbereitung der Hessen verlief bislang reibungslos. In allen vier Spielen gingen die Lilien als Sieger hervor, darunter gegen Notts County (2:1) und den FC St. Gallen (4:2). Als letzter Härtetest vor dem Ligastart steht das Duell gegen die TSG Hoffenheim an. Aufgrund des eingespielten Kaders und der punktuellen Verstärkungen dürfte für Darmstadt in dieser Saison mehr möglich sein.
Marktwert: 27,90 Mio. € | Wertvollster Spieler: Isac Lidberg, Stürmer / Clemens Riedel Innenverteidiger, beide 4 Mio| Entfernung zum Betze: Merck-Stadion am Böllenfalltor, 103 km | Ehemalige Lautrer: Paul Will
SpVgg Greuther Fürth: Gerüst für den Neuaufbau steht
Auch die SpVgg Greuther Fürth erlebte eine Saison zum Vergessen. Erst am letzten Spieltag konnten sich die Franken mit eigener Kraft retten. Mit dem Interimstrainer Thomas Kleine schaffte das „Kleeblatt” die Wende, nachdem Alexander Zorniger und Jan Siewert gescheitert waren. Als Belohnung erhielt Kleine das Vertrauen und soll die Fürther nun als Cheftrainer zurück in ruhigere Fahrwasser führen.
Eine wichtige Rolle in diesem Unterfangen spielt Stürmer Branimir Hrgota, der als Unterschiedsspieler und Kapitän vorangehen wird. Mit den beiden Mittelfeldspielern Julien Green und Felix Klaus sowie dem erfahrenen Grundgerüst im Kader verfügt Fürth bereits über eine gute Basis. Diese wurde durch die Transfers der erfahrenen Spieler Jannik Dehm (Rechtsverteidiger, Hannover 96), Philipp Ziereis (Innenverteidiger, LASK), Mathias Olesen (Mittelfeld, FC Köln) und Felix Higl (Stürmer, Ulm) sinnvoll erweitert. In Kombination mit jungen Spielern wie dem Angreifer Omar Sillah (HSV), dem Rechtsverteidiger Luca Reich (1860 München) und dem Mittelfeldspieler Juan Cabrera (vom FC Augsburg ausgeliehen) soll etwas Neues aufgebaut werden, um die Abgänge der Leistungsträger wie dem Innenverteidiger Gideon Jung (vereinslos), dem Rechtsverteidiger Simon Asta (FCK) und dem Linksverteidiger Nico Gießelmann (vereinslos) zu kompensieren.
In den bisherigen Vorbereitungsspielen zeigte sich die Fürther Offensive in Torlaune. In sechs Testspielen trafen die Stürmer insgesamt 17 Mal, wobei das Ergebnis von 13:1 gegen Herzogenaurach die Statistik etwas verfälscht. Mit sieben Treffern war Stürmer Noel Futkeu der treffsicherste Spieler. Ein Sorgenkind der Franken bleibt weiterhin die Defensive, denn in keinem der Spiele konnte Fürth ohne Gegentor bleiben. Als finaler Härtetest wird sich das Team von Thomas Kleine mit Union Berlin messen.
Marktwert: 18,58 Mio. € | Wertvollster Spieler: Noel Futkeu, Stürmer, 2,50 Mio. | Entfernung zum Betze: Sportpark Ronhof, 308 km | Ehemalige Lautrer: -
Preußen Münster: Das verflixte zweite Jahr
Auch Preußen Münster sicherte sich in der vergangenen Saison erst auf den letzten Metern den Klassenerhalt. Mit Platz 15 und einem Punkt Vorsprung auf den Relegationsplatz lief der Verein gerade so ins Ziel ein. Das ausgerufene Saisonziel „Klassenerhalt” stand zum Saisonende hin durchaus auf der Kippe, weshalb man sich drei Spieltage vor dem Ende von dem ehemaligen FCK-Trainer Sascha Hildmann trennte. Unter Interimstrainer Christian Pander schafften die Münsteraner zwar das Erreichen des Saisonziels, dennoch entschied man sich für eine andere Personalie auf der Trainerposition für die neue Saison. Alexander Ende soll die Entwicklung der „Adlerträger” weiter vorantreiben und die Preußen auch in der kommenden Saison in der Liga halten.
Um das verflixte zweite Jahr zu überstehen, hat sich Münster für dieses Vorhaben einiges an Erfahrung an Bord geholt. Besonders in der Defensive konnten mit Paul Jäckel (Innenverteidiger, Union Berlin), Marvin Schulz (Mittelfeld, Kiel) und Marco Meyerhöfer (Rechtsverteidiger, Fürth) Spieler verpflichtet werden, die ihre Zweitligatauglichkeit bereits unter Beweis gestellt haben. Für die Offensive konnten die Preußen die Dienste der spielstarken Oliver Batista-Maier (Mittelfeld, Ulm) und Oscar Vilhelmsson (Stürmer, Darmstadt 98) sichern. Zudem wurde mit Lars Lokotsch (Stürmer, Verl) ein robuster Zielspieler verpflichtet werden, der in der abgelaufenen Saison schmerzlich gefehlt hat.
Die bisherigen Testspiele der Münsteraner gestalteten sich ausgeglichen. Gegen unterklassige Mannschaften fuhren die Münsteraner deutliche Siege ein, darunter ein 4:1 gegen den MSV Duisburg. Gegen die beiden internationalen Gegner KAA Gent (2:3) und Heracles Almelo (4:1) hingegen kassierte Münster einige Gegentore und verlor. Trotz der vielversprechenden Transfers in der Defensive bleibt abzuwarten, ob Münster das schwere zweite Jahr überstehen wird.
Marktwert: 13,73Mio. € | Wertvollster Spieler: Johannes Schenk, Torwart, 1,8 Mio| Entfernung zum Betze: LVM-Preußenstadion, 383 km | Ehemalige Lautrer: Oliver Batista Meier
Im morgigen zweiten Teil unseres Ligachecks stellen wir euch die Gegner der Spieltage sieben bis zwölf vor. Mit dabei sind der Derbygegner KSC und der Bundesliga-Absteiger aus Bochum.